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1432 - Fluchtziel Gevonia

Titel: 1432 - Fluchtziel Gevonia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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essen."
    „Und das alles wegen dieses verfluchten Humanidroms!" Eschraxan blickte zum Himmel hinauf, obwohl er das gigantische Gebilde wegen der Regenwolken nicht sehen konnte. „Wenn ich je einen erwischen sollte, der an diesem Wahnsinn mitgearbeitet hat, ich würde ihn zusammenschlagen."
    Holm lächelte bitter. „Tu dir keinen Zwang an", sagte er. „Ich war der Assistent von Endehar Roff. Ich habe eine Menge dafür bezahlt."
    Er entdeckte ein wertvolles Schaltmodul unter dem Holz. Es war eine syntronische Einheit, die für den Betrieb der Fabrikationsanlage unabdingbar war. Er zerstörte sie mit einem gezielten Axthieb.
    Danach fühlte er sich etwas wohler.
    Ein schriller Pfiff ertönte, und die Gefangenen ließen ihre Werkzeuge fallen.
    Sie setzten sich auf die Baumwurzeln, und der Regen trommelte auf sie herab.
    Ein zylinderförmiger Roboter stakte durch den Schlamm und brachte den Gefangenen etwas zu essen. Jeder erhielt eine kleine Schüssel mit einer kräftigen Fleischsuppe. „Wie hältst du das aus?" fragte Eschraxan. „Wieso peitscht dich dieser Roboter aus, und dein Hemd wird nicht blutig? Bei derartigen Schlägen würde meine Haut sofort aufplatzen."
    Holm löffelte die Suppe begierig aus.
    Zwischen den Baumwurzeln holte er fingerlange Würmer hervor und verzehrte sie. „Warum tust du das?" Eschraxan würgte.
    Holm antwortete erst, als er gesättigt war.
    Er öffnete sein Hemd über der Brust und zog es sich dann über eine Schulter.
    Darunter wurde eine schorfige, stark verkrustete Haut sichtbar. „Ich will bei Kräften bleiben. Eines Tages kommt meine Chance, und dann will ich nicht vor Schwäche im Schlamm steckenbleiben."
    „Was ist das?" fragte Eschraxan verstört und zeigte auf seine Schulter. „So was habe ich noch nie gesehen."
    „Arranguusha-Warzen", grinste der Mann, den alle nur den „Ingenieur" nannten. „Ich habe mich von einem infizieren lassen, der vom Planeten dieser Teufelsanbeter kam. Sie wirken wie ein Panzer. Der Robot könnte mich stundenlang schlagen, ich würde nichts davon merken."
    „Du bist raffiniert."
    „Man lernt einiges, wenn man lange in Haft ist."
    Eschraxan blickte Holm bewundernd an.
    Er war erst einige Tage unter dieser Gruppe von Strafgefangenen, aber in dieser Zeit hatte er gemerkt, daß der ehemalige Ingenieur von den anderen mit größtem Respekt behandelt wurde. Viele litten unter der Gefangenschaft und drohten, daran zu zerbrechen. Holm nicht. Ihn schien nichts erschüttern zu können, und er war nicht auffallend gealtert. „Hast du wirklich noch nicht an Flucht gedacht?" fragte Eschraxan. „Schon oft. Aber ich habe immer wieder darauf verzichtet, weil ich nicht weiß, wohin ich fliehen soll. Es sind schon viele weggelaufen. Sie sind alle zurückgebracht worden."
    „Aber wenn du wüßtest, wohin?"
    „Eine Flucht hätte nur dann einen Sinn, wenn ich Lokvorth verlassen könnte. Und auch dann gibt es nur eine einzige Welt in der ganzen Milchstraße, zu der zu gehen sich lohnt. Gevonia!"
    „Gevonia?" fragte Eschraxan. Er schüttelte hilflos den Kopf. „Davon habe ich nie gehört. Was ist das?"
    „Das Paradies", antwortete Holm. „Das einzige, das es in der Galaxis gibt. Gevonia im Targo-System. Aber schlage dir das aus dem Kopf. Wir werden niemals dorthin kommen, weil wir kein Raumschiff haben."
    Eschraxan legte ihm die Hand aufs Knie. „Ich weiß, wo ein Raumschiff liegt", flüsterte er. „Es ist gar nicht einmal so weit von hier entfernt. Höchstens hundert Kilometer. Natürlich sind einige Reparaturen nötig. Aber du bist Ingenieur.
    Du könntest die Schäden beheben."
    Albert Holm stand auf, und im gleichen Augenblick ertönte ein Pfiff, mit dem die Roboter die Gefangenen aufforderten, die Arbeit wieder aufzunehmen. „Nun?" fragte Eschraxan erregt. „Was sagst du?" Der Ingenieur antwortete nicht.
    Mitten in der Nacht wachte Albert Holm auf, weil ihm jemand eine Hand an die Schulter legte.
    Vor ihm kauerte Eschraxan in der Dunkelheit. „Was willst du?" wisperte er. „Das Raumschiff! Was hältst du davon?"
    Holm schloß die Augen wieder. Er antwortete nicht. „Ich war dort", fuhr Eschraxan fort. „Mit einem Freund. Er verstand etwas von der Raumfahrt. Sie haben ihn erschossen, als er einige von seinen Leuten befreien wollte.
    Sonst wären wir längst weg gewesen."
    Der Ingenieur antwortete immer noch nicht. „Fünfzig Jahre", wisperte der Alte. „Wie lange willst du noch warten?"
    „In welcher Richtung?" fragte Holm. „Südosten!

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