1433 - Blockadebrecher
Kleine gefunden werden.
Dann begann die Suche. Sie würde in der Nähe der Transmitter-Empfängerstation beginnen, am anderen Ende des Raumhafens.
Er machte sich an die Arbeit. Das Gehäuse des Kommunikationsanschlusses zu lösen bereitete ihm wenig Schwierigkeiten. Es war zu seinem Vorteil, daß auf Phönix alle Verständigung kabelgebunden abgewickelt wurde. Er studierte das dicke, aus Hunderten von Einzelleitungen bestehende Kabel, das aus der Wand hervorragte. Mit den Fingern tastete er jede Leitung ab und fand mit Hilfe der für Digitalsignale empfänglichen Sensoren rasch diejenigen, die Information trugen.
Dann zog er das Kabel einen Meter weit aus der Wand heraus, entfernte die Isolierung und spreizte die wichtigen Einzelleitungen so auseinander, daß er sie sich um die Finger wickeln konnte. Die Digitalsensoren besaßen eine große Kapazität. Er konnte sich zehn Leitungen um einen Finger wickeln, und die Sensoren verstanden es immer noch, die aus den einzelnen Leitungen kommenden Signale zu trennen. Er war nicht darauf angewiesen, die Digitalsignale analog umzusetzen.
Erkannte den Informationskode, der auf dieser Welt verwendet wurde, und verstand die Nachrichten so, wie sie ihm aus den Drahtenden in die Sensoren flossen.
Während die Stunden verstrichen, vervollständigte er seine Kenntnis der Raumhafenanlage. Das syntronische Bewußtsein notierte sorgfältig jedes Detail, das sich auf die Lage dieses Ortes oder die Entfernung zwischen jenem und einem dritten Punkt bezog. Allmählich rundete sich das Bild. Er wußte bald, wo er selbst sich befand und daß der Laborkomplex, in dem der Pulswandler stand, einen Kilometer entfernt war. Erlernte, daß in dem Hangar, der dem Laborkomplex am nächsten war, derzeit zwei Raumschiffe lagen: die CIMARRON und die BLUEJAY.
Die CIMARRON war ihm zu groß, außerdem befand sich die Besatzung an Bord. Also würde er die BLUEJAY an sich bringen und mit ihr Phönix verlassen.
Bei Tagesanbruch wurde Alarm gegeben.
Man hatte den Kleinen mit dem dicken Kopf gefunden. Es verlief alles genau nach seinem Plan. Die Suche begann in der Umgebung der Transmitter-Empfängerstation. Um diese Zeit war er noch intensiv mit dem Sammeln von Informationen beschäftigt. Jetzt kam alles darauf an, wann Lia-Ning gefunden wurde.
Er brauchte noch zehn bis zwölf Stunden, dann wußte er alles, was für die erfolgreiche Durchführung seines Vorhabens zu wissen nötig war.
Sie fanden aber die Leiche schon wesentlich früher. Jetzt war er zum Handeln gezwungen. Aus den letzten Meldungen, die er dem Kabel entnahm, ging noch nicht hervor, daß die Freihändler die gewünschten Schlüsse gezogen hatten. Er mußte ihnen einen Ansporn geben. Er verließ sein Versteck und machte sich auf den Weg.
Unbemerkt gelangte er in die Nähe des Laborkomplexes; dazu brauchte er bei raschem Laufschritt nicht einmal eine Viertelminute. Von ferne entdeckte er die Roboter, die das Wandler-Labor bewachten. Er machte einen weiten Bogen um sie und hielt sich in Richtung des Hangars, in dem inzwischen ein drittes Raumschiff Standort bezogen hatte: die PERSEUS.
Mit Bedacht suchte er sich ein neues Versteck. Hier würde er es nicht lange auszuhalten brauchen. Der neue Unterschlupf hatte einen Kommunikationsanschluß wie der alte. Er stellte die entsprechenden Verbindungen her. Das war mechanische Arbeit, für die er keine Konzentration brauchte. Er lauschte nach hyperenergetischen Signalen, und tatsächlich: Es gab in der Nähe eine Strahlungsquelle, von der intensive Streuemissionen ausgingen. Wäre sein organisches Bewußtsein aktiv gewesen, es hätte beim Empfang der Signale Entsetzen empfunden. Der Syntron dagegen analysierte die Impulse sachlich, ohne Emotion, und kam zu dem Schluß, es müsse sich bei dem Vorgang, der die Streuemission auslöste, um einen solchen handeln, der der Tätigkeit des Chronopuls-Walls ähnlich war.
Sie experimentierten mit dem Pulswandler. Er konzentrierte sich auf die Streusignale und erzeugte mit dem Mikrogenerator, der eigentlich für den Betrieb des Hypersenders in der syntronischen Komponente seines Körpers gedacht war, einen scharfgebündelten Hyperenergiestrahl auf derselben Frequenz, auf der - nach der Streuemission zu urteilen - der Pulswandler arbeitete. Es wäre vorteilhafter für ihn gewesen, hätte er sich diese Aktion sparen können. Nach Abstrahlung des Hyperenergiebündels betrug die Ladung des Energiespeichers nur noch 57 Prozent, und seine Lebenserwartung hatte
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