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1436 - Der Höllensohn

1436 - Der Höllensohn

Titel: 1436 - Der Höllensohn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nur.«
    »Er ließ sich also nicht ansprechen?«
    »So ist es.«
    »Ist Ihnen das schon mal passiert?«
    »Um Himmels willen – nein. So etwas wie heute habe ich bei ihm noch nie erlebt. Ich habe Angst, ihn anzusprechen. Für mich ist er ein anderer Mensch geworden, und ich kenne den Grund nicht. Wissen Sie, ich bin nicht gerade ängstlich, aber sein Verhalten jagt mir einen ganz schönen Schrecken ein. Tut mir Leid, wenn ich das sagen muss.«
    »Schon gut.«
    »Und was haben Sie vor?«
    »Ich werde versuchen, mit Norman zu reden. Es kann Ihnen etwas ungewöhnlich vorkommen, Don. Was immer auch passieren wird, halten Sie sich da raus und kümmern sich um die Maschine.«
    »Okay, ich versuche es.«
    Norman Field hatte mich bisher nicht zur Kenntnis genommen.
    Ob bewusst oder unbewusst, das wusste ich nicht. Jedenfalls wollte ich, dass er mit mir Kontakt aufnahm.
    Ich beugte mich über seine rechte Schulter und näherte meine Lippen seinem Ohr.
    »Hallo, Norman, hören Sie mich?«
    Ich wartete gespannt ab. Und ich erhielt eine Antwort, aber nicht so, wie ich es mir vorgestellt hatte. Er sprach mich nicht an. Dafür hörte ich ein leises Summen. Irgendeine Melodie, die ihm in den Kopf gekommen war.
    Das deutete auf gute Laune hin. Aber reagierte so ein Pilot, der für seine Maschine verantwortlich war?
    Dieser Meinung war ich nicht, und deshalb ging ich davon aus, dass er manipuliert worden war.
    »Was ist, Norman, warum geben Sie keine Antwort?«
    »Ich rede nur, wenn es mir passt.«
    Jetzt hatte ich die Antwort, aber sie war nicht mit Normans Stimme abgegeben worden, und genau das hatte Don Frazer auch bemerkt. Er sah aus, als wollte er von seinem Sitz aufspringen. Er schüttelte dabei den Kopf. Seine Lippen bewegten sich, aber er war nicht in der Lage, etwas zu sagen.
    »Passt es Ihnen jetzt?«
    »Vielleicht…«
    »Verdammt, Sinclair«, meldete sich der Co-Pilot. »Wer oder was ist das?«
    »Es ist ein Phänomen«, erklärte ich.
    »Wieso?«
    »Ich kann Ihnen jetzt keine Erklärungen geben, aber es ist nun mal so.«
    »Das war nicht seine Stimme.«
    »Stimmt.«
    Frazer ließ nicht locker. Sein Gesicht hatte sich in eine starre Maske verwandelt.
    »Wer hat gesprochen?«
    »Ich kann es Ihnen wirklich jetzt nicht sagen. Gehen Sie einfach davon aus, dass es kein normaler Mensch war. Der Geist eines anderen hat Ihren Kollegen übernommen.«
    »Das befürchte ich auch.«
    »Bleiben Sie auf jeden Fall auf dem Posten.« Ich unterstützte meine Bitte durch einen scharfen Blick. »Es kann sein, dass für Sie noch eine wichtige Zeit kommt. Und nehmen Sie bitte keinen Kontakt mit irgendeiner Bodenstation auf. Das hier müssen wir allein durchziehen.«
    »Was müssen wir durchziehen?«
    »Später.«
    Das Kichern hörten wir beide. Es klang so grell, als hätte es eine Frau ausgestoßen.
    »Ihr habt Angst, nicht?«
    Während Don Frazer still blieb, übernahm ich das Wort. Ich wusste, wie man mit dem Geist des Schamanen umging und was dieser von mir hören wollte.
    »Ja, ich habe Angst.«
    »Ho, das ist gut. Das habe ich gewollt. Und ihr sollt auch allen Grund dafür haben.«
    »Was willst du?«
    »Den Tod. Den Tod von allen. Das habe ich dir schon gesagt. Ich bin ein Rächer, und ich habe mich der Zeit wunderbar angepasst. Ich werde meine Rache bekommen.«
    »Sie soll also in einem Absturz enden?«
    »Ja.«
    Auch Don Frazer wusste jetzt Bescheid. Sein Stöhnen war nicht zu überhören. Ansonsten tat er nichts. Er saß so bewegungslos wie eine Statue auf seinem Platz.
    »Wann wird es so weit sein?«, fragte ich.
    »Erst über Londoner Gebiet. Die Maschine soll auch am Boden noch ihre Zeichen setzen. Sie wird eine Schneise in die Stadt schlagen, das kann ich euch versprechen. Es wird viele Tote geben, denn nur so kann ich meine Rache befriedigen. Und du bist dabei, Sinclair. Du wirst alles tun, was ich will. Wir haben noch Zeit, bevor unser Ziel in Sicht kommt, und darauf freue ich mich.«
    Er hatte Recht. Wir hatten noch Zeit. Vielleicht mehr als eine Stunde. Da konnte viel passieren, aber so sehr ich mein Gehirn auch marterte – ich wusste nicht, wie ich aus diesem Dilemma herauskommen sollte. Mit Worten würde ich diesen verdammten Geist nicht überzeugen können.
    Der Co-Pilot hatte alles verstanden. Frazer war auch Zeit genug geblieben, es zu verdauen. Jetzt schüttelte er den Kopf. Er glaubte alles, doch er tat so, als wäre dies nicht so passiert.
    »Das – das träume ich doch wohl – oder? Das ist der reine Wahnsinn.

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