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1436 - Der Höllensohn

1436 - Der Höllensohn

Titel: 1436 - Der Höllensohn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sich in dieser Zeit nichts getan hatte, entschloss sie sich, das Büro zu verlassen.
    Sie ging nicht normal. Wieder schlich sie zurück und nahm hinter ihrem Schreibtisch Platz. Erst jetzt bemerkte sie, dass sich auf ihrem Gesicht ein dünner Schweißfilm gebildet hatte.
    Das war nicht normal. Was da nebenan abgelaufen war, empfand sie schon als unheimlich. Es war so etwas wie ein Angriff gewesen.
    Ohne sichtbaren Feind.
    Aber Feinde brauchten nicht unbedingt sichtbar zu sein, das hatte sie gelernt, und sie überlegte angestrengt, was sie unternehmen konnte. John Sinclair trieb sich irgendwo in Russland herum. Und um ihn schien es ja zu gehen.
    Dort befand er sich wohl nicht in Gefahr, denn er hatte angerufen, erklärt, dass der Fall vorbei war und er bald wieder in London eintreffen würde. Das würde irgendwann am Mittag des nächstens Tages sein.
    Glenda stellte sich immer wieder die Frage, wer hinter der Flüsterstimme steckte. War es ein Feind, der noch eine alte Rechnung offen hatte? Oder hing es vielleicht mit dem neuen Fall zusammen, den John in Russland zu erledigen hatte?
    So scharf Glenda auch darüber nachdachte, sie konnte sich keinen Reim darauf machen. Sie stocherte im Nebel und sah dabei keinen hellen Streifen.
    Trotz allem wollte sie mit jemandem darüber reden. Den Gedanken an Sir James Powell verwarf sie. Da war es schon besser, wenn sie sich mit Suko in Verbindung setzte. Vielleicht hatte er ebenfalls etwas bemerkt, auch wenn die Möglichkeit sehr gering war.
    Sie wusste, wo er trainierte. Auf seinem Handy anzurufen hatte wohl keinen Sinn. Deshalb rief sie in der Halle an.
    Es meldete sich eine tiefe Männerstimme.
    Glenda stellte sich vor und konnte nicht zu Ende sprechen, denn der Mann unterbrach sie.
    »Ach ja, wir kennen uns zwar nicht, aber ich habe bereits viel von Ihnen gehört, Miss Perkins. Sie wollen Suko sprechen, nicht?«
    »So ist es.«
    »Soweit ich informiert bin, steht er unter der Dusche.«
    »Gut, dann sagen Sie ihm bitte…«
    »Nein.« Wieder wurde Glenda unterbrochen. »Er ist fertig und nähert sich bereits.«
    »Das ist gut.«
    »Moment, Miss Perkins.«
    Wenig später hörte Glenda Sukos Stimme. »Wo brennt denn der Baum, wenn du hier anrufst?«
    »Er brennt nicht. Er glimmt nicht mal. Aber ich kann mir vorstellen, dass er bald brennen könnte.«
    »Ich höre.«
    Glenda berichtete, was sie erlebt hatte. Sie kam sich dabei nicht einmal komisch vor, und auch Suko würde das so sehen. Dafür kannten sich beide gut genug.
    »Mehr war es nicht«, sagte Glenda zum Schluss.
    »Aber es hat gereicht – oder?«
    »Mir schon. Und wenn du mich jetzt fragst, ob ich mich geirrt habe, dann muss ich dir sagen, dass es nicht so war. Ich habe mich nicht geirrt, denn ich habe dieses Geräusch und das anschließende Flüstern tatsächlich gehört. Auch den kühlen Hauch habe ich verspürt. Da ist von Sinclair die Rede gewesen und von dem Engländer.«
    »Das ist schon seltsam.«
    »Eben. Mehr kann ich dir nicht sagen, Suko. Du wirst sicherlich auch keine Erklärung dafür haben, aber ich wollte dich darüber informieren, was geschehen ist. Das ist alles.«
    »Okay, das hast du getan. Und weiter? Soll ich wieder ins Büro kommen, damit wir gemeinsam überlegen, was wir tun können?«
    »Nein, das würde nichts bringen, denke ich. Wir können ja nichts tun, wenn wir ehrlich sind.«
    »Stimmt.« Suko räusperte sich kurz.
    »Hast du daran gedacht, John Bescheid zu geben?«
    »Im Moment ist er noch in Russland. Und die Sache ist hier passiert. Ich will ihn nicht unnötig beunruhigen.«
    »Stimmt auch wieder.«
    Beide kamen zu dem Schluss, dass es besser war, erst mal abzuwarten und mit John darüber zu reden, wenn er wieder in London war.
    Glenda Perkins legte den Hörer auf, blieb auf ihrem Platz sitzen und krauste die Stirn. Sie war in starkes Nachdenken verfallen. Sie nahm die unheimliche Begegnung keinesfalls auf die leichte Schulter. Zu viel war in ihrem Leben bereits passiert, zu viel Unglaubliches und Unwahrscheinliches.
    Ein unsichtbarer Gegner ist verdammt gefährlich!, dachte sie. Man sieht ihn nicht, aber er sieht einen. Es konnte durchaus sein, dass sie ein Treffen mit einem Geist gehabt hatten, und für Geister gab es keine Grenzen, selbst nicht zwischen verschiedenen Welten. Wenn sie alles in die richtige Reihenfolge brachte, musste sie davon ausgehen, dass sich dieser Geist auch dort bewegen konnte, wo sich John Sinclair aufhielt. Aber warum hatte er sich dann hier im Büro

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