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1438 - Kinder der Retorte

Titel: 1438 - Kinder der Retorte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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genau zwischen die Augen traf und sie wie einen Baum fällte.
    Und mit dem „Tod" des Monsters erlosch auch die holographische Projektion, und Pheldor fand sich auf einer Müllhalde wieder. Er drehte sich in die Richtung, aus der der Strahlenschuß gefallen war, und sah drei Gestalten auf sich zukommen. Der Statur nach waren es Plophoser. Sie trugen Tarngewänder, zu denen die schmucken, fluoreszierenden Epauletten wie die Faust aufs Auge paßten.
    Von der Stirn eines der Humanoiden durchschnitt ein scharfer Lichtstrahl die Dunkelheit. „Sieh mal, Mory, ein Ara!" rief eine männliche Stimme beim Näherkommen. „Ein Galaktischer Mediziner. Etwa einer der gottgleichen Genetiker?"
    „Wie kommst du hierher?" fragte die zweite Gestalt, die Mory genannt worden war, mit rauher, aber eindeutig weiblicher Stimme. „Ich suche die Steuereinheit der Mystikon-Arena", antwortete Pheldor. „Könnt ihr mir den Weg weisen?"
    „Der Märchen-Syntron ist hin", sagte der dritte, wiederum ein Mann; er trug einen Helm, der vollbeladen mit allen möglichen Miniaturgeräten war. „Da ist nichts mehr zu machen."
    „Und was war das, was ich eben erlebt habe?" fragte Pheldor. „Das geht dich nichts an", fauchte die Frau und hielt ihm den Laserstrahler unters Kinn. „Was hast du hier zu suchen? Was willst du vom Märchenonkel?"
    Pheldor holte seine ID-Karte hervor, winkte damit und sagte: „Die ist für euch, wenn ihr mich zu dem Syntron führt."
    „Ist wohl heiß, das Kärtchen, was?"
    „Dann laßt es eben", sagte Pheldor und tat, als wolle er die Kennkarte wieder wegstecken. „Nicht so hastig", sagte die Frau, ergriff Pheldors Hand mit der Karte und wandte sich an ihre Freunde, speziell aber an den Mann mit dem Ortungshelm. „Kann uns doch eigentlich egal sein, was mit dem Kerl los ist, meinst du nicht auch, Iratio?"
    „Okay", stimmte der Behelmte zu. Er feixte. „Wir stehen durch die illegale Inbetriebnahme des >Friedhofs< sowieso mit einem Bein im Getto. Weißt du, Rotauge, wir haben die Anlagen insgeheim repariert und für ein gelegentliches Spielchen einem kleinen auserlesenen Kreis erschlossen. Das wird aber unser Geheimnis bleiben, oder?"
    „Ich werde schweigen wie ein Grab", versicherte Pheldor und händigte der Frau seine Id-Karte aus. Er brauchte sie nicht mehr, und er mußte innerlich darüber schmunzeln, daß nur er den Doppelsinn seiner Worte verstand. „Wenn ihr es schafft, den Mystikon-Syntron zu aktivieren, dann schaut eine Sonderprämie für euch heraus."
    „Und was wäre das?"
    „Ich bin Genetiker - habt ihr schon mal von lebensverlängernden Frischzellenpräparaten gehört?"
    Damit schien Pheldor die drei Streuner für sich gewonnen zu haben.
    Jetzt konnte Clynac kommen. Es war alles für ein grandioses Finale inszeniert. „Iratio! Roi!" rief die Frau beim Betrachten der Karte. „Das ist unser Mann - Pheldor!"
    „Verdammt!" fluchte der Behelmte. Er sah Pheldor zornig an und fragte: „Nenn mir das Losungswort!"
    Jetzt begriff der Gentechniker, daß er WIDDER vor sich hatte. Doch es verwirrte ihn, daß er ausgerechnet hier auf sie traf. „Dammbruch", sagte er. „Wenn du den aktuellen Kode kennst, warum kommst du dann ausgerechnet hierher und nicht zum gültigen Briefkasten?" herrschte der Behelmte ihn an. „Und warum lockst du die Cantaro hierher?"
    „Ich... ich dachte, dies sei eine längst aufgelassene Kontaktadresse", stotterte Pheldor. „Es war meine Absicht, Clynac von der richtigen Fährte abzulenken. Doch warum seid ihr hier?"
    „Wir haben die Geheimfrequenz der Blauen abgehört und erfahren, daß sie am Friedhof jemanden namens Pheldor aufs Korn nehmen wollen", antwortete die Frau. „Wir dachten, daß wir hier einem von uns aus der Klemme helfen könnten."
    „Nein!" schrie Pheldor. Das hatte er nicht gewollt, das war ganz und gar gegen seine Absichten! „Ihr müßt schleunigst von hier verschwinden und zur gültigen Kontaktadresse gehen. Dort sind die, die ihr retten sollt!"
    Da heulten überall die Einsatzsirenen der Blauen Garde auf. Hoch in der Luft explodierte eine Lichtbombe und machte die Nacht zum Tag. „Die Jagd kann beginnen!" verkündete eine hallende Lautsprecherstimme
     
    7.
     
    Die Spielhalle war fast leer. Nur ganz wenige der Automaten waren besetzt, und über fast allen Erlebniskabinen leuchtete das grüne Freizeichen.
    Jugendliche standen in drei Gruppen herum und hielten den Animierrobot auf Trab, der zwischen ihnen hin und her wieselte, um sie dazu zu bewegen,

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