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1438 - Kinder der Retorte

Titel: 1438 - Kinder der Retorte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Dach des Konferenzzentrums und sagte gerade: „...heißen Aribo und Plinal, können aber jeden beliebigen Namen angenommen haben. Sie treiben sich in der Peripherie der Südstadt herum und werden vermutlich versuchen, ins Getto zu gelangen - falls ihnen das noch nicht gelungen ist. Mehr wird vorerst noch nicht verraten. Gute Jagd!"
    Clynac wurde ausgeblendet und durch einen einheimischen Jagdreporter in einem Schweber ersetzt. „Hier ist Norrimer Bessart, euer Fährtenhund. Wir sind ins Jagdrevier unterwegs und werden euch ständig auf dem laufenden halten..."
    Pheldor hörte nicht hin.
    Wenn Clynac Aribo und Plinal für die öffentliche Jagd freigegeben hatte, dann konnte das nur bedeuten, daß er es ausschließlich auf ihn, Pheldor, abgesehen hatte. Pheldor war sich auch klar darüber, daß der Cantaro gar nicht an ihm persönlich interessiert war, sondern ausschließlich an seinem Wissen über WIDDER.
    Der Klonjäger war ein kluger Kopf, ein scharfsinniger Geist, ein kühler Rechner und ausgezeichneter Stratege. Während die blutrünstige Meute der Holorek-Jäger hinter den beiden Klonen her war, konzentrierte er seine Aufmerksamkeit auf den wirklichen Geheimnisträger.
    Pheldor war es recht so. „Bei aller Hochachtung vor deinem Spürsinn, Clynac", sagte er laut und hoffte, daß sein Zimmer abgehört wurde. „Aber genau so habe ich es gewollt."
    Wenn sich der Klonjäger einzig auf ihn konzentrierte, dann hatten Aribo und Plinal bessere Überlebenschancen.
    Pheldor bestellte einen Schweber zur Terrasse seines Zimmers.
     
    *
     
    Da Pheldor wußte, wohin sich Aribo und Plinal begeben würden, ließ er sich in die entgegengesetzte Richtung fliegen. Als Ziel nannte er dem Autopiloten den Friedhof der Exoten."
    Es handelte sich dabei nicht wirklich um einen Friedhof, sondern um eine Mischung aus Vergnügungspark und Museum, in dem neben Fabelwesen auch ausgestorbene Spezies, Tiere wie Intelligenzwesen, holographisch dargestellt wurden, die man auch jagen konnte.
    Pheldor wählte dieses Ziel, weil es sich um eine längst aufgelassene Kontaktadresse von WIDDER handelte. „Darf ich daran erinnern, daß der >Friedhof der Exoten< inzwischen nicht mehr in Betrieb ist?" sagte der Robotpilot höflich. „Ich möchte dennoch hin", sagte Pheldor nach kurzem Überlegen.
    Zehn Minuten später setzte ihn das Taxi am Rand eines unbeleuchteten, verwilderten Parks ab, nachdem er seine ID-Karte dem prüfenden Auge des Robots vorgewiesen hatte. Er war keineswegs überrascht, daß Clynac seine Daten noch nicht aus dem Syntronnetz von New Taylor hatte löschen lassen. Es war nur ein weiterer Beweis dafür, daß der Cantaro sich erhoffte, von ihm auf die Spur von WIDDER geführt zu werden.
    Pheldor war zwar schon auf Plophos gewesen, aber noch nie in diesem Gebiet.
    Dennoch hatte er aus den Unterlagen eine gute Beschreibung darüber erhalten.
    Allerdings waren diese Daten nicht mehr aktuell, denn in ihnen wurde der Friedhof der Exoten als beliebtes Kontaktzentrum mit Jahrmarkttreiben beschrieben - der Steuersyntron der Mystikon-Arena war gleichzeitig auch der „Briefkasten" zu WIDDER gewesen. Aber, wie gesagt, das war schon lange her.
    Pheldor verließ die Straße und betrat die ungepflegte Parklandschaft.
    Er hatte keine Ahnung, wie er sich in dieser Wildnis zurechtfinden und zur Arena der Fabeltiere gelangen sollte. Doch so wichtig war das gar nicht, Hauptsache, er lockte Clynac zu sich. Dafür nahm er auch in Kauf, von Dornengestrüpp zerschrammt und von Ungeziefer gepeinigt zu werden.
    Es war ohnehin bald überstanden, aber zu schnell durfte es wiederum auch nicht gehen, damit Aribo, sein Sohn, und dessen Freund einen genügend großen Vorsprung erhielten.
    Pheldor war so mit seinen Gedanken beschäftigt, daß er erst nach einer ganzen Weile merkte, daß das Dickicht, durch das er sich schlug, ihm keinen Widerstand bot - er marschierte mitten hindurch! Es war demnach alles nur holographische Projektion. Oder spielten ihm seine Sinne einen Streich? Hatte der Autopilot nicht behauptet, der „Friedhof" sei längst stillgelegt worden? Wenn dem nicht so war, warum hätte der Taxirobot ihn belügen sollen?
    Plötzlich teilten sich die Büsche krachend, und ein Urweltungeheuer tauchte vor ihm auf. Ein Saurier preschte ihm auf zwei Beinen entgegen, die Klauen des oberen Beinpaares nach ihm gestreckt, den schrecklichen Rachen weit aufgerissen, schreckliche Laute ausstoßend. Da zuckte unvermittelt ein roter Blitzstrahl, der die Bestie

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