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1438 - Kinder der Retorte

Titel: 1438 - Kinder der Retorte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Automatenstimme. „Zum Denkmal des Großen Obmanns", sagte Pheldor.
    Der Schweber wurde augenblicklich gestartet und erhob lautlos in den Nachthimmel von New Taylor.
    Pheldor atmete erleichtert auf und legte die Arme impulsiv um die beiden links und rechts von ihm sitzenden Invitros. „Ist es nicht etwas ungemütlich zu dritt im Fond zu sitzen, während die Vordersitze leer sind?" fragte der Steuerrobot.
    Die drei sahen einander verblüfft an, und dann begannen sie schallend zu lachen. Es war ein überaus befreiendes Lachen.
    Aribo fand als erster in die Realität zurück. Er fragte Pheldor: „Wird es nicht böse Folgen für dich haben, daß du uns... begleitest?"
    „Ich rede mich schon heraus", versicherte Pheldor.
     
    *
     
    Das Denkmal des Großen Obmanns befand sich auf einem großen Platz zwischen den Häuserschluchten. Es handelte sich um eine in kaltem Blau gehaltene, fünfzig Meter hohe Holographie, die einen in eine prunkvolle Uniform gekleideten Terraner darstellte.
    Aus welchem Blickwinkel man das holographische Standbild auch betrachtete, immer traf einen der herrische Blick des Obmanns.
    Nachdem sie ausgestiegen waren, wartete Pheldor, bis der Schweber gestartet und über ihnen verschwunden war. Dann erst wandte er sich einem imposanten Gebäude am Rand des Platzes zu, dessen Front die Form einer Muschel hatte.
    Darüber stand in dreidimensionalen, grellweißen Lettern HOTEL TERRANIA.
    Pheldor deutete darauf und sagte: „Ich werde für uns Zimmer buchen.
    Während der Anmeldung bleibt ihr bei mir.
    Wenn ich die Formalitäten erledigt habe, begebt ihr euch ins Restaurant und verlaßt es durch einen Straßenausgang. Von da an seid ihr auf euch allein gestellt. Sucht euch irgendeinen Ort, wo ihr ungestört den Datenträger abrufen könnt. Am besten ist dafür eine der Spielhallen geeignet. Die Plophoser sind zu einem Volk von Spielern erzogen worden, das werdet ihr noch zum Überdruß erfahren. Es fällt da nicht weiter auf, wenn ihr mit eurem Datenträger >spielt<." Er machte eine kurze Pause und fügte streng hinzu: „Von jetzt an keine Fragen mehr. Ihr habt Sprechverbot." Und nach einer weiteren Pause: „Viel Glück auf eurem weiteren Lebensweg!"
    Ohne auf eine Antwort zu warten, wandte sich Pheldor ab und strebte dem HOTEL TERRANIA zu. Er trat durch die sich automatisch öffnenden gläsernen Flügeltüren und durchquerte die Empfangshalle in Richtung Rezeption.
    Diese bestand aus einer einfachen Schaltwand, auf der Piktogramme Auskunft über die Funktionen der einzelnen Eingabe- und Ausgabeelemente gaben. „Drei Zimmer für Tebasi, Kurean und Pheldor", sagte der Gentechniker, und nachdem die Bestätigung erfolgt war, schob er nacheinander drei Identitätskarten in einen Eingabeschlitz. Sie wurden Sekunden später wieder ausgeworfen.
    Pheldor nahm sie entgegen und händigte zwei davon an Aribo und Plinal aus, indem er ihre falschen Namen nannte, auf die die Karten lauteten.
    Er zwinkerte ihnen kaum merklich zu und sagte: „Geht ihr schon mal essen, ich mache mich erst ein wenig frisch."
    Zufrieden sah Pheldor, wie Aribo und Plinal in Richtung Restaurant verschwanden. Er selbst schenkte seine ganze Aufmerksamkeit scheinbar seiner Identitätskarte, von der die Nummer des von ihm gebuchten Zimmers blinkte. In Wirklichkeit beobachtete er jedoch die Eingangshalle.
    Es war nicht viel Betrieb, nur etwa zwei Dutzend Plophoser in paramilitärischen Uniformen sorgten für ein stetes Hin und Her. So unauffällig sich Pheldor auch zu geben versuchte, so schien er doch die Aufmerksamkeit des Rezeptionsroboters geweckt zu haben, denn er sagte zu ihm: „Um diese Stunde gibt es keine Müßiggänger. Es ist Jagdzeit."
    „Ach ja", sagte Pheldor zerstreut und straffte sich. „Steht was Besonderes auf dem Programm?"
    „Eine Sondersendung wurde angesagt", tönte es aus der Rezeptionswand. „Sie heißt >Jagt die Klone<."
    Pheldor hatte es plötzlich eilig. Er stürzte ins Restaurant und von dort auf die Straße.
    Aber von „Tebasi"-Aribo und „Kurean"- Plinal fehlte jede Spur.
    Gehetzt kehrte er ins Hotel zurück und fuhr mit dem Antigravlift in die 35. Etage, in der sein Zimmer lag. Als er es erreichte, zitterten seine Hände so heftig, daß er kaum in der Lage war, seine Identitätskarte in den Türöffner einzuführen.
    Endlich hatte er es geschafft, stürzte zum Holorek und schaltete ihn ein.
    Er kam gerade zurecht, um den Schluß eines Interviews mit Clynac mitzuerleben.
    Der Klonjäger stand auf dem

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