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144 - Condano, der Magier

144 - Condano, der Magier

Titel: 144 - Condano, der Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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fahren, der als Eisenbahntrasse und Autostraße Venedig mit dem Festland verband, erhob sie sich und streifte durch den gesamten Zug. Erst, als sie Zardoni nicht gefunden hatte, atmete sie erleichtert auf. Sie ließ sich wieder auf ihrem Platz nieder.
    Mestre war die nächste Station. Dort stieg sie aus. Sie wollte es noch einmal mit dem Campingplatz versuchen. Vielleicht war inzwischen ein kleines Plätzchen frei geworden. Manchmal sollte es ja wahrhaftig noch Wunder geben…
    Und obwohl sie irgendwie fast schon damit gerechnet hatte, Zardoni in Mestre wiederzusehen, war er auch hier nicht mehr. Hatte er es wirklich aufgegeben, der Unheimliche, dem nichts unmöglich schien?
    So ganz konnte Gaby auch darüber nicht froh werden. Die Unsicherheit blieb.

    Coco Zamis war dem Dämon gefolgt. Er hatte sie nicht bemerkt. Er war nur darauf fixiert gewesen, dem blonden Mädchen zu folgen. Schließlich hatte Coco die günstige Gelegenheit ergriffen, als sie sich in einer schmalen Gasse befanden, die nur schwer von Passanten einzusehen war und in der es keine Fenster gab. Coco glitt geräuschlos an den Dämon heran. Sie fällte ihn mit einem blitzschnellen, wohldosierten Handkantenschlag, ehe er reagieren konnte.
    Sie zerrte ihn in den Spalt zwischen zwei Häusern. Ein wenig wunderte sie sich, daß es diesen Spalt hier überhaupt gab. Normalerweise wurde in der Lagunenstadt jeder Kubikmillimeter Raum genutzt. Aber vielleicht hatte es hier eine winzige Werkstätte oder ein Lädchen gegeben, das auf gegeben worden war.
    Coco starrte den Dämon an. Was sollte sie jetzt mit ihm anfangen? Er war besinnungslos und konnte sich nicht wehren. Andererseits konnte Coco ihn auch nicht durch die halbe Stadt schleppen in der Hoffnung, daß sie irgendwo wieder auf Dorian stieß. Wenn sie den Dämon verhören wollte, mußte sie es hier an Ort und Stelle versuchen.
    Sie beugte sich über ihn. Mit den Fingerspitzen malte sie Symbole auf seine Stirn. Ihre Lippen raunten beschwörende Formeln. Coco entsann sich alter Magien, die jetzt wieder zur Wirkung kamen.
    Es waren Formeln, die im Grunde von jedem Magier benutzt werden konnten. Coco begab sich hier teilweise auf gefährliches Terrain. Ihre Spezialität war die Zeitbeschleunigung oder -verlangsamung, nicht die Befragung. Aber sie verstärkte ihre hypnotischen Fähigkeiten mit der Magie und hoffte, daß es ihr gelingen würde, den Dämon entsprechend zu beeinflussen.
    Nach einer Weile öffnete er die Augen.
    „Du bleibst ruhig hier liegen", befahl Coco. „Und du beantwortest meine Fragen."
    Der Dämon starrte sie an. Es war ihm anzusehen, daß er aufspringen und Coco angreifen wollte. In ihm wühlte und arbeitete es. Er fühlte sich durchschaut und tödlich bedroht und wurde unberechenbar. Wenn es ihm gelang, die Hypnose zu durchbrechen, konnte Coco sich höchstens noch durch den schnelleren Zeitablauf retten. Sie wußte nicht genau, welche Fähigkeiten der Dämon besaß.
    „Wer bist du?" fragte sie.
    Er bewegte die Lippen. Coco sah, daß er gegen den Zwang zu sprechen ankämpfte. Dadurch wurden seine Worte undeutlich. Dennoch verstand sie den Namen Zardoni.
    Die Hexe hob die Brauen. Die Zardonis gehörten doch gar nicht hierher nach Venedig! Sie waren eine eher unbedeutende Sippe, die hauptsächlich im Raum Florenz beheimatet war. Coco konnte sich nicht einmal daran erinnern, über welche Fähigkeiten die Zardonis verfügten, eine so geringe Rolle spielten sie in der Schwarzen Familie. Aber sie entsann sich, daß die Zardonis damals die Vasallen des Asmodi II gewesen waren. Sie hatten ihm widerspruchslos gedient und ihn unterstützt, und Vittorio Zardoni hatte mehrfach sein Bedauern darüber ausgesprochen, daß Asmodi tot war. Aber das war hier und jetzt nicht von Bedeutung.
    „Warum tauchst du in Venedig auf?" fragte Coco. „Was wolltest du von dem Mädchen? Steckst du hinter den Opfern?"
    Zardoni antwortete nicht. In seinen Augen begann es zu glühen. Plötzlich sprang er mit einem Ruck auf. Er hatte Cocos Hypnose-Sperre durchbrochen! Im Aufspringen wurden seine Hände knochig und grau, und er griff nach ihr, prallte gegen sie. Seine grauen Hände umschlossen sie, wollten ihr das Leben entreißen. Coco versetzte ihm einen Kniestoß. Zardoni hatte seine menschliche Gestalt nicht völlig aufgegeben, und da, wo er noch wie ein Mensch war, war er auch wie ein Mensch empfindlich. Er gab einen würgenden Laut von sich und krümmte sich zusammen. Aber er verwandelte sich rasch weiter. Sein

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