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144 - Condano, der Magier

144 - Condano, der Magier

Titel: 144 - Condano, der Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Gesicht wurde ebenfalls grau, sein Körper dürrer, hagerer. Und von seinen Augen ging heller roter Lichtschein aus.
    Coco spürte, wie er sie mit seiner Magie angriff. Sie konnte ihm in diesem Moment nichts entgegensetzen. Die gnostische Gemme, die sie bei sich trug, nützte ihr nichts. Coco versetzte sich in den schnelleren Zeitablauf. Sofort begann die Umgebung um sie herum, und damit auch Zardoni, zu erstarren.
    Coco nahm sich ein paar Sekunden Zeit für schnelle Überlegungen. Dann wußte sie, was sie zu tun hatte. Sie packte Zardonis Kopf und begann daran zu drehen. Es knirschte und knackte. Coco atmete auf und kehrte in den normalen Zeitablauf zurück.
    Zardoni brach zusammen wie vom Blitz gefällt. Sein Gesicht zeigte nach hinten. Die Hexe ließ ihn so liegen, wie er lag, und eilte den Weg zurück, den sie gekommen war. Sie hatte ihn sich gemerkt und fand deshalb relativ rasch zum Markusplatz zurück. Ihre Gedanken kreisten um den getöteten Dämon. Sie empfand keine Gewissensbisse, denn sie hatte in Notwehr gehandelt. Er hätte sie umgebracht, wäre sie ihm nicht zuvorgekommen. Und selbst wenn sie hätte fliehen können, so hätte er seine gesamte Sippe auf sie gehetzt.
    Und damit auch auf Dorian.
    Coco bedauerte nur, daß sie nichts weiter von ihm hatte erfahren können. Aber allein die Feststellung, daß die Zardoni-Sippe hier aktiv wurde, war schon etwas wert. Es war ein erster Ansatzpunkt. Von hier aus konnte man weiter vorstoßen.
    Coco trat auf den Markusplatz hinaus. Es war Ruhe eingekehrt. Die Tauben verhielten sich wieder friedlich, die Touristen ebenfalls. Wahrscheinlich hatte inzwischen alles gewechselt. Lange genug war Coco unterwegs gewesen.
    Sie überlegte, wo Dorian sich jetzt aufhalten konnte.
    Falls er nicht den angreifenden Vögeln zum Opfer gefallen war…
    Giovanni Zardoni war nicht völlig tot. Etwas in ihm lebte noch. Aber der Dämon spürte, daß ihn nichts mehr retten konnte. Das Leben strömte aus ihm hinaus und verging. Er konnte nur noch eines tun.
    Mit der gesamten Kraft, die ihm noch verblieben war, jagte er einen gedanklichen Schrei hinaus, in dem es einen Namen gab. Denn er hatte seine Gegnerin erkannt. Und er hoffte, daß die anderen seiner Sippe seinen letzten Gedankenschrei vernahmen.
    Eine Zamis hat mich getötet!
    Dann erlosch alles.
    Der halb verwandelte Körper zerfiel da, wo er dämonisch war, zu Staub. Der Rest bot einen grauenerregenden Anblick.
    Aber noch kam niemand durch diese Gasse, um den Torso in dem Spalt zwischen den Häusern zu entdecken.

    „Giovanni ist ermordet worden!" stieß Vittorio Zardoni, der Alte, hervor. Seine Augen weiteten sich, während die Pupillen zu senkrechten Strichen wurden. Das Oberhaupt der Zardoni-Sippe keuchte, versuchte mehr von dem Gedankenfetzen zu erhaschen. Aber da war nichts mehr.
    Eine Zamis hat mich getötet!
    „Eine Zamis", murmelte Zardoni und sah Rico und Micaela nacheinander an, die die Botschaft ebenfalls aufgenommen hatten. „Ausgerechnet eine Zamis… aber die Zamis-Sippe gibt es doch nicht mehr!"
    „Die Wiener, nicht wahr? Waren sie nicht auch Asmodi-Freunde?"
    „Für mich waren sie immer etwas undurchsichtig", sagte Vittorio. „Ich kann nicht verstehen, wieso der alte Zamis eine Tochter wie diese Coco dulden konnte. Sie hat ihm und der gesamten Sippe nur Ärger gebracht. Ich glaube, sie ist nie eine richtige Dämonin gewesen. Sie ist übergelaufen." „Übergelaufen? Ach… zu diesem Hunter, der Asmodi II umgebracht hat. Nun ja… ich bin sicher, daß es Coco Zamis ist. Sie dürfte die einzige sein, die noch von ihrer Sippe existiert."
    Vittorio nickte.
    „Das ist ärgerlich", sagte er. „Wir müssen sie in unsere Hände bekommen, verstanden? Ihr seht euch sofort dort um, wo Giovanni ermordet wurde. Sichert Spuren. Und versucht, die Hexe gefangenzunehmen. Ich will sie selbst sterben sehen."
    „Und wenn Hunter in ihrer Nähe ist?"
    „Hunter!" brüllte Vittorio. „Habt ihr Angst vor einem einzelnen Menschen? Setzt euch endlich in Bewegung, oder ich mache euch Feuer unter den Hintern!"
    Dazu war er in der Lage. Rico und Micaela sahen zu, daß sie den Palazzo am Canale Grande verließen, in dem sie wohnten, wenn sie sich in Venedig aufhielten. Es war ein recht unscheinbar gewordenes Gebäude, restaurierungsbedürftig, aber niemand kümmerte sich sonderlich darum. Solange es noch bewohnt war, war es Sache der Bewohner, das Haus zu pflegen. Die meisten großen Palazzi, vor allem die am Stadtrand, waren längst

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