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1440 - Deckname Romulus

Titel: 1440 - Deckname Romulus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gewesen sein, daß von der QUEEN LIBERTY der Befehl kam, die Stellung auf dem Raumfort zu halten.
    Der letzte Stand der Dinge im Sektor Eugaul war, daß Romulus sein Kommen in Aussicht stellte, um sich an Ort und Stelle ein Bild über die Situation machen zu können. „Was für ein sträflicher Leichtsinn", unkte Antenne. „Ich sage euch, daß Romulus in eine Falle läuft und WIDDER bald ohne Kopf dastehen wird."
    Die anderen teilten seinen Pessimismus nicht. Sie verfolgten die Vorkommnisse im Eugaul-Sektor bald nicht mehr so interessiert weiter, denn sie wurden von anderen dramatischen Ereignissen in den Bann geschlagen, die sich sozusagen vor ihrer Nase abspielten, auf Ferrol, dem achten Planeten der Wega.
    Am 5. März 1144 traf von dort folgende Meldung ein: „700 AN NORDLICHT.
    DRINGLICHKEITSSTUFE ALPHA.
    ZWEI RAUMSCHIFFE VON AUSSER-HALB DER MILCHSTRASSE ZWISCHEN DEN WÄLLEN EINGESCHLOSSEN. KOORDINATEN DRYA-PALLU. BESATZUNG MENSCHLICH. SIND ENTTARNT.
    GEBEN STELLUNG AUF. SETZEN UNS ZUM FLUCHTPUNKT MIKROBE AB. ERBITTEN FLUCHTHILFE."
     
    *
     
    Ephemer ließ die Meldung mehrere Male dekodieren, aber die Aussage blieb die gleiche. Es konnte kein Zweifel daran bestehen, daß darin von zwei Raumschiffen die Rede war, die von außerhalb der Milchstraße stammten. So unwahrscheinlich und unglaublich das auch klang, die Nachricht besagte eindeutig: Menschen waren von jenseits der Wälle in die Milchstraße eingedrungen. Bei diesem Inhalt wunderte sich Ephemer auch nicht über die „Dringlichkeitsstufe Alpha"; sie verlangte, daß umgehend der Kopf von WIDDER davon in Kenntnis gesetzt wurde.
    Ephemer schickte die Nachricht im Originaltext sofort auf den üblichen verschlungenen Pfaden los. Es spielte dabei keine Rolle, daß man im Stützpunkt Nordlicht keine Ahnung hatte, wo sich die QUEEN LIBERTY gerade aufhielt. Der Funkspruch würde auf Umwegen und über den Funkschild als Reflektor nach Arhena, dem Hauptquartier von WIDDER, gelangen und von dort an Romulus weitergeleitet werden.
    Ephemer erwartete nicht so schnell eine Antwort, aber die Entwicklung auf Ferrol ließ es ratsam erscheinen, sein Team in Alarmbereitschaft zu versetzen und alles für einen überstürzten Aufbruch vorzubereiten.
    Seine Leute sparten zwar nicht mit Flüchen wegen des unerwarteten Arbeitsaufwands, aber andererseits waren sie auch froh, daß die Dinge endlich ins Rollen kamen und sie unverhofft die Chance erhielten, den Stützpunkt doch noch in absehbarer Zeit verlassen zu können.
    Während die anderen damit beschäftigt waren, den Stützpunkt einzumotten, holte Ephemer Erkundigungen über die Einsatzgruppe „700" ein, die auf Ferrol tätig war. Er wußte zwar, daß Widder in der ferronischen Hauptstadt Thorta im Untergrund tätig waren, doch genaue Informationen besaß er nicht. Auch das war eine der Sicherheitsmaßnahmen, daß unabhängig voneinander agierende Gruppen, besonders wenn die eine der wissenschaftlichen Abteilung und die andere der Kampftruppe angehörte, so wenig wie möglich voneinander wußten.
    Im Fall einer Gefangennahme konnte man, wenn man unwissend war, die anderen selbst unter Zwang nicht verraten.
    Doch nun herrschte eine Ausnahmesituation. Ephemer stellte die Verbindung mit dem als Asteroiden getarnten Satelliten her, der die Bezeichnung „Mikrobe" trug und für beide Gruppen die Kontaktstelle war, und rief die Daten über das „Team 700" ab.
    Dabei handelte es sich, wie er in der Folge erfuhr, um als Multi-Media-Künstler getarnte Widder, die ein „visionäres Zukunfts-Epos" zur Aufführung brachten, das sich „700 Jahre nach der Kosmischen Katastrophe", betitelte. Ephemer hatte aus den ferronischen Medien, deren Sendungen sie auf Wega 39 empfangen konnten, schon einiges über diese Multi-Media-Show zu sehen und zu hören bekommen - es war eine wenig progressive und überaus linientreue Darbietung. Darum wäre ihm auch nie der Verdacht gekommen, daß es sich bei den Veranstaltern um Kameraden handelte.
    Neben den allgemeinen Daten hatte der Syntron des Verteilersatelliten auch einige Lageberichte der „Siebenhunderter" gespeichert, die jüngeren Datums waren.
    Aus ihnen erfuhr Ephemer, was sich in Thorta abgespielt hatte und wie es zu der dramatischen Zuspitzung der Situation gekommen war.
    Der letzte Stand der Dinge war der, daß sich die Überlebenden per Transmitter zum Asteroiden abgesetzt hatten und dort auf ein Fluchtschiff warteten.
    Während Ephemer noch die Unterlagen des Asteroiden-Syntrons abrief,

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