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1440 - Deckname Romulus

Titel: 1440 - Deckname Romulus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Kontakt zu bleiben. Die aktuellste Meldung war, daß sie ORION-738 unbedingt halten mußten, bis ein Inspektionskommando eingetroffen war, das über die weitere Verwendung des Raumforts befinden sollte. Man stellte sogar in Aussicht, nachdem Iratio die Schäden am Metagrav und Hypertrop präzisiert hatte, Ersatzteile zu liefern, mit denen man ORION-738 wieder flottmachen konnte. „Zum Teufel noch mal", fluchte Domino. „Was sollen wir denn noch hier? Die Sache gefällt mir nicht. Das riecht mir nach einem abgekarteten Spiel." Er gab seiner grenzenlosen Enttäuschung darüber Ausdruck, daß das erbeutete Raumfort eigentlich wertlos war. Da die gesamten technischen Einrichtungen völlig veraltet und insgesamt nur bedingt betriebstüchtig waren, trieben sie völlig schütz- und wehrlos im freien Fall dahin.
    Domino war der festen Überzeugung, daß das Raumfort nur der Köder in einer Falle war. Sie hatten danach geschnappt und saßen nun fest. „Unsinn", widersprach Mory. „Wenn es so wäre, hätte man die Falle längst schon zuschnappen lassen können."
    „Wir sind aber bloß kleine Fische", sagte Domino darauf. „Das Raumfort ist auch ohne technische Ausrüstung wertvoll für uns", sagte Iratio. „Es wäre für uns gut als Raumbasis zu verwenden. Darum verstehe ich Romulus, daß alles versucht werden soll, um es für uns zu retten." Mory stimmte ihrem Kampfgefährten zu, aber ihr machten die dreizehn plophosischen Flüchtlinge Sorgen. Man hatte sie in den Mannschaftsquartieren des Zentrumsblocks untergebracht. Zwar besaßen sie ausreichend Vorräte, so daß für ihr leibliches Wohl gesorgt war, aber ihr psychischer Zustand verschlechterte sich zusehends. Die Ungewißheit über ihr Schicksal und die Enttäuschung darüber, daß sie nicht, wie versprochen, zu einer sicheren Asylwelt gebracht worden waren, belastete sie schwer. „Wir hätten Zeit genug gehabt, die Flüchtlinge mit der ELYSIAN fortzuschaffen", sagte sie. „Es würde mich beruhigen, sie in Sicherheit zu wissen."
    „Du denkst wohl nicht an unsere Sicherheit", gab Nadine angriffslustig zurück. „Wenn wirklich etwas Unvorhergesehenes passiert, ist die ELYSIAN unsere einzige Chance zur Flucht."
    Sie hielten bereits knapp eine Woche die Stellung auf ORION-738, ohne daß sich die Lage in irgendeiner Weise verändert hätte. Entsprechend gespannt war die Atmosphäre, und sie waren alle gereizt - bis auf Aribo.
    Für den Invitro-Ara war alles interessant und fernab aller Routine, daß er ständig neue Erfahrungen machte. Er hatte innerhalb von nicht ganz zwei Wochen mehr Aufregungen erlebt und sich mehr Wissen angeeignet als in seinem ganzen bisherigen Leben. Er bekam, was er auf Aralon völlig hatte missen müssen, Lebenserfahrung nämlich.
    Zwar suchte er die Eigenschaften und Fähigkeiten, wie Mut und eisernen Willen und Standhaftigkeit und Entschlußfreudigkeit, die ihm sein Klon-Vater Pheldor angeblich genetisch implantiert hatte, immer noch vergeblich in sich, aber er war wenigstens nicht mehr so naiv, und er fand Gefallen an der gewonnenen Freiheit und dem ungebundenen Leben als Widder. Und er war bereit, für die Ideale der Widerstandsorganisation zu kämpfen und seine ganze Tatkraft und sogar sein Leben dafür einzusetzen.
    Aber vorerst gab es kaum Möglichkeiten, die guten Absichten in die Tat umzusetzen. Aribo besaß nicht die nötige Ausbildung, um die Anforderungen, die an einen Widder gestellt wurden, zu erfüllen. Er durfte gelegentlich Handlangerdienste verrichten. Dabei stellte er sich jedoch so ungeschickt an, daß Don und Nadine, Tipa und Domino es bald ablehnten, mit ihm zusammenzuarbeiten.
    Das machte den Invitro-Ara unglücklich, aber er war entschlossen, sich nicht unterkriegen zu lassen. Er würde seinem Klon-Vater keine Schande machen.
    Aribo bedrängte Iratio in der Folge ständig, ihm irgendwelche Aufgaben zu übertragen. Dieser nannte ihn eine Nervensäge und entledigte sich seiner erst einmal, indem er ihn mit der Betreuung der Flüchtlinge beauftragte. Eine Weile war Aribo mit dieser Aufgabe ausgefüllt, aber bald fiel er den Leuten mit seinem Zweckoptimismus und seinen Durchhalteparolen so sehr auf die Nerven, daß sie ihn nicht mehr sehen wollten.
    Mory merkte, daß Aribo in seinem Übereifer, Gutes tun zu wollen, nur noch mehr Unruhe unter die Flüchtlinge brachte; er besaß einfach nicht das psychologische Einfühlungsvermögen, um besänftigend auf sie zu wirken, sondern versetzte sie eher in Aufruhr. Tipa

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