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1441 - Schwarze Sternenstraßen

Titel: 1441 - Schwarze Sternenstraßen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gleichzeitig mit dem Auftauchen der hyperphysikalischen Struktur. Sie dauerte nach dem Zeitempfinden der Menschen höchstens eine halbe Sekunde an, bis sie wieder verschwand.
    Und dann änderte sich nichts mehr. Die isotrope Helligkeit blieb gleich, und die beiden anderen Schiffe blieben verschwunden.
    Die Kommandantin war die erste, die sich faßte. Sie ballte die Handschuhe ihres Schutzanzugs zu Fäusten, daß ihr die Fingerknöchel weh taten. „Reißt euch zusammen!" murmelte sie.
    Das einzige, was sie feststellen konnten, war das Fehlen des Gravitationsstrudels, der sie unbarmherzig mit sich riß.
    Alle wußten, was Gundula meinte.
    Irgendwie war es augenfällig. Sie hatten - einfach ausgedrückt - den Anschluß verpaßt. Im Fall der CASSIOPEIA war es nicht so gelaufen wie bei den beiden anderen Schiffen, obwohl auch dort unterschiedliche Phänomene beobachtet worden waren.
    Niemand konnte sagen, ob es für die CASSIOPEIA von Vorteil war oder nicht.
    In den Gesichtern der Anwesenden las Gundula nur eine einzige Frage: Was ist aus der PERSEUS und der BARBAROSSA geworden?
     
    *
     
    „Im Schiff sind alle in Ordnung, soweit ich es erkennen kann", meldete Fellmer Lloyd. Er saß links außen, und Julian Tifflor warf ihm einen dankbaren Blick zu.
    Das war wenigstens etwas.
    Auf den ersten Blick hatte sich nichts geändert. Sie flogen durch dieses gleichmäßige Licht, und irgendwo da draußen zog die Gravitation am Schiff.
    Solange keine genaue Positionsbestimmung durchgeführt werden konnte, war auch die Geschwindigkeit der PERSEUS schlecht meßbar. „Syntron, wo bleibt die Auswertung?" flüsterte der Terraner. „Sie ist schon da", antwortete die künstlich modulierte Stimme. „Wir befinden uns etwa eine halbe Million Kilometer unter dem Ereignishorizont. Der scheinbare Durchmesser des Mikrokosmos beträgt mindestens vier Lichtsekunden mehr als der von Point Siragusa."
    Tifflor nickte hinter der Helmscheibe.
    Genau das hatte er wissen wollen. Sie befanden sich nicht mehr unter dem Ereignishorizont des Siragusa-Black Hole, sondern unter dem eines anderen. „Was meinst du mit mindestens?" fragte er. „Die Messungen lassen sich nicht exakt durchführen. Es fehlen die Bezugspunkte, und eine Messung mit Ortungsstrahlen besitzt unter dem Ereignishorizont eine Fehlerquote von über fünfzig Prozent: Die Strahlen werden gekrümmt und kehren mit wenigen Ausnahmen nicht zum Standort des Schiffes zurück."
    „Gib mir eine Verbindung mit den beiden anderen Schiffen!"
    „Tut mir leid, Tiff. Sie sind nicht da!"
    „Weißt du das genau?" Die Syntronik bestätigte es. Die BARBAROSSA und die CASSIOPEIA hielten sich nicht unter dem Ereignishorizont dieses Black Hole auf.
    Der Terraner preßte die Lippen aufeinander. Es hatte also nicht so funktioniert, wie sie es erwartet hatten.
    Viele Möglichkeiten waren denkbar. Es konnte daran liegen, daß sie in deutlichem Abstand hintereinander geflogen waren, aber auch daran, daß zumindest, die BARBAROSSA sich vom Schiffstyp her deutlich unterschied. Es konnte aber auch in der Absicht der Station gelegen haben, jedes Schiff an ein anderes Ziel zu befördern. „Gar nicht so dumm von denen", knirschte Nia Selegris. „Was erwartet uns hier?"
    Bisher orteten sie keine Station unter dem Ereignishorizont. Es wurde ihnen langsam klar, was dies bedeutete. Wenn es unter dem Horizont dieses Black Hole keine Station gab, dann waren sie in einer Sackgasse angelangt. Dann, waren sie verloren, denn aus eigener Kraft würde es ihnen nie gelingen, den Horizont zu überschreiten. „Wir haben eine stabile Flugbahn", meldete der Syntronverbund. „Sie führt von der Singularität weg in Richtung des Ereignishorizonts. Von Gravitationsstrudeln ist nichts zu bemerken."
    Tifflor löse seine Sicherheitsgurte und erhob sich. Er wandte sich in Richtung der Plophoserin. Vanda Taglia fungierte als Ortungschefin. „Überhaupt nichts?" erkundigte er sich zweifelnd. „Ich meine, es müßte doch eine Möglichkeit geben, die Ursache dieses Zustands herauszufinden?"
    „Ich kenne sie auf jeden Fall nicht, Tiff", erwiderte die Frau. „Wir haben nicht einmal ein fremdes Feld um unsere Schirmstaffel herum."
    Der Unsterbliche wandte sich wieder dem Bildschirm zu und starrte hinaus in den isotropen Lichtschleier, der die Augen täuschte und ihnen suggerierte, es handle sich um eine helle Wand, auf die das Schiff mit halber Lichtgeschwindigkeit zurase.
    Die Menschen fühlten sich nicht wohl in dieser Umgebung, und

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