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1441 - Schwarze Sternenstraßen

Titel: 1441 - Schwarze Sternenstraßen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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mehr existierte. Sie wurden nach vorn gerissen und entfernten sich rasch vom Kugelraumer.
    Julian Tifflor hatte sich entschieden, fünf Robotsonden auszuschicken, die den Bereich des Planetoiden erkunden sollten.
    Er wollte Informationen, und vor allem wollte er sehen, wie sich die Unbekannten bei der Annäherung der Sonden verhielten.
    Nach wenigen Minuten verschwanden die Gebilde im Lichtvorhang. Sie waren optisch nicht mehr zu erkennen, doch die Funkverbindung mit ihnen blieb bestehen.
    Sie näherten sich dem gefährlichen Staubring und wurden aus ihrer Bahn geworfen. Eine fremde Kraft packte sie und holte sie um den Ring herum. Sie schlugen eine neue Bahn ein, die sie steil nach unten in Richtung des Planetoiden führte. Die ersten Funkbilder und Energiemessungen trafen ein. „Da haben wir es", stellte Bolder Dahn fest, Tifflors Stellvertreter; Der Kontor-Geborene, der früher der GOI angehörte hatte, fuhr sich über seine Pausbacken.
    Sein Gesicht schimmerte rötlich, und er hielt ein wenig den Mund geöffnet. „Bist du sicher, Tiff, daß wir da unbeschadet vorbeikommen? Ich meine, werden die Unbekannten mit uns ebenso verfahren wie mit den Sonden? Gibt es nicht Schwierigkeiten, wenn von drei Seiten Schiffe auf den Ring zufliegen?"
    „Bolder!" Nia Selegris warf dem Neunundvierzigjährigen einen vorwurfsvollen Blick zu. „Kannst du mit deinen Bemerkungen nicht warten, bis die Daten ausgewertet sind?"
    Die Materie-Antimaterie-Prozesse im Staubring erzeugten riesige Energien.
    Diese wurden in schlauchartigen Feldprojektionen hinab auf den Planetoiden geleitet und verschwanden dort in trichterförmigen Bauwerken. Soviel war auf der Bildübertragung bereits zu erkennen. Die Trichter flankierten das Areal eines Stützpunkts, dessen Fläche von den Sonden mit zwei Quadratkilometern angegeben wurde. Verglichen mit den Cantaro-Stationen handelte es sich um ein großes Gebilde, und die Erfahrung von vielen Jahrhunderten hatten Menschen wie Tifflor gelehrt, daß eine Station um so wichtiger war, je größer ihre Ausmaße sich darstellten.
    Eines fanden die Menschen im Schiff schnell heraus. Eine Gefahr ging von dem Staubring nicht aus. Die Unbekannten würden es sich nicht leisten, durch eine Kollision der drei Raumer mit dem Ring ihre energetischen Prozesse stören zu lassen.
    Die Sonden fächerten auseinander. Noch immer übertrugen sie die Werte der Kräfte, die ihren Weg bestimmten. Aus dem einen Zugstrahl waren fünf kleine geworden, und sie führten die Sonden an den Rand der Gebäude und setzten sie dort ab. „Ziemlich häßlich", kommentierte Ras die ersten Nahaufnahmen von den Gebäuden. Aus wenigen hundert Metern Höhe nahmen sie sich wie Geschwüre auf der sonst staubglatten Oberfläche des Planetoiden aus. Der Himmelskörper besaß keinerlei Atmosphäre und nicht einmal besonders markante Gesteinsformationen.
    Eine dicke Staubschicht bedeckte ihn. Die Sonden begannen die chemische Zusammensetzung des Staubes zu untersuchen. Er strahlte sehr stark.
    Die Männer und Frauen in der PER-SEUS erkannten die Bedeutung des Staubes. Es handelte sich um das Rohmaterial für die Prozesse, die sich in dem Orbitalen Ring abspielten. Die Unbekannten bliesen oder pumpten den Staub hinauf, damit der Ring sich nicht erschöpfte. Und vermutlich gab es unterirdisch auf dem Planetoiden Anlagen, die alles Gestein in Staub verwandelten.
    Die Sonden waren inzwischen mit der Untersuchung fertig und lieferten nur noch optische Signale. Sie erloschen wenig später, und die Terraner sahen sich ah, „Ich habe es erwartet", dröhnte Bolder Dahn. „Lag es nicht auf der Hand? Sie haben die Sonden zerstört. Was glaubt ihr, wie hoch ist die Chance, daß sie die Schiffe nicht plattdrücken?"
    Gundula Jamar meldete sich aus der CASSIOPEIA. Tifflor hatte die Meßdaten der Sonden an die beiden Schiffe überspielt. „Tiff, wenn du diesem Großmaul nicht gleich etwas in den Mund stopfst, dann erledige ich das", beschwerte sie sich. „Das ist ja eine Schande, wie er die Moral der Truppe untergräbt. In meiner Crew würde der kein Bein auf die Erde bringen!"
    Der Unsterbliche verzog das Gesicht zu einem Grinsen. „Hast du Gucky an Bord?" konterte er. „Oder wie meinst du das eigentlich?"
    Gundula merkte, daß Tiff sie nicht für voll nahm, und verschwand kommentarlos vom Bildschirm. „Bolder!" Der Kommandant winkte seinem Stellvertreter und räumte den Sessel für ihn. Dahn zog die Augenbrauen empor. „Übernimm das Kommando über das

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