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1441 - Schwarze Sternenstraßen

Titel: 1441 - Schwarze Sternenstraßen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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dunkleren Punkten, die sich erst durch das Wissen um ihre Identität als das entpuppten, was sie waren: zwei Schiffe in einer Entfernung von hunderttausend und zweihunderttausend Kilometern. Die Entfernung zwischen ihnen hatte sich nicht verändert, und das bei einem Mikrokosmos, dessen Durchmesser über dem Ereignishorizont gerade 396 Kilometer betrug. Einmal mehr zeigte sich die Zuverlässigkeit der Einsteinschen Relativitätstheorie.
    In einer Entfernung von 4 Millionen Kilometern hing die Cantaro-Station mit ihrer Gestalt eines Andreaskreuzes. Sie befand sich in einem stabilen Orbit um die Singularität, und die nur teilweise verläßliche Ortung der drei Schiffe stellte in einem Vergleich fest, daß es mit der Stabilität der Flugbahnen der drei Schiffe lange nicht soweit her war.
    Die Ursache lag in den magnetischen Feldern, die sich unterhalb des Ereignishorizonts anders verhielten als darüber. Sie rotierten synchron mit der Gravitation des Schwarzen Loches, d.h. sie bildeten eine energetische Einheit, in der sich die Schiffe trotz größtmöglicher Angleichung als Fremdkörper verhielten.
    Unterstützt wurde diese Abweichung durch die hier nicht mehr absolut zuverlässig arbeitenden Steuermechanismen. Zu grob war bisher das Wissen um die detaillierten Gegebenheiten in einem Black Hole, zu grob die menschliche Technik aus vergangener Zeit, als daß hier eine sofortige Verbesserung hätte erreicht werden können.
    Noch immer löste die Impulsfolge keine Reaktion durch die Station aus. Selbst Gundula Jamar wurde langsam nervös. Sie bewegte sich unruhig in ihrem Sessel hin und her, und nur die Sicherheitsgurte verhinderten, daß sie aufsprang. „Was ist los, Tiff?" rief sie. Die Funkverbindung klappte im Mikrokosmos einwandfrei, und Julian meldete sich sofort. Sein Gesicht erschien auf dem Monitor. „Wir wissen es nicht, Gundula", sagte der Terraner. „Ich weiß auch nicht, ob wir Zeit haben, es herauszufinden. Wenn es gar nicht funktioniert, bleibt uns nichts anderes übrig, als die Station anzufliegen und in sie einzudringen. Es bleibt zu hoffen, daß sie so strukturiert ist, daß sie sich nicht gleich selbst zerstört."
    „Sehr tröstlich", meldete sich Norman Speck zu Wort. „Machen wir lieber einen dritten Versuch!"
    Aber auch diesmal reagierte die Station nicht. Sie zog ihre Bahn um die Singularität, die in der milchigen Helle als kaum wahrnehmbarer greller Lichtpunkt zu erkennen war. Und den Lichtpunkt sahen sie auch nur deshalb, weil sie wußten, daß es ihn gab.
    Dafür gellte in allen drei Schiffen gleichzeitig der Alarm auf. Die Magnetfeld-Balance baute sich langsam ab, und es gab kein Mittel dagegen. Die Grenze, die durch die Energiereserven der Schiffe gegeben war, wurde schnell erreicht, und dann nützte die ganze Modulation und Frequenzangleichung nichts mehr. Die Instabilität wurde zu groß und riß die drei Schiffe aus ihren Bahnen hinaus. Die Gravitation überstieg den Fliehkraftanteil des rotierenden Magnetfelds, es fand keine Anzapfung oder Ausgrenzung der Rotationsenergie mehr statt. Wie kleine Bälle wurden die Raumer vorwärtsgerissen und auf niedrige Bahnen der rotierenden Schwerkraft gezogen. Da nützte es auch nichts, daß die Alarmsirenen ein paar Phon zulegten und die Syntroniken in allen Räumen der Schiffe Verhaltensmaßnahmen für den Ernstfall verkündeten.
    Aus dem Hangarbereich der CASSIOPEIA meldete sich Harold Nyman. „Ich machte die. Jets startklar, in Ordnung? Wir können es wenigstens versuchen. Sie haben weniger Masse, mit ihnen können wir uns länger auf einer höheren Bahn halten!"
    Gundula Jamar nickte, aber dann schüttelte sie energisch den Kopf. „Auch das hat keinen Sinn, verstehst du?
    Du bist der einzige, dem das Schicksal den Weg zum Überleben geebnet hat. Du hättest zurückbleiben und dich um die BASIS kümmern können, zu deren Kommandant dich Hamiller vor einem Jahr ernannt hat. Nun ergeht es dir wie uns allen."
    Harold Nyman sah seine Kommandantin mit einem eisigen Blick an. „Vielleicht haben wir irgendwann Gelegenheit, uns darüber noch einmal zu unterhalten", knirschte Nyman und schaltete ab.
    Die Gravitation hatte den Kampf um die drei Raumschiffe endgültig gewonnen.
    Diesmal, so begriffen die Insassen, gab es keinen Ereignishorizont, hinter dem andere Gegebenheiten auf sie warteten. Diesmal würden sie ins das Nichts gerissen und in der Konzentration der Gravitation und ihrer Rotation zu kosmischem Staub zerfetzt. Die Massenidentität der

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