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1448 - Der Kaiser von Karapon

Titel: 1448 - Der Kaiser von Karapon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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alten Schauermärchen gehört.
    Die Voica existieren nicht mehr - falls es sie je gegeben hat. Was mich betrifft, so halte ich das Ganze für einen ausgemachten Schwindel."
    Sar-Teh sagte nichts dazu. Del-Mion hatte seine feste Meinung, und die würde er nicht so schnell ändern.
    Es sei denn, die Umstände zwangen ihn dazu.
    Eines blieb noch zu tun. „Wir dürfen diese Dao-Lin-H'ay nicht zu Kaiser Thoy-P'ang bringen!" sagte Sar-Teh warnend. „Wir müssen dafür sorgen, daß sie zuerst gründlich überprüft wird."
    „Ja, ja", wehrte Del-Mion ärgerlich ab, „Sorge dafür, daß die Laderäume, in denen die Kartanin sitzen, genauestens untersucht werden. Und ich will einen Roboter hier in dieser Kabine!"
    „Du wirst ihn bekommen", versprach Sar-Teh resignierend. „Es wird alles nach deinen Wünschen geschehen."
    Immerhin hatte er seine Warnung an den Mann gebracht. Alles andere ging ihn im Grunde genommen nichts mehr an.
    Trotzdem fühlte er sich ausgesprochen unbehaglich.
    Natürlich erbrachte die Untersuchung keinerlei Ergebnisse. Sie führte lediglich dazu, daß die Mannschaft beunruhigt wurde und sich fragte, was eigentlich an Bord der MARA-DHAO vorging.
    Es ließ sich nicht feststellen, woher Dao-Lin-H'ay ihre Informationen bekommen hatte. Sar-Teh registrierte es mit einer Mischung aus Besorgnis und Genugtuung.
    Er hatte es ja gleich gewußt. 2. „Es ist ein gefährliches Spiel", sagte Ge-Liang-P'uo warnend. „Früher oder später wirst du gezwungen sein, eine Probe deiner angeblichen Macht zu liefern. Was tust du dann?"
    Sie sprachen sehr leise und hielten sich von den Wänden des Lagerraums fern. Sie rechneten damit, daß die Karaponiden Abhörvorrichtungen installiert hatten. Sie konnten diese Vorrichtungen allerdings nur von außen in die Wände eingesetzt haben, denn auf Bentu-Karapau hatte man die Gefangenen mit großer Hast hier hineingetrieben, und später hatte kein Karaponide mehr unbeobachtet hier drinnen arbeiten können. „Was wirst du tun?" fragte Ge-Liang-P'uo noch einmal. „Ein paar Tricks habe ich noch auf Lager", erklärte Dao-Lin-H'ay gelassen. „Wenn ich sie richtig einsetze und vorsichtig dosiere, kann ich ihnen sicher noch eine ganze Menge Angst einjagen."
    „Die Frage ist nur, ob uns das auch etwas nützt."
    „Oh, es kann nicht schaden, wenn sie ein bißchen Respekt vor uns bekommen."
    „Vor uns? Vor dir, meinst du wohl."
    „Keine Angst, es wird auf uns alle abfärben. Außerdem brauche ich dich und deine Kräfte. Du mußt mir helfen."
    „Ich werde tun, was ich kann", versprach Ge-Liang-P'uo. „Gut. Dann laß uns gleich damit anfangen! Aber sei vorsichtig. Wir wollen fürs erste nur diesen General Del-Mion ein bißchen nervös machen."
    In der Folgezeit ereigneten sich in der MARA-DHAO einige Dinge, die nicht leicht zu erklären waren - sowohl für die Karaponiden als auch für die Kartanin in den Lagerräumen, die von Dao-Lin-H'ay und Ge-Liang-P'uos Fähigkeiten schließlich auch nichts ahnten.
    Es begann damit, daß die karaponischen Soldaten, die die Gefangenen zu bewachen hatten, zu Del-Mions sorgsam geheimgehaltener Kabine zogen, um ihm ihre Reverenz zu erweisen. Das war Ge-Liang-P'uos Werk, aber die bösen Gesichter brachten diese Soldaten von ganz alleine zustande.
    Sie hatten auf Bentu-Karapau gelebt, manche von ihnen schon in der zweiten oder dritten Generation. Viele von ihnen hatten Frauen und Kinder dort. Und Del-Mion, der die Aufgabe gehabt hätte, den Kampf all dieser Karaponiden gegen die angreifende Flotte der Kartanin zu leiten, hatte sich seiner Verantwortung entzogen.
    Gewiß hatte er nicht aus Feigheit so gehandelt - zumindest war das sicher nicht sein vordringliches Motiv gewesen. Aber wie man es auch drehen und wenden mochte, es lief immer darauf hinaus, daß Del-Mion sich von ehrgeizigen, eigensüchtigen Beweggründen hatte leiten lassen.
    Er hatte schon gewußt, warum er sich mit Sar-Tehs Hilfe heimlich an Bord geschlichen und es dann vorgezogen hatte, hinter verschlossenen Türen zu leben.
    Letzteres würde er auch weiterhin tun müssen, wenn er nicht lebensmüde war. „Sie werden ihm das nie verzeihen", sagte Ge-Liang-P'ua, die die Gedanken der Soldaten auch noch auf beträchtliche Entfernung deutlich erkennen konnte. „Wenn ich an seiner Stelle wäre, dann würde ich ein Loblied auf die karaponische Disziplin singen. Ich würde es sogar sehr, sehr laut singen, denn dieser Disziplin verdankt er sein Leben."
    „Ob er das aber zu schätzen weiß?"

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