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1448 - Der Kaiser von Karapon

Titel: 1448 - Der Kaiser von Karapon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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auf die .Nase zu geben!"
    „Sei vernünftig!" flüsterte Dao-Lin-H'ay ungeduldig und zog Ge-Liang mit sich. „Wenn wir uns störrisch stellen, dürfen Mai-Ti-Sh'ou und ihre Leute es ausbaden!"
    Das brachte Ge-Liang-P'uo zur Besinnung. Sie hatte die Szene in der NARGA SANT nicht vergessen. Feng-Lu war dort drauf und dran gewesen, zweihundert Kartanin zu erschießen, nur um Dao-Lin-H'ay zu einer Aussage zu bewegen. Daß das Massaker dann doch nicht stattgefunden hatte, war nicht Feng-Lus Verdienst.
    Man führte sie zur Hauptschleuse. Dort warteten sie, von karaponischen Soldaten bewacht. Eisiger Wind wehte herein und trug die typischen Raumhafengerüche heran. Sie zählten in der kurzen Wartezeit sieben landende und startende Raumschiffe.
    Sie vergaßen das Zählen, als zwei bunt gekleidete Kartanin die Schleuse betraten. „Unsere lieben Verbündeten!" sagte Ge-Liang-P'uo spöttisch.
    Sisa-Vart und Loi-Scrom fuhren herum.
    Die Karaponidin packte Ge-Liang-P'uo am Kragen. „Ihr habt Bentu-Karapau verraten!" zischte sie ihr ins Gesicht. „Zurück!" befahl einer der Soldaten scharf. „Komm weiter!" drängte auch Loi-Scrom, dem die Szene peinlich zu sein schien. „Beruhige dich. Sie werden ihre Strafe schon bekommen!"
    „Darauf kannst du Gift nehmen!" fauchte Sisa-Vart. „Und wenn ich persönlich zum Kaiser gehen muß, um ihn darum zu bitten!"
    Ge-Liang-P'uo sah ihr mit steinerner Miene nach. „Sollen wir hier zu Eissäulen werden?" fragte Dao-Lin-H'ay den Anführer ihrer Eskorte. „Wie lange müssen wir denn noch warten!"
    „Bis es soweit ist", versetzte der Karaponide patzig, schickte aber einen seiner Soldaten ins Schiff und ließ zwei warme Umhänge holen. Inzwischen hatte Ge-Liang-P'uo den winzigen Zettel von ihrem Kragen gezupft, den Sisa-Vart dort hingeklebt hatte. Sie las ihn, während Dao-Lin-H'ay ihr fürsorglich in den Umhang half und sie dabei gegen neugierige Blicke abschirmte.
    Sie werden Verbindung mit uns halten.
    Wie tröstlich!
    Besser als gar nichts! dachte Dao-Lin-H'ay zurück.
    Mit gemessenen Schritten, groß und schlank in seiner orangegelben Uniform, kam Del-Mion aus dem Schiff stolziert. „Bleibt hinter mir!" befahl er den Soldaten mit aller Arroganz, deren er fähig war. „Und sorgt dafür, daß die beiden Gefangenen sich im Palast nicht allzu unmöglich benehmen!"
    Sar-Teh, der dem General folgte, streifte Dao-Lin-H'ay mit einem scheuen Blick und eilte weiter.
    Am Fuß der Rampe wartete ein großer Gleiter.
     
    *
     
    Der Flug dauerte länger, als sie erwartet hatten, was allerdings daran zu liegen schien, daß der Gleiter einen weiten Bogen flog. Sie wußten nicht, warum man einen so gewaltigen Umweg nahm - vielleicht wollte man ihnen imponieren. Sie konnten in der Ferne eine Stadt erkennen, die auf derselben Hochebene wie der Raumhafen lag, aber der Gleiter entfernte sich davon.
    Vielleicht war es einfach nur die falsche Stadt.
    Sar-Teh unterrichtete Dao-Lin-H'ay und Ge-Liang-P'uo in knappen Worten darüber, wie sie sich im Palast des Kaisers von Karapon zu verhalten hatten. „Haltet die Köpfe gesenkt", befahl er. „Schaut nicht umher und seht niemanden an. Verneigt euch vor jedem, dem ihr begegnet, denn selbst der geringste Diener im Palast steht über euch, da ihr schließlich nur Gefangene seid. Sprecht nur dann, wenn ihr ausdrücklich dazu aufgefordert werdet."
    Sie hörten ihm zu und sahen sich an.
    Dao-Lin-H'ay lächelte spöttisch. Sie hatte sich noch vor niemandem verbeugt, und sie hatte auch nicht die Absicht, beim Kaiser von Karäpon damit anzufangen.
    Sie umrundeten das riesige Landefeld und das Raumhafengelände und flogen dann eine weite Strecke über gebirgiges Land. Unter Überbevölkerung schienen die Bewohner von Karapon nicht zu leiden.
    Die beiden Kartanin sahen viele fruchtbare Täler, die weitgehend unbewohnt wirkten.
    Aber natürlich konnte dieser Eindruck auch täuschen.
    Eine Bergkette türmte sich vor ihnen auf.
    Der Gleiter schwebte zwischen zwei spitzen Gipfeln hindurch. Und dann sahen sie die Stadt. Unwillkürlich hielten sie den Atem an.
    Jetzt verstanden sie, welchem Sinn der Umweg diente: Man hatte es darauf angelegt, ihnen die Hauptstadt des karaponischen Sternenreichs von ihrer schönsten und imponierendsten Seite zu präsentieren.
    Oder war auch das ein Irrtum? Was sollte ein solches Imponiergehabe zwei gefangenen Kartanin gegenüber?
    Wie dem auch sein mochte: Laipan war eine beeindruckende Stadt.
    Allerdings auch eine Stadt, der man es auf den

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