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145 - In den Fängen der Dämonenspinne

145 - In den Fängen der Dämonenspinne

Titel: 145 - In den Fängen der Dämonenspinne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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    »Was soll gewesen sein ?« fragte Brown zurück.
    »Hast du denn nichts gehört? Dieses komische
Geräusch eben ... «
    Der Heizer zuckte die speckigen Achseln. »Du
hörst mal wieder die Flöhe husten, Jon . .. «
    Drummer ließ sich nicht irritieren. Er wollte
immer genau wissen, was los war. Er ging an Brown vorüber und streckte den Kopf
aus dem rechten Fenster der Lokomotive, um einen Blick hinaufzuwerfen zu den
überhängenden Plateaus.
    »Wahrscheinlich ein Erdklumpen, der von dort
oben heruntergekommen ist«, murmelte er dumpf. Damit gab er sich zufrieden.
    Dann kümmerte er sich wieder um die Lok. Sie
hatten die Kurve hinter sich und konnten wieder Fahrt aufnehmen.
    Die Geschwindigkeit ließ sich nur langsam
steigern. Drummer seufzte. »Es wird immer schlimmer mit ihr«, sagte er, ohne
einen Blick auf seinen Begleiter zu werfen. Er sprach von der Lokomotive wie
von einer Person. »Sie wird langsam alt. Ob sie’s noch schafft bis zu unserer
Pensionierung, Bill ?«
    Gespenstischer Feuerschein spielte auf den
verschwitzten, rußverschmierten Gesichtern der Männer. Brown legte noch mal
ordentlich nach, um die Lok auf Tempo zu bringen.
    Er wollte etwas sagen. Doch dazu kam er nicht
mehr.
    Uber ihnen raschelte und schabte es, als ob
jemand einen schweren Sack über das Dach der Lokomotive zöge.
    Drummer hob noch den Blick. Da schnellten
blitzschnell zwei lange, zuckende, behaarte Beine durch das linke Fensterloch
der Lok.
    Die klauenartigen, verhornten Ansätze
schlossen und öffneten sich wie die Scheren eines Krebses.
    Ehe Drummer sich versah, packten ihn zwei der
Klauenbeine!
    Der Lokführer wurde herumgerissen. Unter den
messerscharfen Scheren rissen sein blaues, durchschwitztes Hemd und seine Haut
auf. Blut rann aus den entstehenden Wunden.
    Drummer schrie und schlug um sich, während er
schon den Boden unter den Füßen verlor. Die über zwei Meter langen, behaarten
Beine des Ungetüms hatten die Stärke von Männerarmen.
    Billy Brown wirbelte herum. Er glaubte seinen
Augen nicht trauen zu dürfen.
    Sekundenlang stand er da wie erstarrt, die
Schaufel fest umklammernd, so daß die Knöchel weiß hervortraten. Dann endlich
konnte er sich aus dem Bann lösen.
    Er riß die Kohlenschaufel empor und schlug
auf die Beine, die sich durch das Unke Fensterloch streckten, um die
unheimliche Bestie abzuwehren.
    Das Ungeheuer hockte genau auf der
überdachten Führerkabine.
    Überdimensionale Spinnenbeine! Das
ungeheuerliche Geschöpf schien sich fest mit seinem plumpen Körper auf das Dach
zu pressen und griff nun mit seinen riesigen Beinen in beide Fensterreihen
hinein.
    Drummer stürzte. Noch immer schlug er
verzweifelt um sich. Das Grauen stand auf seinem Gesicht zu lesen.
    Die gewaltigen Greifzangen, hinter denen
unmittelbar die angeknickten, behaarten Beine begannen, schwebten dicht über
ihm.
    Wie einen Dreschflegel führte der Heizer die
Schaufel durch die Luft. Es gab dumpfe Schläge, wenn das Blatt die hornartigen
Auswüchse traf.
    Immer wieder stießen die Beine mit den
Greifzangen zuckend nach unten. Mehr als einmal spürte Brown den dumpfen,
gewaltigen Druck auf Brustkorb und in den Lenden, wo die Zangen ihn trafen.
    Die Bestie schien über so etwas Ähnliches wie
Intelligenz zu verfügen. Sie spürte, daß sie nicht so schnell zum Ziel kam, wie
sie dies offensichtlich wollte.
    Auf jeder Seite ragten vier riesige, beharrte
Beine herab. Je zwei zog das Ungetüm jetzt zurück.
    Ein kurzer, intensiver Ruck. Die Kraft, die
in diesem Körper steckte, war ungeheuerlich.
    Die niedrige, eiserne Tür zum Führerhaus der
Lok wurde mitsamt dem Schloß aus dem Metall gerissen.
    Krachend knallten beide Türen fast zur
gleichen Zeit gegen die äußere Metallwandung.
    Auf der rechten Seite kam die Bestie damit zu
dem Erfolg, den sie hatte herbeiführen wollen.
    Für Jonathan Drummer gab es keine Rettung
mehr.
    Zappelnd, sich nur noch mit schwachen
Bewegungen zur Wehr setzend, hing er in den Klauen der Bestie.
    Drummer verschwand aus dem Blickfeld seines
Kollegen.
    Stück für Stück wurde er in die Höhe gezogen,
ohne etwas dagegen tun zu können.
    Jetzt ragten nur noch seine Beine oberhalb
der Tür in Browns Blickfeld.
    Doch der hatte alle Hände voll mit sich zu
tun . . .
    Dann erreichten ihn die Greifer.
Geistesgegenwärtig rollte sich Brown herum. Er geriet dabei an den Rand des
Aufstiegs. Nur um Millimeter verfehlten ihn die messerscharfen Zangen. Wieder
zeigte das Untier sein außergewöhnliches

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