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145 - In den Fängen der Dämonenspinne

145 - In den Fängen der Dämonenspinne

Titel: 145 - In den Fängen der Dämonenspinne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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räumte sowohl das frische als auch das
fertig gebratene Fleisch noch weg und löschte dann die Glut der Holzkohle mit
Wasser. Es zischte, und heißer Dampf stieg vom Grill auf.
    Er löschte die Fackeln und Lampione und
gähnte.
    Eigentlich war es gar keine so schlechte Idee
gewesen, daß die anderen nun doch schon gegangen waren. Auch er war müde.
Morgens, kurz vor drei, durfte man dies wohl auch sein . . .
    Automatisch warf er noch einen Blick ins
Souterrain, um sich zu vergewissern, ob er auch das Licht gelöscht hatte.
    Bis auf die kleine Wandlampe, die Jay Hammon
die Orientierung in der für ihn zunächst fremden Umgebung erleichtern sollte,
waren alle Lichter ausgeschaltet.
    Caine war zu müde, um nochmmal einen Blick in
den Raum zu werfen, wohin Tony und er den Schlafenden gebracht hatten.
    Der Geschäftsmann stieg die Treppe nach oben.
Auch Mary schlief tief und fest, ohne daß sie ein Beruhigungs- oder
Schlafmittel genommen hatte.
    Er kleidete die auf der Couch liegende Frau
vorsichtig aus und trug sie dann ins Bett.
    Mary wurde nicht wach.
    Die Nacht war windstill und mild.
    Eine ideale Sommernacht!
    Elron Caine öffnete weit das Fenster. Von
hier aus hatte man einen hervorragenden Blick über die gepflegte Rasenanlage,
die Blumenbeete, Teich und Springbrunnen und in den düsteren, kleinen Wald aus
uralten Bäumen.
    Er liebte diesen Fleck Erde über alles.
Mühsam hatte er sich Stein für Stein verdient, um dieses Haus nach seinen
Vorstellungen zu bauen. Hier in Stanville - einer kleinen, nur wenige hundert
Menschen großen Ortschaft im mittleren Westen der Staaten - waren Haus und
Garten fast so etwas wie eine Oase in der Wüste, ein Paradies. Denn hinter dem
Dorf, das eingebettet in diesem kleinen Tal lag, begann das unfruchtbare,
steinige Land, das sich aufschichtete zu hohen, unwirklichen Bergen. Die
nächste Ortschaft lag sechzig Meilen von Stanville entfernt.
    Die Menschen im Dorf lebten einfach und
bescheiden. An der Peripherie gab es nur einen reichen Mann - das war der
Farmer José Olbitras. Ihm gehörten die
einzigen saftigen Weiden, der Bach, der aus den Bergen klares Quellwasser
herantrug, der kleine bewaldete Hügel, der im Süden Stanville wie eine
künstliche Mauer vom Hinterland abgrenzte.
    Der Himmel war klar, wolkenlos und sternenübersät.
Die volle Scheibe des silbernen Mondes stand über dem Tal.
    Elron Caine umfaßte mit beiden Händen den
unteren Fensterrahmen und stützte sich.
    Da lief aus einer Fuge unter der Fensterbank
seitlich eine Spinne weg - direkt über seinen kleinen Finger, Richtung
Handgelenk.
    Der Mann starrte auf das Tier. Es war eine
große, kräftig entwickelte Spinne mit einem Leib, so dick wie die Kuppe eines
kleinen Fingers. Der Körper war behaart, ebenso die langen, sich blitzschnell
bewegenden Beine.
    Der Mann fuhr zusammen. Er wußte nicht, warum
er es tat.
    Er hob die Rechte und - ohne zu überlegen -
schlug er zu. Er ließ die flache Hand auf das seinem Handgelenk zueilende Tier
herabsausen.
    Der Leib der Spinne platzte auf. Elron Caine
fühlte den schmierigen Brei in seiner Handinnenfläche.
     
    *
     
    Jonathan Drummer war fünfundfünfzig Jahre alt
und über die Hälfte von diesen Lokführer bei der Union Pazific.
    Auf der eingleisigen Strecke durch das öde
Hinterland fuhr er seit zwanzig Jahren. Wenn der untersetzte Mann mit den etwas
nach vorn gebeugten Schultern am Fenster seiner Lok stand und hinausblickte in
das vorbeirasende Land, mußte er manchmal daran denken, daß vor wenigen
Generationen noch Indianer und Posträuber oft diese einsamen Bahnstrecken
überfallen hatten.
    Hinter den Hügeln und mit Dornengestrüpp
bewachsenen Felsvorsprüngen gab es zahlreiche, unzugängliche Verstecke und
Höhlen.
    Die Landschaft hier im Westen hatte nichts
von ihrer Ursprünglichkeit verloren. Drummer war froh, daß die Union Pazific
ihn über so viele Jahre hinweg dieselbe Strecke fahren ließ.
    Für manchen war es sicher ein langweiliger
Job. Nicht für Jonathan Drummer. Er liebte diese Weite, diese Einöde und vor
allem die Einsamkeit, durch die die Gleise führten.
    Er hatte einen ständigen Begleiter. Das war
sein Heizer Billy Brown.
    Der Feuerschein aus der geöffneten Klappe der
Feuerungsstelle reflektierte auf den verschwitzten, mit Kohlenstaub bedeckten
Gesichtern der beiden Männer in der Lokomotive.
    »Noch ’ne anständige Ladung, Billy«, bemerkte
Drummer mit seiner dröhnenden Stimme. »Dann kommen wir bis Stanville. Und von
da aus sind es nur

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