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145 - Jagd auf den Zeitkristall

145 - Jagd auf den Zeitkristall

Titel: 145 - Jagd auf den Zeitkristall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Dämonenfürsten zugleich fortgewischt werden.
    Condanos Lächeln wurde zum Grinsen. Der hagere Magier ließ sich in dem großen Ohrensessel nieder, der ihm hier als ein Stück Luxus zur Verfügung stand. Er hielt den falschen Kristall in der Hand, drehte ihn hin und her, und im Kerzenlicht, das er sich ausbedungen hatte, funkelte er wunderschön.
    Kerzenlicht war notwendig für die Magie. Das andere Licht, das er nicht begriff, das aus Röhren und birnenförmigen Glaskörpern drang, die irgendwo verschraubt waren, war schädlich. Es war zu kalt.
    Plötzlich spürte er die Ausstrahlung eines Dämons.
    Einer der Zardonis näherte sich.
    Wahrscheinlich, um den Fortgang der Arbeit zu überprüfen und ihm wieder Vorhaltungen zu machen, ihn zur Eile anzutreiben und ihn an seine moralische Verpflichtung zu erinnern: „Schließlich haben wir dich wieder zum Leben erweckt, Condano."
    Er war ihnen nicht dankbar dafür.
    Dämonen hatten ihn einst ermordet, und so war es nicht mehr als recht, daß Dämonen ihm auch wieder ein zweites Leben schenkten. Und in diesem Leben fühlte er sich so wohl, daß er es behalten wollte - um jeden Preis.
    Die Tür wurde geöffnet, und die Rothaarige trat ein. Condano atmete tief durch. Die Dämonin war eine atemberaubende Erscheinung. Er war sofort in ihren Bann geschlagen, sobald er sie sah. Und er wußte, daß sie das ausnutzte, aber er konnte nichts dagegen tun.
    „Es wäre ratsam, wenn du alsbald mit deiner Arbeit fertig würdest, Condano", sagte sie. „Du hast nur noch zwölf Stunden Zeit."
    Condano legte den Kristall beiseite. Grimmig erhob er sich. Und langsam ging er auf die Dämonin zu, die keine Bewegung der Abwehr machte.

    Dorian Hunter und Coco Zamis hatten es nicht besonders schwer, zu reisen. Nachdem alle Formalitäten mit der venezianischen Polizei erledigt waren, konnten sie die Stadt verlassen. Die rätselhaften Mordfälle an jungen Mädchen wurden als „ungelöst" zu den Akten gelegt; die Erklärung, die sich bot, war zu phantastisch, um von nüchternen Bürokraten akzeptiert zu werden.
    Für die Polizei war der Fall damit beendet. Für Dorian und Coco nicht. Sie mußten nach Florenz, um die Zardonis in ihrer „Hochburg" aufzustöbern. Der Countdown des Todes lief. Es war den Dämonenkillern nicht gelungen, die Erweckung Condanos zu verhindern. Und der war mit Sicherheit schon daran, den Zeitkristall zu schaffen, mit dem die Zardonis die Vergangenheit verändern wollten.
    Das hieß, daß auch der Countdown für Dorian, vielleicht für die gesamte Dämonenkiller-Crew, lief. Dorian wußte nicht, wie viel oder wie wenig Zeit sie noch hatten. Sie mußten auf dem schnellsten Weg nach Florenz, um Condano auszuschalten. Ihn und die Zardonis, die als Drahtzieher hinter dem Unternehmen steckten.
    „Das Problem ist", sagte Dorian und drehte die Players unruhig zwischen den Fingern, „daß Condano kein Untoter im eigentlichen Sinne sein kann. Er spricht nicht auf Weihwasser an, er reagiert nicht auf gnostische Gemmen… nichts. Er ist wie ein ganz normaler Mensch. Und doch war er tot, nicht scheintot."
    „Und wenn er nicht tot war?" fragte Coco Zamis. „Vielleicht ist er zweihundert Jahre lang nur scheintot gewesen."
    Dorian winkte ab. „Du vergißt, daß er niemals ein Dämon war. Condano war ein Mensch. Und als Scheintoter wäre er in seinem Grab erstickt. Nein, Coco. Da ist nichts dran zu deuteln. Ich kann es mir nur so vorstellen, daß es an der besonderen Art der Erweckung lag, die die Zardonis anwandten. Ich versteh's nicht."
    Vor allem brachte es ihm moralische Nachteile. Gegen einen Dämon, gegen einen Untoten oder Zombie, konnte er seine dämonenvernichtenden Waffen bedenkenlos zum Einsatz bringen. Aber solange er keinen Dämonismus feststellen konnte, hatte er Skrupel. Und die konnten vielleicht tödlich sein.
    Ihre Sachen standen im kleinen Koffer bereit. Seit Coco Gaby Reuter aus ihren Beständen ausstaffiert hatte, weil das Mädchen nichts mehr besaß als die eigene Haut, war ihr Gepäck merklich kleiner und platzsparender geworden.
    Dorian suchte ein Magnetfeld, von dem aus sie nach Florenz springen konnten. Er fand es allerdings nicht in Venedig selbst, sondern auf dem Damm, der als Eisenbahnlinie und Autostraße die Lagunenstadt mit dem Festland verband. Mochten sich die Hunderte von Autofahrern ruhig wundern, daß hier zwei Menschen zu Fuß über den mehrere Kilometer langen Damm marschierten. Aber sie waren alle zu schnell vorbei, als daß sie sich Gedanken

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