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1450 - Die Herren der Straßen

Titel: 1450 - Die Herren der Straßen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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manipulieren zu können. Doch es war eine nicht zu übersehende Tatsache, daß nicht ein einziger der Gefangenen aus den Laboratorien der Cantaro zurückgekehrt war.
    Veegran stieg auf einen Stein und sah sich unter den Gefangenen um. Einer nach dem anderen wandte sich von ihm ab und blickte ins Leere. Lediglich Jesco Tomaskon behielt die Ruhe. Er strich sich seine Bartenden über die Schultern zurück und blickte den Cantaro kühl und verächtlich an.
    Zugleich stieß er Pete Rumples mit dem Fuß an, um ihn zum Schweigen zu bringen. „Sei endlich still", forderte er ihn auf. „Von mir aus heule wie ein Schloßhund, aber gib deine Würde nicht auf."
    „Ich heule nicht", empörte sich Rumples. Er erhob sich, wandte Veegran jedoch den Rücken zu. In seinem Gesicht zuckte es. Er bot das Bild eines Mannes, der in tiefe Trauer versunken war. „Versteh mich doch! Ich will von denen nicht als Material mißbraucht werden. Ich bin ein Mensch!"
    „Dann benimm dich wie ein Mensch", forderte Tomaskon.
    Er verstummte, als Veegran plötzlich den Arm hob und auf ihn zeigte. Der „Arbeitsführer" war etwa 1,80 Meter groß.
    Er hatte einen breiten Kopf mit einer beeindruckenden hohen Stirn und leuchtend blaue, weit auseinanderstehende Augen. Er hielt einen kleinen, gelben Stab zwischen den Zähnen, den er langsam hin und her wälzte. Seine Kombination bestand aus einem dunkelbraunen, lederartigen Material. An seinem rechten Oberschenkel hing eine Kombinationswaffe, deren Griff mit farbigen Mustern versehen war.
    Tomaskon zweifelte nicht daran, daß Veegran ein Droide war, bei dem ein großer Teil seiner Körperfunktionen von syntronischen Modulen gesteuert wurde.
    Er fluchte leise, als einer der Roboter auf ihn zutrat und ihn am Arm packte. Das Blut wich aus seinen Wangen, und für einen kurzen Moment schloß er die Augen. „Nun gut", sagte er dann mit beherrschter Stimme. „Es hat mich erwischt. Wir sind alle sterblich. Es ist nur eine Frage der Zeit, wann wir das Zeitliche segnen."
    Er fuhr sich mit dem Handrücken über die Lippen, und jetzt blitzte es in seinen Augen auf. „Kinder, das gilt sogar für die sogenannten Unsterblichen", fügte er mit einer Art Galgenhumor hinzu. „Auch denen wird irgendwann das Lebenslicht ausgeblasen."
    Der Roboter gab ihm einen befehlenden Wink, und er setzte sich in Bewegung. Er ging einige Schritte hinter Veegran her. „Warum lassen wir uns das eigentlich gefallen?" fragte er mit lauter Stimme, so daß ihn auch die weiter entfernten Gefangenen verstehen konnten. Als er über die Bodenschwelle schritt, blickte er sich um. Eine schier unübersehbare Zahl von Gefangenen drängte sich in dem von Energiezäunen eingefaßten Areal. Es waren Zehntausende, die von den Cantaro herangeschafft worden waren. Unter ihnen Vertreter von Völkern aus allen Teilen der Galaxis. Nur wenige von ihnen hielten sich in den langgestreckten Baracken auf, die ihnen als Unterkünfte dienten. „Wir sind unbewaffnet, aber in der Überzahl. Wir sollten es noch einmal versuchen. Einige von uns haben es geschafft. Sie sind in den Wäldern."
    Doch es schien niemand bereit zu sein, sich den Cantaro und den Robotern noch einmal zum Kampf zu stellen.
    Er lächelte kühl, als er merkte, wie gering sein Erfolg war. „Macht euch keine Sorgen", sagte er. „Ich komme zurück und erzähle euch, was da drinnen wirklich vorgeht."
     
    *
     
    Homer G. Adams war ein kleiner, buckliger Mann mit schütterem Blondhaar und blaßgrauen Augen. Er wirkte wie ein Anachronismus in einer Zeit, in der die kosmetische Medizin genügend Möglichkeiten für jedermann bot, sein Äußeres zu verändern. Der Anführer der Organisation WIDDER hatte sich über Äußerlichkeiten jedoch nie Gedanken gemacht. Sie waren ihm viel zu unwichtig, als daß er sie beachtet hätte. Und in der Tat war es so, daß seine imponierende Persönlichkeit und seine besonderen .geistigen Fähigkeiten völlig unwichtig machten, wie er aussah.
    Konzentriert saß er hinter seinem Arbeitstisch und blickte auf einige Monitoren. Sie zeigten ihm an, was. wenige hundert Meter von ihm entfernt geschah.
    Tausende von Robotern arbeiteten daran, einen cantarischen Stützpunkt auf Uulema zu errichten. Sie wurden angeleitet von etwa 350 Cantaro, deren Anführer Veegran hieß. „Keiner von ihnen ahnt, daß sie ihren Stützpunkt direkt vor unserer Nase bauen", bemerkte Karl Prenthane, einer der Erschließungsarchitekten, die erst vor wenigen Stunden eingeschleust worden waren und

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