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1450 - Die Herren der Straßen

Titel: 1450 - Die Herren der Straßen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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der betäubenden Wirkung von Gas zu tun hatten. Sie waren eindeutig eine Folge seiner parapsychischen Anstrengungen.
    Geradezu fassungslos horchte er in sich hinein.
    Er sah sich einem Phänomen gegenüber, für das er keine Erklärung hatte. Seine parapsychischen Leistungen der letzten Minuten waren so gering, daß er eigentlich überhaupt keinen Energieverlust hätte feststellen dürfen.
    Irgend etwas stimmt nicht, dachte er erschrocken. Mir ist, als ob mir jemand das Blut aus den Adern saugt!
    Unwillkürlich sah er seine Schwäche im Zusammenhang mit den Maschinen, die in den Containern herangebracht worden waren. Es war nicht auszuschließen, daß der schwächende Einfluß von ihnen ausgehen könnte.
    Er schaltete den Antigrav seines Schutzanzugs ein und schwebte an den Transportbehältern entlang auf die Berge zu. Als er auf diese Weise etwa zwei Kilometer zurückgelegt hatte, kam er in die Nähe eines Gebäudes, das offenbar als Provisorium gedacht war.
    Er ließ sich auf den Boden sinken und schaltete den Antigrav ab.
    Zwei Männer und zwei pyramidenförmige Roboter verließen das Gebäude. Einen von ihnen identifizierte der Ilt sofort als einen Cantaro. Der zweite Mann war terranischer Abstammung. Sein Schädel war völlig kahl. Mit unsicheren Schritten ging er vor dem Cantaro auf das Gefangenenlager zu.
    Der Ilt versuchte gar nicht erst, die Gedanken des Cantaro zu erfassen. Viele Körperfunktionen des Droiden wurden von syntronischen Modulen gesteuert. Er besaß ein organisches Gehirn, daß er jedoch bei Bedarf auf eine Ansammlung von syntronischen Prozessoren umschalten konnte. Somit war er in der Lage, sich der telepathischen Sondierung zu entziehen.
    Gucky richtete sein Augenmerk auf den glatzköpfigen Mann.
    Er fand heraus, daß er Jesco Tomaskon hieß. Die Cantaro hatten ihn verhört und ihm zum Abschluß der Tortur den Kopf kahlgeschoren. Darüber war er im höchsten Maß erbost.
    Gucky erfuhr auch, daß es sich bei dem Cantaro an Jescos Seite um niemand Geringeren als Veegran, den Arbeiterführer, handelte. Das war aber auch schon alles.
    Er konnte es nicht fassen.
    Normalerweise hätten die Gedanken dieses Mannes offen vor ihm liegen müssen.
    Tomaskon war keineswegs mentalstabilisiert. Doch es gelang dem Mausbiber nicht, tiefer in seine Gedanken einzudringen. Seltsamerweise schien die Ursache dafür jedoch nicht ausschließlich bei Tomaskon zu liegen, sondern vor allem bei ihm selbst.
    Er war zu schwach, um ihn telepathisch ausloten zu können!
    Gucky beobachtete die beiden Männer, bis sie den Energiezaun erreicht hatten.
    Eine Strukturlücke bildete sich, und einer der Roboter versetzte Tomaskon einen Tritt. Der Mann schrie auf. Er warf die Arme nach vorn, stürzte und rollte über den Boden. Die Strukturlücke schloß sich, und während der Kahlköpfige fluchend aufsprang, drehte Veegran sich um und ging davon.
     
    *
     
    Der Wald hallte wider von dem Geschrei zahlreicher Tiere, als Pedrass Foch, Marte Escatt und Karl Prenthane den versteckten Stützpunkt im Berg verließen. Sie trugen leichte Schutzanzüge, die mit Gravo-Paks versehen waren. Lautlos schwebten sie durch das Gebüsch.
    Karl Prenthane hob warnend die Hand, als eine etwa zehn Meter lange Echse vor ihnen auftauchte. Leise zischelnd schob sich das gepanzerte Ungetüm durch das Unterholz, zeigte jedoch nicht das geringste Interesse für die Menschen. „Das Biest scheint satt zu sein", stellte Marte Escatt fest. „Sieh dir den dicken Bauch an."
    „Schade, daß diese Monster keine Roboter fressen", bedauerte Pedrass Foch. „Sie fänden reichlich Nahrung im Lager der Cantaro."
    „Gut, daß die Gefangenen durch den Energiezaun geschützt werden", sagte Prenthane, „sonst würden sich wohl Hunderte von diesen Echsen hier herumtreiben, um leichte Beute zu machen."
    Marte Escatt fühlte, wie es ihr bei diesen Worten kalt über den Rücken lief. Bisher hatte sie noch nicht daran gedacht, daß man den Energiezaun auch so sehen konnte. Er war nur ein Mittel für sie gewesen, die Gefangenen an der Flucht zu hindern. „Diesen Gedanken führen wir besser nicht noch weiter aus", bemerkte Foch kühl. Er warf Prenthane einen tadelnden Blick zu. „Sonst fühlen wir uns den Cantaro gegenüber noch zu Dank verpflichtet, weil sie so freundlich sind, die Gefangenen vor ihrer schrecklichen Umwelt zu schützen."
    Der Erschließungsarchitekt preßte ärgerlich die Lippen zusammen. Er stieg bis zu den Wipfeln der Schachtelhalmbäume auf, um in

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