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1452 - Entscheidung am Ereignishorizont

Titel: 1452 - Entscheidung am Ereignishorizont Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Stimme, so als sei er völlig unverletzt. Doch das täuschte, der Tonfall seiner synthetischen Stimme sagte nichts über den physischen Zustand eines Nakken aus. „Du bist für uns sehr wertvoll", sagte Icho Tolot. „Nein, du bist wertvoll", widersprach der Nakk. „Du hast etwas an dir... Ich hätte dich nicht töten lassen wollen."
    „Erkennst du mich wieder?"
    „Wer kennt den Haluter nicht!"
    Diese vieldeutige Antwort gab Icho Tolot zu denken. Aber er wollte den Nakken jetzt nicht mit Fragen traktieren. Er hatte ihn durch seinen gezielten Schuß verletzt und mußte ihn auf die HALUTA schaffen, um ihn verarzten zu können. „Auch wir brauchen dich lebend", sagte Icho Tolot. „Darum werde ich dich mitnehmen und alles für deine Genesung tun."
    „Was soll mit mir geschehen?" wollte Lakardón wissen.
    Icho Tolot glaubte, so etwas wie Angst herauszuhören, auch wenn das bei einem Nakken unwahrscheinlich war. „Dir stehen zwei Möglichkeiten offen, Lakardón: Entweder du stellst dich stur, dann bekommst du einen Raumanzug und gehst den Weg in die Singularität. Oder du zeigst dich kooperativ und justierst die Kontrollstation so, daß wir gemeinsam auf meinem Schiff das Black Hole verlassen können. Du hast die Wahl.
     
    4.
     
    Der Nakk bot einen erbarmungswürdigen Anblick. Icho Tolot hatte ihn im Medo-Sektor untergebracht und an das Lebenserhaltungssystem angeschlossen. Er trug nur den oberen Teil des Exoskeletts und die Sprechsichtmaske. Die wie mit einem bläulichöligen Film überzogene Haut wirkte spröde und hatte ihren Glanz verloren.
    Lakardón lag ganz still; er gab keinen Laut von sich und gab nicht einmal zu erkennen, ob er es registrierte, daß er Besucher hatte, die sich über ihn und sein Schicksal unterhielten.
    Icho Tolot vermutete, daß Lakardón unter einer Art Schockeinwirkung stand.
    Als die HALUTA bei den anderen Schiffen eingetroffen war, hatte Perry Rhodan Gucky gebeten, mit ihm und Bull zu teleportieren. Aber der Mausbiber schmollte.
    Er war beleidigt, weil niemand auf den Gedanken gekommen war, ihn mit Icho Tolot mitzuschicken. „Ah, für Schleppdienste bin ich gut genug", hatte er gemault. „Aber wenn es um wichtige Einsätze geht, dann kennst du mich nicht."
    Perry Rhodan und Reginald Bull hatten kurzerhand per Transmitter zur HALUTA übergewechselt. Als sie aus dem Empfängertransmitter traten, wurden sie bereits von Gucky, Beodu und Salaam Siin erwartet. „Ich habe zwei Spezialisten mitgebracht, die mit Nakken vertraut sind", sagte er herausfordernd.
    Rhodan ging nicht darauf ein; manchmal war der Kleine wegen seiner Allüren schon recht anstrengend. „Bitte berichte, Tolotos", forderte Rhodan den Haluter auf.
    Während sie sich Icho Tolots Schilderung anhörten, wurden gleichzeitig die Aufnahmen eingespielt, die Taravatos im Innern des Black Hole gemacht hatte. Von dieser Besprechung fand eine LiveÜbertragung zu den anderen Schiffen statt.
    Rhodan hatte erwartet, daß auch Atlan persönlich anwesend sein würde, und er war ein wenig befremdet über sein Fernbleiben.
    Iruna hieß der Grund, und er hätte sich wohl ähnlich verhalten, wenn Gesil...
    Nicht abschweifen, rief er sich zur Ordnung. „Ich bin nicht sicher, ob Lakardón allein auf der Kontrollstation war", sagte Icho Tolot. „Vielleicht befand sich noch jemand an Bord des Phantomschiffs. Jetzt, nachdem das Raumschiff explodierte und ich Lakardón mitgenommen habe, befinden sich aber nur noch Roboter auf der Station."
    Rhodan betrachtete die Aufnahmen.
    Nachdem Icho Tolot den Nakken auf die HALUTA gebracht und diese Fahrt aufgenommen hatte, gab es bei der Station eine Explosion. Darin verging das Raumschiff, mit dem Lakardón hatte fliehen wollen. Die Black Hole-Station bekam nicht einmal einen Kratzer ab, weil sich um das Raumschiff noch vor der Zündung ein Schutzschirm gelegt hatte.
    Es war nicht klar, ob ein an Bord befindlicher Zeitzünder die Explosion verursacht hatte oder ob sie durch einen Fernimpuls von der Station oder Lakardón ausgelöst worden war. Solche Fragen hatte der Nakk nicht beantwortet. „War jemand an Bord dieses Schiffes, Lakardón?" fragte Bull. „Ein Cantaro oder ein Artgenosse von dir- oder sonst jemand?"
    Lakardón schwieg. Es hatte den Anschein, als stünde er noch immer unter Schock. Es konnte aber ebensogut sein, daß er die geistige Verwirrung nur vortäuschte. Sie konnten zwar die fortschreitende physische Genesung registrieren, aber sie besaßen nicht die Instrumente, um den

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