Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1452 - Entscheidung am Ereignishorizont

Titel: 1452 - Entscheidung am Ereignishorizont Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
aufzuzwingen versuchte. Doch zum Glück wurde er aus dieser Situation befreit, als Alarmbereitschaft gegeben wurde.
    Das Zeichen für den Einflug ins Perseus-Black Hole.
     
    *
     
    „Kommt wohlbehalten und vollzählig zurück", murmelte Homer G. Adams, als die sieben Schiffe, mit der HALUTA an der Spitze, in Richtung Schwarzes Loch Fahrt aufnahmen.
    Obwohl er sehr leise sprach, hatte ihn Serena gehört. Die Kommandantin der QUEEN LIBERTY konnte es sich nicht verkneifen zu sagen: „In wenigen Stunden werden sie wieder zurück sein - allerspätestens." Als er darauf nur mit einem Achselzucken reagierte, fügte sie hinzu: „Die Kontrollstation ist unbemannt. Die Gegenstation ist zerstört, die Schwarze Sternenstraße somit unterbrochen.
    Was soll da schon zu holen sein? Du versäumst also bestimmt nichts."
    Adams versuchte, sich geschäftig zu geben, um sich vor einer Entgegnung zu drücken; er wollte nicht darüber diskutieren, was ihn bewegte, auch nicht mit dem Menschen, der ihm von allen am nächsten stand. Aber es gab nichts zu tun. Er hatte längst alle Anordnungen getroffen.
    Beiboote waren unterwegs, um den weiteren Raumsektor um das Perseus-Black Hole abzusuchen; die an exponierten Stellen positionierten Robotsonden würden jede noch so geringe Schwankung der Hyper-Struktur registrieren und weitermelden; die Mannschaft stand in Alarmbereitschaft.
    Alles Routine, die einlaufenden Meldungen versprachen Langeweile für die Dauer der Wartezeit. Die einzigen hyperstrukturellen Schwankungen waren im Bereich des Schwarzen Loches zu erwarten, wenn Perry Rhodans Schiffe dessen Ereignishorizont durchdrangen.
    Es waren keine besonderen Ereignisse zu erwarten - und doch, Adams fühlte sich unbehaglich, vermutlich sogar deswegen, weil er zum Nichtstun verdammt war.
    So begnügte er sich damit, in der 3-D-Projektion den entschwindenden Schiffen nachzustarren. Die HALUTA tauchte als erstes in die Akkretionsscheibe des Black Hole ein, die CIMARRON folgte als nächstes. Adams wußte, daß dieser Vorgang für die Mannschaft ohne besondere Nebenerscheinung ablief, mal abgesehen davon, daß das Navigieren innerhalb einer auf Millionen Grad erhitzten Akkretionsscheibe an Mann und Technik höchste Anforderungen stellte.
    Für den außenstehenden Beobachter sah es jedoch so aus, als würde das Raumschiff um den Ereignishorizont herumgewirbelt - und auch seine Geschwindigkeit schien immer geringer zu werden, als würde es fast zum Stillstand kommen, bevor es dann hinter dem Ereignishorizont verschwand.
    Was für ein faszinierender Anblick. Dieses einmalige Erlebnis wurde nur durch die Tatsache getrübt, daß Serena herausfordernd neben ihm stand.
    Er wartete, bis auch das letzte der sieben Schiffe im Perseus-Black Hole verschwunden war, und er hätte die Zeit am liebsten noch mehr gestreckt. Aber die Schiffe waren verschwunden.
    Wirklich nur für ein paar Stunden?
    Oder für noch einmal 700 Jahre? Noch einmal so lange würde er nicht mehr warten.
    Vielleicht tauchten sie aber auch früher auf, irgendwann in der Vergangenheit...
    Serenas Gegenwart machte es ihm leicht, sich von dieser Gedankenspielerei aufs Gebiet von Zeitparadoxa führen zu lassen.
    Er fragte sich wieder - zum wievielten Male eigentlich? -, ob eine reife Frau von ungefähr vierzig nicht viel zu jung für einen war, der die Altersgrenze von zweitausend Jahren längst schon überschritten hatte. Eine Sterbliche, eine Frau, die alterte, und ein Unsterblicher, konnte das gutgehen?
    Er war um so vieles abgeklärter, hatte eigentlich Dutzende von Leben hinter sich...
    Er seufzte und suchte seinen an die Kommandozentrale grenzenden privaten Kommandostand in der Gewißheit auf, daß Serena ihm folgen würde. Er wollte dieses Thema nicht vor der Mannschaft diskutieren.
    Für die Besatzung der QUEEN LIBERTY war er noch bis vor kurzem ein silberner Schemen ohne Gesicht und mit dem Tarnnamen „Romulus" gewesen.
    Seine Gefühle hatte er stets in Isolation austragen müssen. Zusammen mit dieser wunderbaren, fürsorglichen und manchmal ein wenig anstrengenden Frau.
    Als sie allein waren, sagte er. „Du verstehst das falsch, Serena. Ich trauere nicht um die verlorene Möglichkeit, Heldentaten vollbringen zu können. Ich habe ein aktionsreiches Leben hinter mir. Mein diesbezüglicher Bedarf ist gedeckt. Im Innersten bin ich des Kämpfens müde geworden."
    „Das weiß ich doch." Sie trat hinter ihn und massierte seinen krummen Rücken.
    Darauf verstand sie sich ganz

Weitere Kostenlose Bücher