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1452 - Entscheidung am Ereignishorizont

Titel: 1452 - Entscheidung am Ereignishorizont Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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alle Pläne und Hoffnungen in der Singularität dieses Schwarzen Loches zu enden. Viel Zeit blieb nicht mehr, um die HALUTA vor dem Sturz ins Ungewisse zu bewahren. „Wie lange noch?" erkundigte sich Tolot. „Zehn Sekunden... neun", meldete der Bordrechner und begann mit dem Countdown des Todes. „Acht... sieben... zwei... eins. Gerettet!"
    Lakardón hatte im letzten Moment einen starken Leitstrahl geschickt und die HALUTA damit abgefangen. Eine Sekunde noch - und dann wäre es zu spät gewesen. „Das hat dieser elendige Nakk sich aber fein ausgedacht", sagte Icho Tolot, aber er war weniger zornig als erleichtert. „Mich bis zum letzten Augenblick zappeln zu lassen.
    Aber das zahle ich dir doppelt heim, Lakardón."
    Das war der Moment, in dem der Haluter damit begann, seinen Kampfanzug anzulegen. Er hatte keine Eile damit, denn er hatte sich ausgerechnet, wann sie an der Station anlegen würden; für dieses Zeremoniell wollte er die zur Verfügung stehende Zeit nützen.
    Die HALUTA verlor immer mehr an Fahrt und wurde gleichzeitig in Richtung Kontrollstation gezogen. Schließlich führte ihr Kurs überhaupt nicht mehr zur Singularität, sondern geradewegs zu dem 1000 Meter langen Objekt, das seine Kreisbahn um das Zentrum zog.
    Icho Tolot hatte den Kampfanzug angelegt.
    Die Station war ein langgestreckter, schlanker zylindrischer Körper mit einem Durchmesser von weniger als 100 Metern.
    Dessen vorderes Ende weitete sich zu einer löffelartigen Verdickung, die sich über eine Höhe von siebenhundert Metern erstreckte und 200 Meter breit war. Hier befand sich, nach den bei Paura-Station gemachten Erfahrungswerten, die Hauptzentrale mit allen Steueranlagen. Und darauf hielt die HALUTA geradewegs zu.
    Icho Tolot schloß den Kampfanzug und ließ den Helm aus dem Halswulst ausfahren.
    Eine letzte Funktionsüberprüfung fiel zu seiner vollsten Zufriedenheit aus. Er aktivierte die Systeme und überprüfte sie ein letztes Mal.
    Nun war er einsatzbereit.
    Das hintere Ende der Station sah, nach Perry Rhodans Interpretation, wie der Schlagteil eines Golfschlägers aus, und er maß in der Höhe nur etwas mehr als die Hälfte des Bugteiles, nämlich 400 Meter.
    Dort legte die HALUTA an.
    Icho Tolot hatte Taravatos aufgetragen, eine Komplettanalyse des Hauptobjekts vorzunehmen und ihm die Schwachstellen anzuzeigen. Die Daten wurden ihm mit einer Rasterzeichnung der Station als Hologramm vor den Sichthelm projiziert, die exponierten Stellen als Leuchtpunkte ausgewiesen. Es waren über ein Dutzend an der Zahl, wie Icho Tolot zufrieden feststellte.
    Er hatte seine Wahl rasch getroffen.
    Taravatos konnte noch ein letztes Ortungsergebnis melden, bevor die HALUTA in einen undurchdringlichen Schutzschirm gehüllt wurde. „Auf der anderen Seite ist ein Raumschiff angedockt. Ich habe zwar keine exakte Ortung machen können, aber es kann sich eigentlich nur um ein cantarisches Buckelschiff handeln."
    Ein Ewigkeitsschiff?
    Dann hatte Lakardón möglicherweise Verstärkung bekommen.
    Das hätte Icho Tolot gar nicht in seine Pläne gepaßt.
    Als Icho Tolot diese Meldung empfing, war er längst nicht mehr an Bord seines Schiffes. Kurz bevor sich der Schutzschirm um die HALUTA geschlossen hatte, war er ausgestiegen und steuerte auf einen Punkt am unteren Pol des Hauptkörpers der Station zu, den ihm Taravatos als Schwachstelle ausgewiesen hatte.
     
    *
     
    Icho Tolot hätte gute Lust gehabt, einfach durch die Stationshülle zu brechen und in einem Durchmarsch bis in die Kommandozentrale zu stürmen. Sein Feindbild, der Nakk Lakardón, animierte ihn förmlich dazu. Aber das wäre keine echte Drangwäsche gewesen und darum nicht befriedigend. Außerdem gemahnte die mögliche Anwesenheit eines Cantaro zu größerer Vorsicht.
    Und wie stark war die Kontrollstation insgesamt besetzt?
    Icho Tolot erreichte die anvisierte Stelle und erkannte, daß es sich um eine Mannschleuse handelte. Da sie jedoch nicht manuell zu öffnen war, sondern nur über Funkimpulse, nahm er an, daß sie ausschließlich für Serviceroboter gedacht war. Für den Haluter war es kein Problem, sich zum Energiemodul durchzuschweißen und es kurzzuschließen.
    Danach kamen seine Körperkräfte zum Tragen. Als das Schott erst einmal aus seiner Verankerung gerückt war, tat der Überdruck im Innern ein übriges und schleuderte es mit explosionsartiger Wucht ins Vakuum.
    Das kam so überraschend für Icho Tolot, daß er von der ausströmenden Luft mitgerissen und ebenfalls in

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