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1452 - Entscheidung am Ereignishorizont

Titel: 1452 - Entscheidung am Ereignishorizont Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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psychischen Zustand eines Nakken zu analysieren.
    Rhodan gab Gucky einen Wink. „Jetzt kannst du zeigen, was du kannst", forderte er ihn auf.
    Der Mausbiber schnaubte. „Du weißt sehr gut, daß ich die Gedanken von Nakken nicht lesen kann", sagte er. „Ich bin als Beobachter hier und lasse meine Spezialisten die Lage analysieren."
    Die beiden „Spezialisten" Beodu und Salaam Siin wirkten nicht weniger ratlos als Gucky. Der Attavenno und der Ophaler hatten nämlich im Umgang mit diesem Außenseitervolk keinerlei besondere Erfahrung. „Lakardón ist zwar nicht sehr gesprächig, und wenn er etwas von sich gibt, dann ist es zumeist wirres Zeug", sagte Icho Tolot. „Aber dafür ist er um so kooperativer. Er hat dafür gesorgt, daß wir mit allen Schiffen ins Black Hole gelangen und sicher bei der Kontrollstation anlegen können. Stimmt das, Lakardón?"
    „Ja", bestätigte der Nakk; es war das erstemal, daß er seit der Ankunft Rhodans und der anderen seine mechanische Stimme ertönen ließ. „Ich habe die automatische Fangschaltung entsprechend programmiert.
    Du warst Zeuge, Haluter. Was zögerst du also noch? Willst du dich an meiner mißlichen Lage weiden?"
    Nakken waren wirbellose Geschöpfe, riesigen, über eineinhalb Meter großen Nacktschnecken nicht unähnlich. Ohne ihre Exoskelette und die mechanische Fortbewegungshilfe waren sie ziemlich hilflos. Sie konnten mit ihren Sinnen zwar Vorgänge in höherdimensionalen Bereichen betrachten, analysieren und verstehen, aber sie besaßen weder die Gabe des Sprechens, noch konnten sie hören und sehen, was im Normalraum um sie geschah. Darum besaßen sie auch Sprechsichtmasken, die ihnen die fehlenden Sinnesorgane ersetzten und es ihnen auch erlaubten, sich in der Sprache der anderen Wesen zu unterhalten.
    Lakardóns Sprechhilfe war zwar noch intakt, aber wegen seiner Verletzungen war er ohne seine mechanische Kriechsohle bewegungsunfähig. Auch wenn Nakken nicht mit normalen Maßstäben zu messen waren, das Wissen, „niederrangigen" Wesen auf Gedeih und Verderb ausgeliefert zu sein, mußte seinen Stolz verletzen.
    Zumindest brachte er dies zum Ausdruck. „Wir wollen herausfinden, ob du irgend etwas im Schilde führst", mischte sich Gucky ein. „Vielleicht würde dich der Gesang eines ophalischen Meistersängers zum Reden bringen."
    „Eher bringe ich mich um", sagte der Nakk, es klang ernst gemeint. Er richtete seine Optik auf Icho Tolot und sagte: „Unter diesen Bedingungen sage ich kein Wort mehr. Ich habe eine Abmachung mit dir, mit anderen verhandle ich nicht."
    „Wir lassen dich jetzt allein, Lakardón", sagte Icho Tolot und bemühte sich um eine gemäßigte Lautstärke. „Du bekommst dein neues Stützskelett - und wenn ich allein mit dir ins Black Hole zurückkehren muß."
    „Davon kann aber wirklich keine Rede sein", meinte Reginald Bull beim Verlassen der Medo-Station. „Der Nakk führt irgend etwas im Schilde", behauptete Gucky, während er Bull folgte. „Warum sonst brennt er so sehr darauf, uns hinter den Ereignishorizont zu führen?"
    „Man müßte eben Lakardóns Gedanken lesen können", sagte Rhodan seufzend, aber Gucky ging auf den Scherz nicht ein und wandte sich trotzig ab. „Nakken erwecken immer den Anschein, irgend etwas im Schilde zu führen", versuchte Reginald Bull zu vermitteln. „Das liegt daran, daß sie in fremdartigen Bahnen denken und stets ganz anders reagieren und handeln, als man es von ihnen erwartet. Und dieser Nakk scheint seine Sinne noch dazu nicht mehr ganz beieinanderzuhaben. Trauen dürfen wir Lakardón jedoch auf keinen Fall."
    Sie begaben sich in die Kommandozentrale, und Icho Tolot stellte eine Konferenzschaltung mit den anderen Schiffen her.
    Um eine Diskussion zu vermeiden, die außer unnötigem Zeitverlust ohnehin nichts eingebracht hätte, sagte Rhodan: „Wir sind hier, um Perseus-Station zu untersuchen und möglichst für unsere Zwecke einsetzen zu können. Lakardón bietet uns diese Möglichkeit. Darum ist es müßig, uns darüber den Kopf zu zerbrechen, welche Hintergedanken er dabei verfolgt.
    Wir müssen diese Chance ergreifen."
    Niemand widersprach ihm.
    Homer G. Adams meldete sich von der QUEEN LIBERTY. „Wenn es außer Frage steht, daß ihr euch Lakardón anvertraut und ins Black Hole einfliegt, wäre zumindest zu klären, wie gut ihr euch gegen Überraschungen absichern könnt."
    „Wir haben nichts zu befürchten, solange wir Lakardón in unserer Gewalt haben", erklärte Icho Tolot. „Aber hat

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