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1452 - Entscheidung am Ereignishorizont

Titel: 1452 - Entscheidung am Ereignishorizont Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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er nicht angedeutet, daß ihm nichts an seinem Leben liegt", gab Adams zu bedenken. „Und er hätte sogar die Kontrollstation zerstört, um dich zur Strecke zu bringen, Tolotos."
    „Das eine mag bedingt zutreffen, das andere hat sich als Bluff erwiesen", gab Icho Tolot zu. „Lakardón wollte mich lebend, und die Kontrollstation ist ihm heilig. Er hat bei der Vernichtung seines Fluchtraumschiffs sogar dafür gesorgt, daß dabei kein Schaden an der Station angerichtet werden konnte.
    Lakardón nimmt eine Sonderstellung ein. Er hat irgendeine Aufgabe zu erfüllen, und er wird alles daransetzen, dieses Ziel zu erreichen. Dafür würde er vermutlich auch sein Leben opfern. Darum bin ich überzeugt, daß wir so lange in Sicherheit sind, wie wir Lakardón unter Kontrolle haben. Dafür kann ich mich verbürgen."
    Icho Tolots Haltung ließ keinen Zweifel darüber aufkommen, daß er zu seinem Wort stehen konnte. „Habe ich nicht immer gesagt, daß wir eine Glückssträhne haben?" meldete sich Reno Yantill. „Nutzen wir sie."
    Damit brachte der Freifahrer wiederum die abergläubische Siegesgewißheit zum Ausdruck, die Rhodan Unbehagen bereitete.
    Abgesehen davon mußte Rhodan den Optimisten diesmal zustimmen. So leicht würden sie nicht noch einmal Zugang zum Perseus-Black Hole bekommen. Wenn er auch nichts von einer Glückssträhne wissen wollte, so schien, daß sie zumindest das Überraschungsmoment für sich hatten nutzen können; sie hatten einen strategischen Schachzug gemacht, den die Cantaro einfach nicht voraussehen konnten.
    Sie hatten freien Zugriff auf Anti-Paura-Station.
    Und der Nakk Tawala alias Lakardón war ihre Lebensversicherung. Sie mußten ihn nur an der kurzen Leine halten.
    Doch dafür war Icho Tolot die beste Garantie.
     
    *
     
    „Wie steht es nun mit der Mnemosektion?"
    Sedge Midmays wurde fast auf Schritt und Tritt von Pedrass Foch verfolgt, und selbst wenn er den Freifahrer nirgends erblicken konnte, hatte er das Gefühl, von ihm beobachtet zu werden.
    Wohin er sich auch immer wandte, er konnte sicher sein, daß irgendwann wie zufällig Pedrass Foch auftauchte. Vielleicht war es wirklich bloß Zufall, und Sedge Midmays bildete sich alles nur ein. Und wenn Foch ihm tatsächlich nachstellte, dann hatte er es sich selbst zuzuschreiben.
    Denn er hatte dem Freifahrer in Aussicht gestellt, verlorene Teile seines Gedächtnisses .vielleicht mittels einer Mnemosektion wieder zurückholen zu können.
    Sedge Midmays hatte sogar damit gerechnet, daß Foch sich dagegen sträuben würde, was durchaus verständlich gewesen wäre. Aber das Gegenteil war der Fall. Der Freifahrer gierte förmlich nach der Behandlung.
    Es war im Gemeinschaftsraum, wohin sich Sedge Midmays begeben hatte, um Icho Tolots Bericht anzuhören, als Foch ihn stellte. „Wann holst du meine verlorene Erinnerung zurück, Sedge?" fragte Foch. „Die Ungewißheit macht mich noch krank.
    Ich kann nicht mit dem Gedanken leben, daß die Cantaro in meinem Kopf herumgepfuscht haben. Ich denke an Gehirnwäsche, Konditionierung und Schlimmeres."
    Sedge Midmays hätte fast geschmunzelt, aber dann merkte er, daß es Foch ernst war mit seinen Befürchtungen. „Es ist gar nicht bewiesen, daß dich die Cantaro unter Drogen gehalten haben", schränkte der Mediziner ein. „Und selbst wenn, so ist damit gar nicht gesagt, daß dein Gedächtnis blockiert ist."
    „Aber die Möglichkeit besteht, und ich will es wissen", sagte Foch. „Der Gedanke, daß sich in meinem Gehirn Informationen verbergen könnten, von denen ich nichts ahne und die vielleicht wichtig sind, ist mir einfach unerträglich."
    „Darum machen wir die Mnemosektion", sagte Midmays. „Aber versprich dir nicht zuviel davon."
    „Wann?" fragte Foch bloß. „Wenn wir eine Atempause haben."
    „Warum nicht gleich?"
    „Die CIMARRON ist im Einsatz, und ich bin Bordarzt", sagte Midmays. „Für das, was wir vorhaben, brauchen wir Zeit und Ruhe."
    „Sag mir einfach, wie es geht, Sedge, vielleicht kann ich es selbst machen", drang Foch weiter in ihn. „Wozu stehen dir schließlich Medoroboter zur Verfügung?"
    „So einfach geht das nicht." Sedge Midmays war der Diskussion allmählich müde und bereute längst den Moment, da er Foch den Vorschlag unterbreitet hatte. „Gib mir nur etwas Zeit. Warten wir diesen Einsatz ab."
    Foch fügte sich schließlich, aber er wirkte enttäuscht, sogar ein wenig niedergeschlagen.
    Sedge Midmays ärgerte sich, daß der andere ihm ein schlechtes Gewissen

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