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1458 - Die Spur der Haluter

Titel: 1458 - Die Spur der Haluter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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zurückhaltende Rolle aufgegeben haben? Oder hatten sich die friedlichen Brindors im Verlauf der vielen Jahre unter dem Einfluß der Kannibalkristalle verändert, so daß sie nun nicht mehr ausgleichendes Element, sondern Störfaktor waren? Oder gab es über diese Gruppen hinaus noch eine andere Macht, von der er bisher nichts wußte?
    Er beschloß, zunächst einmal das Kristallfeld zu verlassen. Er mußte davon ausgehen, daß er sich dem mentalen Einfluß der Kannibalkristalle nicht entziehen konnte, und daß sie möglicherweise durch die Brindors nicht mehr in dem Maß neutralisiert wurden wie bisher.
    Er schaltete seinen Gravo-Pak ein und wollte starten. Ein leiser Piepton verkündete, daß seine Batterien weitgehend erschöpft waren.
    Icho Tolot setzte sich auf einen meterdicken Kristall.
    Für den Zustand seiner Batterien konnte es nur eine Erklärung geben. Die Wesen im Antigravgleiter hatten einen Energiezapfer eingesetzt und seiner Ausrüstung große Energiemengen entzogen.
    Er stand auf, packte den Kristall, auf dem er gesessen hatte, und schleuderte ihn wütend von sich. Er flog etwa fünfzig Meter weit, prallte dann mit einem anderen zusammen und zerbarst in Tausende von Einzelkristallen.
    Icho Tolot setzte sich in Bewegung. Zuerst lief er langsam und aufrecht, dann aber ließ er sich auf die Lauf arme herabfallen und stürmte so immer schneller durch das Kristallfeld. Er veränderte die Molekularstruktur seines Körpers. Aus dem Wesen aus Fleisch und Blut wurde ein Geschöpf mit einem Körper so hart wie Stahl. Wo auch immer er mit Kristallen kollidierte, zertrümmerte und zersprengte er sie. Die Bruchstücke wirbelten hoch in die Luft hinaus, und die Posbis in den Fragmentraumern im Orbit sahen auf ihren Monitorschirmen, wie sich eine schnurgerade Linie der Zerstörung auf der Ebene bildete
     
    3.
     
    Der Posbi nannte sich Pantalon. Icho Tolot begegnete ihm am Rand der Kristallebene, wo er sich wie ein stählernes Denkmal von der Kuppe eines Hügels erhob. Mittlerweile hatte der Haluter sich über eine Stunde in unmittelbarer Nähe der Kristalle befunden, und er fragte sich, ob er sich unter ihrem mentalen Einfluß bereits verändert hatte. „Wir sind Freunde", erklärte der Posbi pathetisch, nachdem er den Haluter mit hocherhobenen Armen auf sich aufmerksam gemacht hatte.
    Drei gegeneinander versetzte xförmige Metallstücke bildeten seinen Rumpfkörper, der von Hunderten borstenartiger Beine gestützt wurde. Darüber erhob sich eine schimmernde Kuppel, die sich aus sechs Metallbügeln zusammensetzte. Unter dieser hing an drei dünnen Fäden eine blaue Kugel. Sie war offenbar Sitz des organischen Teils des positronischbiologischen Roboters. Jeder Posbi besaß einen etwa faustgroßen Zellplasmazusatz, der über halborganische Nervenstränge mit den Steuerschaltungen der eigentlichen Befehlspositronik verbunden war. Pantalon hatte drei Arme. Von jedem Xzweigte einer ab. „Das soll sich erst noch zeigen, ob wir Freunde sind", entgegnete der Haluter. „Kommen wir gleich zum ersten Punkt, bei dem du mir deine Freundschaft beweisen kannst."
    „Ich bin froh und glücklich, daß Sie gleich zu den wesentlichen Fragen kommen", rief Pantalon. „Nichts ist mir lieber, als Ihnen beweisen zu können, wie ich meine Worte meinte."
    „Meine Batterien sind weitgehend erschöpft. Ich brauche Energie. Kannst du sie mir geben?"
    „Das ist kein Problem, allerdings muß ich mich selbst erheblich dabei schwächen."
    „Du wirst es überleben."
    Der Posbi glitt an ihn heran. Aus einem der xförmigen Körperteile fuhr ein Kabel aus, und der Haluter schloß es an seine Batterien an. Unmittelbar darauf flössen Energien zu ihm über. „Das ist natürlich nur ein Notbehelf", rief Pantalon. „Wir müssen eine Energiequelle suchen, die Sie besser versorgen kann."
    Der Haluter antwortete nicht. Er zapfte den Posbi so lange an, bis dieser lauthals verkündete, seine Energiequellen seien weitgehend erschöpft und brauchten dringend eine Erholungspause. „Das war ein guter Anfang", lobte er ihn. „Und nun zum nächsten Punkt: Wo ist Domo Sokrat?"
    Die Arme, mit denen der Posbi bis zu diesem Zeitpunkt in der Luft herumgefuchtelt hatte, um zu unterstreichen, wie hoch seine Dienste einzuschätzen waren, sanken schlagartig nach unten. Sie pendelten hin und her, als habe er die Herrschaft über sie verloren. Für Icho Tolot waren ihre Bewegungen Ausdruck der Ratlosigkeit. „Wer ist Domo Sokrat?" erkundigte sich Pantalon. „Ein

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