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146 - Der Horror-Butler

146 - Der Horror-Butler

Titel: 146 - Der Horror-Butler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Anruf nach New York lohnt .«
    Es war schon nach acht, als er die
Hauptverkehrsstraße verließ und querfeldein Richtung Thunders Head fuhr.
    Er kam an ein kleines Gasthaus. Ein
altmodisches Wirtshausschild hing über dem Eingang. Es zeigte drei knorrige
Eichen mit ausladenden, grünen Wipfeln, die sich wie ein Dach über ein Haus
breiteten, das winzig und geborgen unter den riesigen Wipfeln wirkte. Das
Häuschen auf dem Schild war eine verkleinerte Ausgabe jenes Gebäudes, an dem
das Schild hing. Das Gasthaus »The three Oaks«.
    .Gemütlich und warm war das Licht, das durch
die kleinen, bleiverglasten Fenster fiel.
    Larry hielt an. Nicht, weil er Durst oder
Hunger gehabt hätte, sondern deshalb, weil er hier noch mal nachfragen wollte,
wie es zum Schloß ging. Das Gasthaus gehörte schon zu dem Ort Thunders Head, in
dessen Nähe das Schloß stehen sollte.
    Die Luft war frisch, und es nieselte. Das
Wetter war ausgesprochen unfreundlich.
    In der Gaststube war es warm. Nur wenige
Leute hielten sich darin auf. Männer aus dem Dorf, die sich hier zum Plaudern
und Spielen trafen.
    Der Wirt hatte fuchsrotes Haar und wog
mindestens zweieinhalb Zentner. Er war kugelrund, hatte dunkle, flinke Augen,
die an Schweinsaugen erinnerten und ein rosiges Gesicht, so daß seine
Ähnlichkeit mit dem Borstenvieh noch frappierender erschien.
    Der fette Mann in speckiger
Lederschürze über dem Bauch begrüßte den Ankömmling.
    »Hello !« sagte er
jovial. »Sie sind fremd hier. Ich habe Sie noch nie gesehen. Was kann ich für
Sie tun ?« Er hatte eine dröhnende Stimme, und jeder in
der kleinen verrauchten Gaststube kriegte die Worte mit. »Ein Bier? Ein gutes
Essen, oder brauchen Sie ein Zimmer für die Nacht ?«
    »Mit ’nen Bier könnten Sie mir schon mal
dienen. Und wenn Sie noch ein Zimmer frei haben, würde ich das auch gern
nehmen. Kommt allerdings ganz darauf an, ob dies hier so ziemlich die einzige
Möglichkeit ist, zu logieren - oder ob in der Nähe von Everthon-Castle noch
andere Möglichkeiten bestehen .«
    Der Wirt zapfte das Bier automatisch ab, ohne
einen Blick auf den vollaufenden Krug zu werfen. »Bis zum Schloß sind’s noch
fünf Meilen. Dazwischen liegen noch einige Häuser. Thunders Head. Aber dort
gibt’s kein Hotel und kein Gasthaus. Dies hier ist das einzige weit und breit.
Und das beste !« fügte er hinzu. »Was wollen Sie denn
auf Everthon-Castle? «
    »Die Familie des Lords kennenlernen. Und den
Butler. Ich bin Amerikaner. Ich bin auf der Suche nach adligen Familien und
echten Butlern .«
    »Wollen Sie die einkaufen für die Vereinigten
Staaten ?«
    »In gewissem Sinn, ja. Ich bin für eine
private Fernsehgesellschaft unterwegs. Auf Motivsuche in Merry Old England. Wir
wollen eine Serie machen „Adlige Familien und deren Butler“. Butler alter
englischer Schule sollten es sein .«
    »Sind Sie angemeldet ?«
    »Nein. Ich habe in London erst im Lauf des
heutigen Nachmittags vom Everthon-Castle erfahren. Durch Zufall.
    In einem Teehaus. Ich bin danach gleich
hierhergefahren .«
    »Die Richtung stimmt«, bestätigte ihm der
Wirt. »Sie können das Schloß nicht verfehlen. Ich kann mir allerdings nicht
vorstellen, daß Sie unangemeldet als Fremder dort um diese Zeit noch Einlaß
finden .«
    Larry Brent nickte und leerte den Krug mit
dem kühlen Bier in zwei langen Zügen. Er hatte Durst nach dem süßen Tee in der
Cafeteria des Kurheims.
    »Ich hätte den Versuch unternommen. Man hat
mir gesagt, daß der Lord sehr gastfreundlich sein soll .«
    Der fette Wirt bestätigte ihm das. »Ist er
auch. Wären Sie zwei Stunden eher gekommen, hätten Sie ihn hier noch getroffen.
Da hat er gesessen ...« Bei diesen Worten deutete der Mann auf einen Hocker
neben der Theke. Larry folgte mit seinem Blick der angedeuteten Richtung und
sah in der Ecke hinten dabei gleichzeitig den jungen Mann, der nachdenklich und
ernst vor seinem Glas saß. Er hatte schon einiges getrunken. Sein dunkles Haar
hing wirr in die Stirn, sein Blick war glasig. Anthony Swanson bewegte die
Lippen und murmelte irgendwelches Zeug im Selbstgespräch vor sich hin.
    »Meine Tochter kann Ihnen schon mal Ihr
Zimmer zeigen«, fuhr der Wirt fort, drehte sich um und riß eine Tür auf.
»Gloria !« brüllte er. »Komm mal her! Da ist ein
Gentleman .« Dann wandte er sich wieder dem Gast zu.
»Und wenn Sie telefonieren möchten, können Sie das gern von meinem
Arbeitszimmer aus tun .«
    »Danke. Das wäre wohl das Beste. In der
Zwischenzeit können Sie noch

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