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1463 - Die Frau aus dem Fegefeuer

1463 - Die Frau aus dem Fegefeuer

Titel: 1463 - Die Frau aus dem Fegefeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Fegefeuer…«
    ***
    Verflucht, das war ein Hammer! Ich brachte zunächst kein Wort hervor, und auch Sheila sagte nichts. Aber ich hörte ihr Stöhnen und danach die flüsternden Worte: »Das kann doch nicht wahr sein!«
    Mona fühlte sich angesprochen. »Es ist wirklich schwer zu glauben, aber ich kann nichts anderes sagen. Es gibt verschiedene Begriffe. Einige nennen es auch das Jenseits. Das kann alles stimmen, aber die beiden sind wirklich weg.«
    Ich nickte und flüsterte: »Das ist wohl zu befürchten.« Dann stieß ich die Luft aus und merkte, dass es heiß in mir in die Höhe stieg. So etwas zu hören war verdammt schlimm, und ich hatte das Gefühl, wegzuschwimmen.
    »Wie ist es passiert?« fragte ich. »Haben Sie es gesehen, Mona? Können Sie sich daran erinnern?«
    »Ja. Es war während der Seance. Wir saßen um den Tisch, und dann stieg das Skelett mit dem Menschenkopf aus der Tiefe…«
    »Aus welcher Tiefe?«
    Wir erfuhren, dass die Gestalt aus dem Tisch gestiegen war, der im Nebenzimmer stand. Eigentlich sollte nur Erskine mitgenommen werden, was Bill jedoch nicht zulassen wollte. Er hatte versucht, Erskine zu befreien, was ihm nicht gelungen war, und so waren beide von der Tischplatte verschlungen worden.
    »Typisch Bill«, flüsterte Sheila, »so kenne ich ihn. Auf sich nimmt er am wenigsten Rücksicht.«
    »Und Sie hat man nicht holen wollen, Mona?« fragte ich.
    »Nein, hat man nicht. Sir Walter und ich wollten fliehen. Wir hatten beide plötzlich eine wahnsinnige Angst, aber man wollte uns nicht gehen lassen. Die beiden Aufpasser hatten vor, uns zu töten, und dann sind Sie aufgetaucht.«
    »Ja«, sagte ich leise und blickte sie an. »Sie haben mit den Toten sprechen wollen?«
    Mona nickte. »Man wollte uns den Weg zu ihnen öffnen.«
    »Wer wollte das? Wer war das Medium?«
    »Ich denke, dass es das Skelett war. Das heißt, es hat einen menschlichen Kopf, aber einen Körper aus Knochen. Ich kenne seinen Namen nicht. Ich weiß nicht, ob es der Teufel ist in einer Verkleidung. Ich habe nur eine wahnsinnige Angst bekommen.«
    »Das kann ich mir vorstellen.«
    Mona hatte den Schock noch nicht überwunden, denn sie fing wieder an zu zittern. »Es war so furchtbar, als die Gestalten mit den Messern kamen. Ich habe ja nicht gewusst, dass es auch Monster waren. Oder halbe. Ich kannte sie nur als Menschen. Das ist alles so grauenhaft, und ich bereue es zutiefst, dass ich überhaupt hier hergekommen bin.«
    »Mit wem haben Sie denn Kontakt aufnehmen wollen?«
    »Mit einer verstorbenen Freundin, die auch eine Verwandte von mir ist.«
    »Und? Haben Sie es geschafft? Oder sind Sie zum ersten Mal hier, so wie Bill Conolly?«
    »Nein, ich war schon mehrmals hier.«
    »Und haben Sie es geschafft?«
    »Ja.«
    »Und? Wie war es?«
    Sie zog die Schultern hoch und flüsterte: »Es war wunderbar. Oder wie ein Wunder. Ich sah meine Freundin und auch die anderen, aber ich weiß nicht, was mit mir geschehen ist.«
    »Wieso?«
    »Ich war da und weg. Vielleicht habe ich dem Totenreich auch einen Besuch abgestattet.«
    »Wie Bill?«
    »Kann sein.«
    »Und das Skelett?« Meine Fragen prasselten förmlich auf sie nieder, und ich war froh, dass sie auch stark genug war, jede einzelne zu beantworten.
    »Ich habe es nicht gesehen. Uns wurde nur ein Weg geöffnet, und darüber habe ich mich gefreut. Aber heute ist alles anders gewesen.«
    Das konnte sie laut sagen. Etwas war passiert, was nicht in den normalen Rahmen passte. Eines stand allerdings fest. Wir würden Bill nicht in unserer Welt finden, sondern mussten uns auf eine verdammt schwierige Reise einstellen. Das heißt, ich würde das müssen, denn Sheila mitnehmen, das wollte ich auf keinen Fall.
    Ich drehte mich auf der Stelle und fragte dabei: »Es ist also in einem Nebenraum hier im Haus passiert?«
    Mona nickte.
    »Wo kann ich ihn finden? Muss ich nur durch die Tür gehen?«
    »Ja.«
    Ich bedankte mich und setzte mein Vorhaben in die Tat um. Von einem Halbdunkel schritt ich in das nächste hinein und war nicht überrascht, eine Einrichtung vorzufinden, die mir nicht unbekannt war, denn diese Séancen liefen allesamt nach dem gleichen Muster ab.
    Da gab es einen runden Tisch in der Mitte, dessen Umfang nach der Anzahl der Teilnehmer variierte. Der Tisch, den ich sah, war nicht besonders groß. Es mussten auch nur vier Personen an ihm Platz haben. Die entsprechenden Stühle mit den hohen Lehnen standen bereit. Sie hatten eine gepolsterte Sitzfläche, aber keine

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