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1463 - Die Frau aus dem Fegefeuer

1463 - Die Frau aus dem Fegefeuer

Titel: 1463 - Die Frau aus dem Fegefeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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denn sie hatten sich daran gewöhnt.
    Je näher sie der Eingangstür kamen, umso heftiger atmete Erskine.
    Seine Gesichtszüge waren angespannt. Schweißtropfen lagen auf seiner Stirn.
    Vor der Tür hielt er an.
    Bill bemerkte sein Zögern und fragte leise: »Soll ich allein reingehen?«
    Erskine überlegte einen Moment. »Nein, ich gehe mit. Das alles ist wohl für mich entstanden.«
    »Durchaus möglich.«
    »Aber geh du vor.«
    »Gut. Wohin müssen wir?«
    »In die erste Etage.«
    »Dann brauchen wir ja nicht weit zu laufen.«
    Bill lächelte aufmunternd, obwohl ihm danach nicht zumute war, doch er gehörte zu den Menschen, für die das Unwahrscheinliche manchmal nahe an der Wahrheit lag.
    Die Tür war nicht verschlossen.
    Sie glitten in den Flur.
    Erskine schaute sich staunend um. Auch hier sah alles so aus, wie er es kannte, aber eine andere Dimension hatte sich darüber geschoben, und so waren zwei verschiedene Ebenen entstanden.
    Die Treppe lag nur wenige Schritte entfernt.
    »Soll ich?« fragte Bill.
    »Bitte.«
    Bill setzte den Fuß auf die Stufe, die vorhanden war und die es trotzdem irgendwie nicht gab. So ging er höher und höher, wobei sich gefühlsmäßig bei ihm nichts änderte.
    In der ersten Etage blieb er am Beginn eines langen Flurs stehen.
    Erskine war ihm langsam gefolgt. Er bewegte sich noch auf der Treppe, schaute ständig von einer Seite zur anderen, sprach mit sich selbst, aber so leise, dass Bill kein Wort verstand.
    Dann standen sie sich gegenüber.
    »Wohin müssen wir?« fragte Bill.
    »In den Flur. Die dritte Tür auf der linken Seite.«
    »Okay.«
    Erneut gab es kein Problem. Es war, als würden sie sich in ihrer normalen Welt bewegen. Es war eine Umgebung voller Wunder, obwohl sie so normal schien.
    Die Tür war schnell erreicht. Mit hochgezogenen Schultern blieb Erskine stehen.
    »Das ist mir noch immer ein Rätsel. Ich kriege es nicht in die Reihe, verdammt noch mal.«
    »Soll ich wieder vorgehen?«
    »Das wäre gut.«
    Bill ging auf die Tür zu. Er streckte den linken Arm nach vorn, weil er spüren wollte, ob es hier einen Widerstand gab. Den gab es nicht, denn die Tür befand sich tatsächlich in einer anderen Dimension.
    Er gelangte in das Zimmer, ging zwei Schritte vor, drehte sich um und schaute auf die Türöffnung. Seinen Begleiter sah er noch nicht.
    Dafür sah er etwas anderes. Abgesehen von einem leeren Schreibtisch und mehreren PCs gab es noch eine Couch mit einem Sessel daneben. Auf der Couch saß halb liegend ein Mann. Er trug eine braune Hose und ein weißes Hemd. Der Kopf war mit einerdichten Haarflut bedeckt. Seine Hände lagen im Schoß.
    Bill hörte hinter sich einen leisen Schrei. Er wusste, dass Erskine gekommen war, und der gab sofort seinen Kommentar ab.
    »Das ist er! Das ist Kyle Durham, der Tote…«
    ***
    Ich wusste nicht, wer den ersten Schuss abgegeben hatte. Die neben dem Toten kniende Sheila Conolly oder ich. Unser Ziel war allerdings das gleiche. Es waren die beiden Gestalten mit den gelblichen Skelettköpfen, die wir überrascht hatten.
    Plötzlich war die Person, um die sie sich gekümmert hatten, für sie nicht mehr interessant. Sie wollten uns, die Eindringlinge, vernichten und liefen in unsere Kugeln hinein.
    Ich befand mich noch in der Nähe der Tür. Im gräulichen Zwielicht waren die beiden Gestalten sehr gut zu erkennen, und meine Kugel jagte in den Schädel aus blankem Gebein hinein und zerstörte ihn radikal. In das Echo der Schüsse mischte sich das Splittern, als die Knochen auseinander flogen.
    Sheila hatte zwar auch nicht daneben geschossen, aber ihre Kugel hatte die Körpermitte des anderen getroffen, und durch diesen einen Schuss war die albtraumhafte Gestalt nicht aufzuhalten.
    Sie ging nach kurzem Zögern weiter. Und sie behielt auch ihre spitze Stichwaffe in der Hand, um Sheila damit aufzuspießen.
    Der erste Schuss und auch der Treffer hatten Sheila wohl so sehr überrascht, dass sie zunächst nichts tat, einfach nur dasaß und mit großen Augen auf den Killer starrte.
    Der hatte es auf sie abgesehen, und Sheila hob die Beretta erneut an.
    »Lass es!« schrie ich.
    Von der Seite her lief ich der Gestalt in den Weg. Die Entfernung schmolz blitzschnell zusammen, und dann konnte ich den gelblichen Schädel nicht mehr verfehlen. Das geweihte Silbergeschoss hieb dicht über dem Ohr in den Knochenkopf und wuchtete ihn auseinander.
    Mit einem dumpfen Geräusch landete das Wesen auf dem Boden.
    Ich ließ meine Waffe sinken und bückte auf

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