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1463 - Die Frau aus dem Fegefeuer

1463 - Die Frau aus dem Fegefeuer

Titel: 1463 - Die Frau aus dem Fegefeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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dunkle Haarpracht viel zu dicht und groß wirkte.
    Bekleidet war sie mit einer hochgeschlossenen Bluse, unter der es ihr jetzt zu warm wurde. Sie streifte sie ab. Darunter trug sie ein enges dunkles Top mit dünnen Trägern.
    Noch einmal fragte sie: »Und es gibt wirklich keine andere Möglichkeit?«
    Ich hob die Schultern. »Es tut mit leid. Ich würde Ihnen gern eine andere anbieten, aber das ist nicht möglich.«
    »Ja, ich habe verstanden.«
    Sheila umfasste Monas rechten Arm. »Tun Sie es, Mona? Sind Sie bereit? Sie möchten doch auch, dass die beiden Männer wieder in unsere Welt zurückkehren, oder nicht?«
    »Doch, das will ich.« Mona schaffte sogar ein Lächeln. »Dann setzen wir uns…«
    ***
    Erskine konnte sich nicht mehr auf den Beinen halten. Er war froh, Bill Conolly als Stütze neben sich zu wissen. An dessen Schulter klammerte er sich fest.
    Bill ließ es geschehen und schaute sich Kyle Durham an. Der Mann sah aus wie ein Schlafender, der seine Ruhe nach getaner Arbeit wirklich verdient hatte. Aus der Entfernung betrachtet unterschied ihn auch nichts von einem Menschen, doch da wollte der Reporter lieber auf Nummer Sicher gehen, Auf keinen Fall sollte Erskine mit ihm gehen. Bill löste sich von ihm und sagte: »Warte hier.«
    Erskine nickte. Er blieb an der Tür stehen und stierte mit aufgerissenen Augen dorthin, wo sein verstorbener Partner saß, als befände er sich noch mitten im Leben.
    »Was hast du vor?« flüsterte er Bill zu.
    Der Reporter befand sich schon auf halbem Weg und drehte jetzt den Kopf. »Ich werde mal nachsehen, was mit ihm los ist.«
    »Meinst du, dass er spricht?«
    Bill hob die Schultern. Er wollte nicht noch länger warten, ging die nächsten Schritte und hätte eigentlich einen kleinen Tisch zur Seite räumen müssen, aber der war nicht existent. Er konnte durch ihn hindurchgehen.
    Noch ein Schritt, und er stand vor der »Leiche«. Ein ungewöhnliches Gefühl erfasste Bill, denn so etwas wie hier erlebte er auch nicht alle Tage.
    Lebend – tot? Was stimmte? Was war real oder irreal? Er konnte es nicht sagen. Trotz der relativen Enge des Raumes und der niedrigen Decke fühlte er sich irgendwie freier.
    Bill war froh, sich Kyle Durham aus der Nähe anschauen zu können. Er traute sich allerdings nicht, ihn zu berühren. Dafür forschte er in dessen Gesicht, das so anders war als das eines normalen Menschen. Blass, käsig – aber da war noch etwas, das Bill auffiel, das er aber nicht in Worte fassen konnte. Es störte ihn, und er beugte sich noch weiter zu dieser Gestalt hinab, um besser sehen zu können.
    Ja, das war es! Die Umrisse der Gestalt schimmerten oder zirkulierten. Jedenfalls blieben sie nicht so fest, wie es eigentlich sein sollte. Das unterschied diese Gestalt von einem normalen Menschen.
    Bill schaute noch mal zurück. Erskine hatte sich nicht vom Fleck gerührt.
    Sein Gesicht sah angespannt aus, und Bill versuchte es mit einem knappen Lächeln.
    »Was ist denn, Bill?«
    »Bleib nur ruhig.« Es wandte sich wieder der ungewöhnlichen Leiche zu.
    Diesmal streckte er die Hand aus, um den Mann an der Wange zu berühren. Er war eigentlich darauf gefasst, eine kalte Haut zu spüren, doch das traf nicht zu.
    Bills Hand glitt hindurch.
    Kyle Durham war da und trotzdem nicht vorhanden. Es gab ihn in einer bestimmten Form und Gestalt, und das war auch alles. Wieder war dem Reporter klar gemacht worden, in welch einer Ebene er sich bewegte. Er gehörte dazu, aber stand trotzdem daneben.
    Bill beließ es nicht bei dem einen Versuch. Er streckte jetzt beide Hände nach dem Körper aus und musste erneut erleben, dass es keinen Widerstand gab.
    Bill richtete sich wieder auf. Er konnte nicht sagen, dass er großartig überrascht war. Es war mehr eine Enttäuschung für ihn, was er erlebt hatte. Er drehte den Kopf und winkte Erskine heran, der auch nicht zögerte und zu ihm kam.
    Bill lächelte ihn an, bevor er sprach. »Wir sind wohl die einzigen normalen Menschen hier. Bei deinem Geschäftspartner ist das nicht der Fall. Tut mir leid.«
    »Nein, das braucht dir nicht leid zu tun. Ich bin inzwischen auf alles hier eingestellt.«
    »Das müssen wir wohl.«
    Erskines Blick wechselte zwischen Bill und Kyle Durham hin und her. Der Mann versuchte gewisse Dinge zu begreifen, und das fiel ihm verdammt schwer, wie an seinem Gesicht zu erkennen war.
    »Wo sind wir denn, verflucht?«
    »Nicht hüben und nicht drüben. Ich denke, wir sind in einer Zwischenwelt gelandet.«
    »In der es

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