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1463 - Geburt eines Cantaro

Titel: 1463 - Geburt eines Cantaro Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gewissermaßen sein Testobjekt. Doch kam Yttalar in diesem Fall nicht weiter. Zwischen dem Nakken und ihm stand nicht nur die Dimensionsbarriere der konträren Denkart, sie trennte auch noch der Rangunterschied.
    Als Yttalar einmal versucht hatte, sich mit dem Obersten Schulungsleiter unter vier Augen über den ominösen cynaui zu unterhalten, hatte der Nakk mit seiner drohend klingenden synthetischen Stimme geantwortet: „Das Supremkommando macht kurzen Prozeß mit mißratenen Generalfähnrichen. „ Yttalar hatte das als ernste Warnung aufgefaßt und Vorstöße in diese Richtung ab sofort unterlassen.
    Das bedeutete aber nicht, daß er seinen Wissensdurst generell unterdrückte.
    Es war für ihn unerläßlich, in Selbstversuchen danach zu forschen, ob man ihm einen cynaui eingebaut hatte oder nicht. Damit konnte Ayshupon nur ein Modul gemeint haben, wie es die Cantaro in unterschiedlicher Zahl trugen - Module, ohne die sie nicht lebensfähig waren. Dieses cynaui-Modul sollte nach Ayshupons Aussage jedoch kein Lebenserhalter in irgendeiner Form sein, sondern ein Todbringer.
    Mit welchem Eifer Yttalar die Selbsttests auch vornahm, er entdeckte in sich kein Modul, das als cynaui hätte gelten können. Dafür entdeckte er einiges andere Interessante an sich, durch das er sich physisch von anderen Generalfähnrichen unterschied. Vermutlich handelte es sich dabei um eine psychosomatische Wechselwirkung, was die Erklärung für seine geistige Beschäftigung mit Dingen war, die ihn eigentlich nicht kümmern sollten.
    Diese Dinge über sich wußte aber nur er, Yttalar, selbst - nach außen hin hatte er sich gut abgeschirmt. Er legte keinen Wert darauf, von den anderen Generalfähnrichen diffamiert zu werden, sondern war selbst darauf aus Makel an anderen aufzudecken.
    Und als er dann die Botschaft des Friedenssprechers hörte, da war es eigentlich gar kein Wunder, daß er ihr auf Anhieb verfiel. Er war innerlich reif für die Worte der Anoree. Die Botschaft gab ihm Antwort auf viele Fragen, auf die er bisher keine Antworten gefunden hatte.
    Es waren jedoch Antworten, die sein angelerntes Weltbild total über den Haufen warfen.
    Yttalar ging nicht nur in die Wildnis um die Tierwelt zu beobachten und daraus zu lernen. Eigentlich hatte er diese Phase hinter sich und begab sich nur noch in den Dschungel, um ungestört über verschiedene Dinge nachdenken zu können.
    Am Beginn des letzten Drittels hatte er mit den Exkursionen zu den anderen Klonfabriken begonnen, wo in Serie die Alltagscantaro gezüchtet wurden. Diese Droiden, die nie aus einem bestimmten genetisch vorprogrammierten Schema würden ausbrechen können, waren seine neuesten Studienobjekte.
    Die Cantaro in den acht Großfabriken wurden ausschließlich von Robotern aus der Retorte gezogen und auch später von ihnen betreut. Ihre Schule fürs Leben war weniger spezialisierte Ausbildung als Drill. Wenn nach etwa zwanzig Monaten ihr Entwicklungsprozeß abgeschlossen war, kamen die Aktäon-Schiffe, nahmen sie zu Hunderten auf und brachten sie zu ihren Bestimmungsorten.
    So trist konnte die Werdung eines Cantaro sein.
    In Gesprächen mit ihnen erfuhr Yttalar, daß sie keineswegs so negativ über ihr Schicksal dachten, wie er es sah.
    Die Soldaten freuten sich auf den Kampf gegen alle, die sich gegen die herrschende Ordnung auflehnten. Die Beamten teilten die Galaktiker bereits in Kategorien ein, in Dulder und Aufrührer, und legten sich im voraus die Sanktionen zurecht. Die Politiker wußten längst schon, welche Druckmittel sie zur Unterdrückung möglicher Widerstände einsetzen wollten. Und die Ordnungshüter kannten die Paragraphen der Gesetze ganz genau und wußten, welche Ordnung die Galaktiker zu ihrem Glück benötigten.
    Aber alle waren sich einig, daß alles, was sie später einmal tun würden, nur für das Wohl der Galaktiker sein würde. So weit, so gut und auch richtig, aber ...
    Yttalar fragte einen Politiker, der knapp davor stand, zu einer Blues-Welt geschickt zu werden und dort in der Geburtenregelung tätig zu sein, ob man sich denn nicht überlegen könnte, auch die Galaktiker selbst zu fragen, was sie denn für das Beste für sich hielten.
    Die Frage war insofern nicht ernst gemeint, als Yttalar ja wußte, daß die Bewohner dieser Galaxis einer starken Hand bedurften, um von ihr geführt zu werden.
    Es lag Yttalar also fern, die feststehenden Werte anzweifeln zu wollen. Was er aber hören wollte, war die plausible Erklärung dafür, warum man bei den

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