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1463 - Geburt eines Cantaro

Titel: 1463 - Geburt eines Cantaro Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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schaurig, mit anzusehen, wie die Cantaro als Ware behandelt werden."
    Auch bei ihrer weiteren Entwicklung änderte sich nichts an der Situation der Cantaro. Sie wurden in rasantem Tempo erwachsen, erhielten ihre Ausbildung im Schnellverfahren und blieben insgesamt sich selbst überlassen. „Wenn sie nicht solche Teufel wären, könnten einem die Cantaro richtig leid tun", schloß Gucky seinen Bericht.
    Wie nebenbei kam es auch heraus, daß die Klonfabriken kein besonderes „ Überwachungs- und Schutzsystem hatten.
    Das waren die Ereignisse des zweiten Tages
     
    6.
     
    Der Tag begann mit einer Lehrstunde, vor der sich die Zöglinge schon die ganze Woche über gefürchtet hatten.
    Der Unterricht mit Ayshupon stand auf dem Stundenplan.
    Es war wirklich schwer, den Ausführungen des Nakken zu folgen, wenn er über die 5. Dimension referierte.
    Und er tat, wenn er einmal die Woche die Zöglinge betreute, nichts anderes.
    Eigentlich unverständlich, dachte Shoudar, daß man eine so verantwortungsvolle Aufgabe ausgerechnet einem Nakken übertragen hatte. Nakken waren nun mal weltfremd.
    Diesmal hatte der Oberste Schulungsleiter ein so interessantes Thema wie „Die Wirkung hyperenergetischer Strahlung auf syntronische Körpermodule und deren Mißbrauch als Droge". Aber selbst dabei verlor er bald den Faden und glitt in philosophische Bereiche ab oder in das, was für einen Nakken eben Philosophie war.
    Letztlich lief es darauf hinaus, daß Ayshupon die Generalfähnriche zwar vor solchem Mißbrauch warnte, die hyperenergetische Berauschung jedoch keineswegs als abschreckend hingestellt hatte.
    Danach übernahm Tooreca die Ausbildung der Zöglinge. Er führte sie in die Brutfabrik, die die Geburtsstätte aller Generalfähnriche war.
    Auf dem Weg dorthin konnte Shoudar nicht anders, als auf Ayshupons unverständliche Vortragsweise anzuspielen. Allerdings sehr vorsichtig, weil man den Obersten Schulungsleiter nicht einfach unverblümt kritisieren durfte. Aber zu dem Genetiker Tooreca stand er in einem besonderen Verhältnis und wagte ihm gegenüber ein wenig mehr Offenheit. Und der Schulungsleiter zeigte Verständnis für die Sorgen seiner Zöglinge. „Ihr müßt euch darauf konzentrieren, was Ayshupon zu sagen hat, und einfach überhören, wie er die Informationen darbringt", sagte Tooreca. „Es verhält sich bei ihm, was seine Vortragsweise betrifft, ähnlich wie mit der Botschaft des Friedenssprechers. Habt ihr euch darüber bereits ein Urteil gebildet?"
    „Die Absicht ist wohl eindeutig", sagte Shoudar. Bevor er seine Meinung zu diesem Thema eingehender äußern konnte, bestürmten die jüngeren Zöglinge Tooreca mit ihren lächerlichen Fragen. Shoudar ließ sich daraufhin zurückfallen, bis er mit Yttalar auf gleicher Höhe war. Sein Altersgenosse war an diesem Tag sehr schweigsam. „Ich sehe, du kannst diesem Thema ebensowenig abgewinnen wie ich", sagte Shoudar, aber Yttalar gab ihm vorerst keine Antwort. Erst nach einer ganzen Weile sagte er: „Eigentlich ist eher das Gegenteil der Fall. Ich denke an nichts anderes als an die Botschaft des Friedenssprechers. Ich tue mich überaus schwer mit einer Analyse. Könnten wir uns darüber unterhalten?"
    Shoudar gab seine Zustimmung, allerdings in einem Ton, der seine Abneigung nicht verhehlte.
    In der Brutfabrik referierte Tooreca über die rechtzeitige Erkennung von genetischen Fehlprodukten beim Klonen. Da der Genetiker kein Freund von grauer Theorie war, zeigte er ihnen am lebenden Beispiel, wie leicht eine Mutation von einem gesunden Klon zu unterscheiden war. Zu diesem Zweck bediente er sich eines zwei Monate alten Cantaro-Klons, der gerade die Retorte verlassen hatte. Er legte ihn in den Scanner ein und ließ seinen Zustand durch eine Gesamtanalyse bestimmen.
    Tooreca arbeitete schnell und kommentierte seine Arbeit sachlich. „Diesem Klon wurde bereits als Embryo ein neuartiges semiorganisches Implantat eingesetzt, das uns als revolutionär angepriesen wurde. Aber anstatt mit dem Embryo mitzuwachsen, wurde es von seinem Körper abgestoßen und hat zu einer Reihe von Mißbildungen geführt. Statt eines Super-Cantaro haben wir Ausschuß produziert. Aber im Namen des Fortschritts müssen wir auch solche Fehlschläge einkalkulieren. Wir nehmen bei hundert Versuchen sogar neunundneunzig Nieten in Kauf, wenn wir mit dem einen Exemplar den Cantaro der Zukunft erschaffen können."
    Obwohl keiner der Zöglinge in seinem zukünftigen Leben mit genetischen Experimenten zu

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