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1465 - Der Blutschwarm

1465 - Der Blutschwarm

Titel: 1465 - Der Blutschwarm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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und sie von den Beinen reißen. Aber dann erlebte sie den Schwächeanfall des Wesens. Die Fledermaus schaffte es nicht mehr, sich das Blut des Menschen zu holen. Sie sackte an Maxines Körper nach unten.
    Die Tierärztin sprang zurück. Das Messer wies nach vorn, aber sie sah auch den dunklen Schimmer auf der Klinge.
    Die Fledermaus war zu Boden gefallen. Sie lag auf dem Rücken und schlug noch um sich. Die Flügel waren noch vorhanden, nur der Kopf nicht. Den hatte die Messerklinge voll erwischt und praktisch in zwei Hälften geteilt. Das Leben wich deutlich sichtbar aus dieser blutgierigen Bestie. Was Maxine zu sehen bekam, waren letzte Zuckungen.
    Sie war mit sich zufrieden, sehr sogar. In ihr Keuchen mischte sich ihre flüsternde Stimme. Was sie sagte, das verstand sie selbst nicht, aber sie hatte gewonnen, und nur das zählte.
    Zum Schluss zertrat sie die beiden Hälften des Schädels. Dabei hörte sie das leise Knacken unter ihren Füßen.
    Sie dachte an den zweiten Angreifer.
    Der lebte noch, auch wenn er ihr nichts mehr tun würde. Durch den Aufprall an der Mauer musste etwas mit seinen Schwingen passiert sein.
    Maxine ging auf ihn zu. Ihre Augen leuchteten kalt. Das Messer hielt sie mit der Klinge nach unten gerichtet.
    Auch wenn es ihr Job war, Tierleben zu retten oder Krankheiten zu heilen, in diesem Fall dachte sie anders. Diese Bestie durfte nicht überleben. Ob sie wusste, was ihr bevorstand, fand Maxine nicht heraus. Das mutierte Tier zappelte noch immer. Es wollte sogar rücklings an der Wand in die Höhe kriechen. Und genau in diesem Moment stieß Maxine Wells zu.
    Wieder traf sie den Kopf.
    Die lange Klinge drang hinein. Sie drehte sie noch und sorgte für einen breiten Riss.
    Vorbei, erledigt.
    Maxine bückte sich und streifte an der ledrigen Haut die Klinge sauber. Sie gratulierte sich selbst zu ihrer Abwehraktion, aber es stand noch längst nicht fest, dass sie bereits alle Feinde erledigt hatte. Sicherlich lauerten noch welche in der Nähe.
    Als sie sich umschaute, atmete sie auf. Keine weitere Mutation ließ sich blicken. Aber sie sah und hörte auch nichts von Carlotta.
    Die beiden Bestien hatten sie am Betreten der Kirche hindern wollen. Genau das wollte sie nun nachholen. Diesmal war sie nicht so vorsichtig. Zielstrebig schritt sie an die Tür heran, um sie zu öffnen.
    Trotzdem sagte ihr der Instinkt, nichts zu überstürzen. Daran hielt sie sich auch.
    Niemand beobachtete sie, als sie die Tür öffnete und einen Blick ins Innere warf. Zu sehen war zunächst so gut wie nichts. Oder einfach nur die Normalität, die sie schon kannte.
    Aber zu hören.
    Stimmen.
    Zwei Männer sprachen!
    Maxine überstürzte nichts und ging weiterhin sehr kontrolliert zu Werke. Sie schob sich in die Kirche hinein, konnte das leise Knirschen unter ihren Sohlen leider nicht vermeiden und merkte sehr schnell, dass es keinen störte.
    Besser konnte es nicht laufen. Sie drückte die Tür so geräuschlos wie möglich hinter sich zu.
    Endlich war sie drin.
    Sie hörte die Stimmen wieder und erkannte eine von ihnen. Es war der Pfarrer, der gesprochen hatte. Wenig später war sie weiter vor geglitten und hielt sich bereits an den Bänken auf, als sie in der schwachen Beleuchtung das Bild weiter vor sich wie einen Schattenumriss sah.
    Der Pfarrer stand vor seinem Altar, auf dem lässig ein ihr fremder Mann hockte.
    Vom Eintreten der Frau hatte er nichts bemerkt, und Maxine wollte dafür sorgen, dass es auch so blieb…
    ***
    Fliegen – endlich fliegen!
    Es war für Carlotta sehr wichtig, das tun zu können, was ihr am meisten Spaß machte. An die Risiken einer Entdeckung dachte sie nicht, wenn sie erst mal in der Luft war.
    Mit drei, vier kraftvollen Bewegungen hatte sie an Höhe gewonnen und bereits den Dachrand erreicht. Von hier aus warf sie einen letzten Blick nach unten. Sie sah dort ihre Ziehmutter stehen, und sie wusste, wie es in ihr aussah. Sie würde enttäuscht sein, aber manchmal musste man eben andere Wege gehen, um zu einem Erfolg zu kommen. Alles andere zählte nicht, auch keine Bedenken.
    Genießen konnte sie ihren Flug nicht. Carlotta hatte ihn nicht zum Vergnügen angesetzt, wie sie es sonst gern tat, wenn sie ihre zumeist nächtlichen Reisen unternahm. Hier war alles anders. Sie wollte einem gefährlichen Geheimnis auf die Spur kommen, und das konnte sie ihrer Meinung nach nur aus einer gewissen Höhe schaffen.
    Mutierte und blutgierige Fledermäuse waren in eine Kirche eingedrungen und hatten sie

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