1468 - Zentralplasma in Not
subplanetarische Station erreichte, wurde das Feuer auf ihn eröffnet.
Jetzt ist alles aus! dachte Punternat, der gemeinsam mit den anderen Halutern und Pantalon hinter Lingam Tennar herschwebte.
Der Kosmometer brüllte vor Wut, wirbelte herum und warf Icho Tolot den Hyperdim-Resonator zu. Dann raste er gegen das letzte Hindernis, das sich noch zwischen ihm und den Nakken befand. Die dünne Wand zerbrach unter der Wücht des Aufpralls. Löngam Tennar feuerte aus allen Rohren, schrie und raste und wurde endlich still.
Punternat war wie benommen. Er hätte sich am liebsten in irgendeiner dunklen Ecke verkrochen, um nie wieder zum Vorschein zu kommen.
Statt dessen fühlte er sich hochgehoben, und als er aufblickte, schaute er auf Icho Tolots Gesicht. „Keine Angst, kleiner Freund Punternatos", sagte der Haluter leise. „Dir wird nichts geschehen."
Punternat stellte verwundert fest, daß plötzlich irgend etwas anders war. Er wehrte sich nicht, als Icho Tolot mit ihm in das Versteck der Nakken trät. Er sah für einen flüchtigen Moment einen leblosen Körper und lenkte seine Augen hastig auf ein anderes Ziel.
Fünf Nakken standen in einer Ecke dicht beieinander. Es war schwer, um nicht zu sagen: unmöglich, ihren Gemütszustand zu erraten, aber Punternat ahnte auf irgendeine Weise, daß sie ganz gelassen waren. Der Tod ihres Artgenossen schien sie ebensowenig zu berühren wie die Tatsache, daß ihr Stützpunkt aufgeflogen und ihre Mission mißglückt war.
Punternat betrachtete sie und fragte sich, warum er keinen Haß gegen diese Wesen empfand. „Sagt uns, was ihr dem Zentralplasma angetan habt", forderte Lingam Tennar, der vor den Nakken stand und sie mit der Waffe bedrohte. „Aber ich warne euch: Ihr solltet euch beeilen. Wenn das Plasma stirbt, werde ich euch töten."
„Das Plasma wird nicht sterben", erwiderte einer der Nakken ungerührt. „Ihr seid zu früh gekommen - das ist alles."
„Zu früh, um einen Mord zu verhindern!" vermutete Lingam Tennar grimmig. „Nein", sagte der Nakk. „Zu früh, um die Ganzheit der Dinge durchschauen zu können."
In diesem Augenblick kam von Dongan die triumphierende Nachricht, daß die Krise überwunden war. „Ich kann es nicht glauben und nicht verstehen", sagte Tenquo Dharab wenig später, „aber das Zentralplasma behauptet, daß es ihm besser gehe als je zuvor. Und von Halpat und Dongan kommen Meldungen, denen zufolge die für unsere Zwecke nötigen Impulse stärker und reiner geworden sind. Lag das in deiner Absicht?"
Punternat beobachtete den Nakken, an den diese Fragen gerichtet waren. Das Wesen nannte sich Varonzem und war als einziger in der Station geblieben. Seine Artgenossen waren bereits auf dem Weg nach Halpat. Über ihren Status war Punternat sich noch immer nicht im klaren: Sie waren Gefangene, waren es aber andererseits auch wieder nicht. „Es war unsere Absicht, das Zentralplasma zu stärken", erwiderte der Nakk. „Und es war unsere Absicht, euch bei eurem Vorhaben zu helfen. Auf Halpat ist uns ein Fehler unterlaufen. Einer von uns ging zu hastig vor, und so karri es zu einer Explosion. Aber mit dem Ergebnis, das wir auf Dongan erzielt haben, können wir zufrieden sein."
„Wie sicher ist es, daß die Wirkung dessen, was ihr getan habt, nicht wieder umschlägt und dem Plasma erneuter Schaden entsteht?" fragte Tenquo Dharab weiter. „Das liegt bei euch", behauptete Varonzem. „Das Zentralplasma hat zunächst einen Schock erlitten, aber nachdem es sich jetzt einmal auf das von uns angewandte Mittel eingestellt hat, wird seine Lebenskraft weiter zunehmen."
„Warum habt ihr uns nicht unterrichtet, bevor ihr mit diesen Manipulationen begonnen habt?"
„Wir hielten es nicht für sinnvoll."
„Und das hier?" fragte der Haluter und deutete auf die Spuren der Zerstörung. „Das wäre nicht nötig gewesen, wenn ihr rechtzeitig mit uns gesprochen hättet."
„Die Zeit war noch nicht reif fur ein Gespräch."
„Der Zeit war sogar überreif!" knurrte Tenquo Dharab. „Sie war es schon von dem Augenblick an, als der erste Nakk seine Sturheit mit seinem Leben bezahlen mußte."
„Wir messen dem Tod keine solche Bedeutung bei", sagte der Nakk. „Aber warum habt ihr euch nicht wenigstens in Sicherheit gebracht?"
„Weil wir keinen Grund hatten, euch auszuweichen. Wir wollten ja mit euch in Verbindung treten."
Tenquo Dharab wirkte ziemlich genervt und überließ bereitwillig Icho Tolot das Wort. „Warum wolltet ihr den Halutern helfen?" fragte
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