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147 - Hinter der Totenmaske

147 - Hinter der Totenmaske

Titel: 147 - Hinter der Totenmaske Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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mit alledem zu tun hatten. Was
Milan Stanzcek zu hören bekam, verstärkte in ihm den Eindruck, daß ein Teil der
Bilder auf Hordegens psychisch gestörte Persönlichkeit zurückging.
Wahnvorstellungen und wirklich Erlebtes mischte sich, ohne daß er noch imstande
war, eine Grenze zu ziehen.
    »Daß die
Maske viele Möglichkeiten eröffnet, wird mir nun nach und nach klar«, fuhr der
Deutsche leise fort. »Ich habe dir versprochen, Lena zu rufen - und ich werde
dieses Versprechen halten .«
    Er vermied
es, seinem Freund in die Augen zu sehen, als er um den Tisch herumkam. Hordegen
faltete umständlich die Zeitung zusammen, und Milan Stanzcek sah zum ersten Mal
in seinem Leben die „Totenmaske“ aus dem Jenseits.
    Der Tscheche
erhob sich, kam wie unter einem inneren Zwang näher und betrachtete sich das
fahle Gebilde mit den großen, dunklen, pulsierenden Augenhöhlen, die seinen
Blick beinahe magnetisch anzogen.
    »Bleib auf
deinem Platz und warte, bis Lena erscheint...«, murmelte Hordegen dumpf. »Und
was immer auch geschieht, laß dich durch nichts irritieren! Auch wenn du mich
nicht mehr sehen solltest - ich werde wiederkommen! Nur wann - das kann ich
nicht sagen. Ob nach einer Stunde oder zweien, ob ich einen halben Tag
brauche... harre aus! Denn wenn ich allein hier bin, kann das Unheil über mich
kommen. Durch deine Anwesenheit fühle ich mich sicher - und deshalb will ich
auch etwas für dich tun. Rede mit Lena, solange es geht !«
    Verrückt! Er
ist total verrückt, fieberten Stanzceks Gedanken.
    Mechanisch
ging er zu seinem Platz zurück und steckte das Notizbuch ein.
    Hordegen
legte sich auf das Sofa, setzte die Maske auf und war wenige Augenblicke später
verschwunden, als hätte es ihn nie gegeben.
    Die
Totenmaske sank langsam aus einer Höhe von etwa zwanzig Zentimetern in der Luft
herab und senkte sich, wie von unsichtbaren Händen gehalten, auf das weiche
Kissen.
    Stanzceks
Herz schlug wie rasend, und seine Hände umklammerten die Sessellehnen, so daß
die Knöchel weiß hervortraten.
    In dem
dämmrigen Zimmer entstand plötzlich eine Bewegung zu seiner Rechten.
    Der Tscheche
warf den Kopf herum.
    Aus dem Nichts
heraus trat eine junge Frau mit Pferdeschwanzfrisur auf ihn zu.
    »Milan«,
sagte die vertraute Stimme Lenas, die Walter Hordegen im Reich der Toten von
einer höheren Ebene zu sich gerufen und hierher geschickt hatte, während er als
Ersatz auf der anderen Seite geblieben war.
    »Lena !« entrann der Aufschrei seiner Kehle. Milan Stanzcek sprang
auf die Beine und streckte seine Hände nach der Erscheinung aus.
    Doch das -
war gar keine Erscheinung ... Er spürte seine Schwester wirklich! Sie stand vor
ihm, lebte und atmete...
    »Lassen wir
uns von dieser Situation nicht verwirren«, wisperte sie ihm zu. Sie lächelte.
Ihre weißen Zähne leuchteten aus dem Dunkeln. »Unsere Zeit ist begrenzt...
reden wir über alles, wozu wir damals keine Zeit mehr hatten. Nutzen wir die
Zeit, die uns jetzt geschenkt wird, Milan .«
     
    *
     
    In dem
Restaurant war es urgemütlich.
    Auf jedem
Tisch stand eine kleine rote Lampe, die angenehmes Licht spendete.
    Iwan
Kunaritschew und Philipe hatten eine Flasche Rotwein vor sich stehen, und die
erste Portion Schnecken, die der Russe bestellt hatte, wurde eben serviert.
    Dieser
Happen war gleich verdrückt, und X-RAY-7 entschloß sich zu einem Nachschlag.
    »Nochmal das
gleiche«, sagte er zu dem Kellner.
    Philipe
löffelte noch seine Zwiebelsuppe.
    Der junge
Zigeuner machte einen gepflegten Eindruck.
    »Ich hätte
Sie weiter verfolgt, wäre nicht eine Botschaft meiner Mutter aus dem Jenseits
bei mir eingegangen«, begann er unvermittelt das Gespräch. Dann kam er auf
alles, was ihm auf der Seele lag, zu sprechen.
    Der Russe
erfuhr, daß Madame Estrella, ihr Bruder Bojcel und Philipe, ihr Sohn, mehrere
Male die Totenmaske benutzt hatten, ehe sie von Walter Hordegen vollends
übernommen wurde. Die wenigen Minuten jedoch, die sie sie gebrauchten, genügten schon um ihre Psyche und ihren Organismus zu
verändern. Die Bilder, die sie in einem jenseitigen, unheimlichen Reich sahen,
das Iwan nun nicht mehr als „Land der Toten „ zu bezeichnen wagte, berauschten
sie und ließen sie auf eine Weise reagieren, die nichts mehr mit ihren
ursprünglichen Absichten gemein hatte.
    Als Madame Estrella
erkannte, daß Kunaritschew nur ins Hotel gekommen war, um sie zu überführen,
hatte sie kein Interesse daran, seine Mission zu unterstützen, sondern tat
alles, um ihn auf

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