1472 - Loge der Unsterblichen
cantarische Umtriebe im Paura-System der Großen Magellanschen Wolke gegeben.
Auch Homer G. Adams wurde schmerzlich an dieses Geschehen erinnert. Trotz Rhodans Warnung hatte er damals eine Hansekarawane mit starkem Geleitschutz ins Paura-System geschickt. Die Karawane war von sechs vermeintlichen Cantaro-Schiffen aufgerieben, zwei Drittel der Mannschaft waren getötet worden.
Nun wieder als der Blitzer Mantivo, erlebte Homer G. Adams das Geschehen aus anderer Perspektive mit. Er spürte förmlich die Lust am Zerstören und Töten, die Mantivo und seine fünf Kumpane empfanden, als sie die Hansekarawane vernichteten. Und da ihr Tatendrang damit noch nicht gestillt war, nahmen sie auch noch das Hansekontor aufs Korn.
In diesen Momenten spürten die Blitzer, daß ihr Sturmlauf über das Universum durch nichts und niemanden aufgehalten werden konnte. Danach klang der Aggressionstrieb wie von selbst wieder ab und sie kehrten zufrieden nach Amagorta zurück.
In der Realität sagte Homer G. Adams wie zwischen Traum und Wirklichkeit: „Ich habe die Handelskarawane und das Kontor von Paura nicht nur durch eine Fehlentscheidung als Hanse-Chef aufdem Gewissen. Ich bin alsMantivo selbst zum Mörder geworden."
„Aber niemand hörte ihn, denn jeder der anderen war in sein eigenes Blitzer-Erlebnis verstrickt. Atlan mußte erleben, wie er als Eleiher zusammen mit drei Kampfgefährten die kosmischen Basare ROSTOCK und DANZIG zerstörte. Und Gucky wechselte die Identität. Er war nicht länger Terovera. Er wurde zu Boleam. Zum Gesandten des Friedens, der in Wirklichkeit ein Todesengel war.
Die Cantaro waren darüber verzweifelt, daß sie keinen Ausweg aus dem Teufelskreis fanden, in den die Amarena, die machraban, geraten waren.
Es stand nun fest, daß kein Amarena gegen das Blitzer-Syndrom gefeit war. Es steckte in jedem von ihnen und wartete nur auf den Ausbruch. Jeder Amarena war eine tickende Zeitbombe. Zwar bekam man die Blitzer nach ihrem Aufstand wieder halbwegs unter Kontrolle. Aber es war nicht zu verhindern, daß immer wieder welche von ihnen ausbrachen und Tod und Vernichtung in die Galaxien der Lokalen Gruppe brachten. Das Übel war, daß Amarena, die als völlig gesund galten und in Führungspositionen gehoben wurden, um über die Blitzer zu wachen, immer wieder selbst zu solchen wurden und Blitzer-Raumschiffe in die Milchstraße entließen.
Von den einstigen Führungskräften war riur noch Boleam gesund, und die Cantaro sahen sich bei den Krisensitzungen ständig neuen Gesichtern gegenüber. Außer Boleam gab es nur noch eine starke Persönlichkeit: Senedor.
Es war auch Senedor, der den Plan der Cantaro unterstützte, Kontakt mit den Galaktikern, den eigentlichen Leidtragenden der Blitzergefahr, aufzunehmen und sie über die Situation aufzuklären.
Senedor ging sogar soweit, die Galaktiker um Unterstützung zu bitten. Vielleicht, so meinte er, hatten diese einfachen Wescn, die mit Gewalt und Aggression zu leben hatten, eine einfache Lösung anzubieten, auf die höherentwickelte Intelligenzen nicht kommen konnten. Und wenn auch das nicht half... für diesen Fall hatte Senedor eine phantastischen Plan entwickelt: Wenn nichts mehr half, dann konnte man die Galaktiker in dem Bestreben, ihre Milchstraße gegen Feinde von außen abzuschirmen, unterstützen.
Allerdings in umgekehrter Absicht: um die Blitzergefahr wenigstens nicht auf die anderen Galaxien übergreifen zu lassen. Eine völlige Isolation der Milchstraße, um die Bewohner anderer Stemeninseln vor den Blitzern zu schützen.
Die Cantaro hatten schon erste Kontakte mit einem Unterhändler der Galaktiker, der sich den seltsamen Namen Captain Ahab zugelegt hatte, aufgenommen. Als sich nun die Amarena mit einer Friedenskonferenz einverstanden erklärten, brachen die Cantaro zu dieser wichtigen diplomatischen Mission auf und handelten die Bedingungen, Ort und Zeitpunkt aus.
Das Treffen wurde für den 29. April auf der Insel Gernika des Planeten Olymp festgesetzt. Boleam entschied sich, selbst als Vertreter der Amarena an dieser Konferenz teilzunehmen. Er stellte jedoch die Bedingung, daß sie sich alle durch Individualschutzschirme gegen eventuelle Übergriffe der unberechenbaren Galaktiker absicherten. Dagegen hatten Darwyn und die fünf anderen cantarischen Begleiter nichts einzuwenden. Sie wollten inkognito bleiben.
Und um die Mittagszeit des 29. April 490 erreichte das cantarische Raumschiff Olymp und wasserte um 12:03 Uhr vor der Insel Gernika. Gucky
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