1472 - Loge der Unsterblichen
hatte das alles schon erlebt. Aber diesmal sah er die Geschehnisse durch die Augen Boleams, erfuhr dessen schreckliche Absichten schon aus dessen krankem Geist, lange bevor er sie in der Realität geespert hatte. Boleam konnte seine Tarnung PERRYRHODAN -i längst nicht mehr aufrechthalten. Lediglich der Individualschutzschirm verhinderte, daß die anderen seine Wahnsinnsimpulse empfmgen. Zwar war es ihm letztlich egal, ob ihn die Cantaro durchschauten und als Blitzer erkannten. Aber er wollte diesen Moment zumindest so lange hinauszögern, bis alle führenden Persönlichkeiten des Galaktikums versammelt waren.
Und dann wollte er sich zusammen mit ihnen in die Luft sprengen. Er wollte sein Leben für die Ideen des neuen Volkes opfern, das aus den dekadenten Amarena hervorgegangen war.
Boleam freute sich förmlich auf den Augenblick des Todes. Er tat es in der Gewißheit, damit seinen Artgenossen den Weg zu Macht und Glorie zu ebnen.
Gerade als Darwyn den Galaktikem den Plan unterbreiten wollte, daß es angesichts der Blitzergefahr keine andere Möglichkeit mehr zu geben schien, als die Milchstraße hermetisch abzuriegeln, zumindest so lange, bis das Blitzer-Problem gelöst war, und so wenigstens die Völker anderer Galaxien vor dieser Gefahr zu schützen - in diesem Moment entiud Boleam all seinen Haß und wollte sich zünden, und alle auf Gernika mit in den Tod nehmen.
Gucky wurde von dieser Welle destruktiver Emotion beinahe übel... aber im wirklichen Leben hatte er noch die Kraft aufgebracht, mit Boleam von der Insel Gemika zu teleportieren, so daß der von ihm geplante Massenmord nicht stattßnden konnte... „Wir müssen die Isolation der Milchstraße auch ohne Einverständnis der Galaktiker vornehmen", beschloß Senedor, nachdem er Darwyns Bericht über die vereitelte Friedenskonferenz gehört hatte. „Seid ihr Cantaro bereit, dies für uns zu tun? Wir stellen euch für diesen Zweck die entsprechende Technik zur Verfügung. Damit muß es euch möglich sein, dieses Projekt zu verwirklichen. Die Wälle um die Milchstraße sollen nicht für lange errichtet werden - nur so lange, bis wir uns des Blitzer-Problems entledigt haben."
„Wie kannst du hoffen, eine schnelle Lösung zu finden, wo sich bisher noch nicht einmal ein Hoffnungsschimmer gezeigt hat, Senedor?" wollte Darwyn wissen. „Das Wüten der Blitzer geht auch nach Boleams Opferung weiter. Bei ihrem zweiten Versuch ist es ihnen auch gelungen, Halut zu zerstören. Und was sind ihre nächsten Ziele? Sie wären imstande, diese ganze Galaxis auszurotten."
„Soweit werden wir es nicht kommen lassen", versprach Senedor. „Und wir dürfen auch nicht zulassen, daß dem Reinigungsprozeß auch nur ein Blitzer entkommt. In Amagorta können wir sie nicht festhalten.
Immerhin bleibt innerhalb der Milchstraße die Situation noch überschaubar. Auch dafür sind die Wälle gedacht. Die Frage ist jetzt: Wollen die Cantaro die Aufgabe übernehmen, die Milchstraße abzuriegeln?"
„Für die machraban, denen wir so Viel zu verdanken haben, würden wir Cantaro alles tun", versicherte Dar. „Wir werden diese Aufgabe über- „Du mußt mir nur noch eines versprechen, Darwyn", verlangte Senedor. „Wenn die Cantaro Amagorta verlassen, um ihrer Aufgabe nachzukommen, dann muß das fur immer sein. Blickt nicht zurück! Bleibt Amagorta von da an fern. Wir wollen nun unter uns bleiben, um das Problem auf unsere Weise zu lösen."
„Können wir für die machraban sonst nichts mehr tun?"
„Eines noch: Ihr müßt auch daran denken, die Wälle um die Milchstraße wieder abzubauen, wenn keine Gefahr mehr durch die Blitzer droht?"
„Und wann wird das sein?"
„Spätestens zehn Jahre galaktischer Zeitrechnung, nachdem der letzte Blitzer gesichtet wurde. Gebt euer Bestes und haltet euch an die Regeln.
*
„Das werden wir!" versprach Darwyn mit feierlichem Ernst.
Wer ihn hörte, der wußte, daß er sein Leben geben würde, um das Versprechen, das er im Namen seines Volkes gab, auch einzuhalten.
Es schmerzt, den Cantaro nicht die volle Wahrheit sagen zu können. Es erscheint wie ein Vertrauensbruch. Andererseits würden die Cantaro unsere Maßnahme zur Bereinigung des Blitzer-Problemsnichtverstehen. Sie würden uns daran hindem wollen, dieAngelegenheit in Ordnung zu bringen. Unddasdürfen wirnicht zulassen.
Wir haben alles unternommen, um das GefahrHerrzu werden, abernichts hatesgenützt DieKraft, dieunsin den Griffbekam und unser Innerstes nach außen kehrte,
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