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1472 - Wahnsinn in Manhattan

1472 - Wahnsinn in Manhattan

Titel: 1472 - Wahnsinn in Manhattan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gefüllt, das sah niemand aus den Reihen der Zuschauer. Aber der Tod war etwas Besonderes, denn keiner glaubte, dass es nur einfach eine Theaterfigur war. Von ihm strahlte etwas ab, das die Menschen schlecht fassen konnten, das es aber trotzdem gab und in den Zuschauern Furcht aufsteigen ließ.
    Der Tod wartete ab.
    Niemand hatte bei seinem Auftritt auf die Uhr geschaut. So wusste auch keiner, wie lange die Gestalt bewegungslos auf dem Fleck gestanden und gewartet hatte.
    Plötzlich begann sich die Gestalt zu bewegen. Sie löste ihre linke Hand von der Brust und streckte den Arm nach vorn. Die Finger der grüngrauen Knochen schienen sich auf jeden einzelnen Zuschauer zu richten, und so fühlten sich die Menschen durch diese Bewegung angesprochen.
    Die Hand blieb in dieser Lage, und der nächste Schrecken erfasste die Menschen.
    Der Tod sprach!
    Plötzlich war seine Stimme da, und sie wurde von einem Echo begleitet. Der Tod sprach nicht mal laut, und doch war seine Stimme bis in den letzten Winkel des Zuschauerraums zu hören.
    Es war seine Botschaft, die er mitbrachte, und zudem sein Prolog.
    »Verehrte Gäste. Ihr seid gekommen, um etwas Besonderes zu erleben, das ich euch auch nicht vorenthalten möchte. Es gibt die Welt des Guten, und es gibt die Welt des Bösen. Die Zeichen werden gesetzt. Die Apokalypse rückt näher. Die Erde beginnt zu zittern, die Menschen werden an ihrer eigenen Angst ersticken. Das Grauen wird wie schleichendes Gift in sie eindringen und sie allmählich vernichten. Die Welt hat ausgedient, die Apokalypse ist nah, und wer nicht auf die Warner hört, wird verloren sein. Es macht vor keinem Halt. Es fängt in den großen Städten an und es wird sich über die ländlichen Regionen ausbreiten, um alles unter seine Kontrolle zu bekommen. Der Anfang ist gemacht. Das große Symbol ist gekippt worden. Die so genannte Freiheit liegt am Boden, denn das ist es, was man den Wahnsinn in Manhattan nennt.«
    Bei seinen letzten Worten hatte der Sprecher seine Stimme leicht angehoben. Noch war nur er angestrahlt, aber die unsichtbaren Beleuchter wussten genau, wie sie zu reagieren hatten. Die Helligkeit glitt von ihm weg in den Hintergrund und zerrte etwas aus dem Dunkel hervor.
    Wer es sah, wusste sofort, was es war. Die Bühnendekoration wirkte ungeheuer echt.
    Das Versprechen, das der Tod in seinem Prolog gegeben hatte, war hier auf der Bühne Wirklichkeit geworden.
    New York am Boden.
    Das Symbol überhaupt.
    Es gehörte nicht unbedingt zu Manhattan, weil es dort gar nicht stand, aber es gehörte seit Generationen zu dieser Stadt wie nichts anderes sonst.
    Es war der Kopf der Freiheitsstatue, der von seinem Körper abgeschlagen auf der Erde lag…
    ***
    Diesmal wurde die Stille unterbrochen. Die Menschen konnten einfach nicht an sich halten. Sie saßen geschockt da, schüttelten die Köpfe, und aus ihren Mündern drang ein Flüstern und Wispern, ohne dass irgendwelche Worte zu verstehen gewesen wären.
    Es lachte niemand. Der Anblick hatte alle erschreckt. Die Worte des Prologs hatten sich bewahrheitet, und der Tod, der vor dem gekippten Kopf der Freiheitsstatue stand, wirkte in diesem Fall wie der Herrscher der Welt, der alles im Griff hatte.
    Er gab den Kommentar auf seine Weise ab. Erneut klopfte er mit dem Ende des Stabs auf den Bühnenboden und ließ die Echos durch den Raum wehen.
    Drei Stöße reichten aus.
    Danach trat eine Pause ein, die der Tod allerdings nicht nutzte, um mit den Menschen zu reden. Das Zeichen hatte vielmehr der Schlange gegolten, die seit Urzeiten von den Menschen als Symbol des Bösen angesehen wurde.
    Und sie hatte den Befehl verstanden. Durch ihren Körper lief ein Zucken, und wenige Momente später fing sie an, sich zu bewegen.
    Da sich ihr Kopf nicht weit von der rechten Hand der Gestalt entfernt befand, brauchte sie ihn nur anzuheben, um auf den Arm kriechen zu können.
    Die Stärke des Lichts wechselte. Der Schein konzentrierte sich jetzt wieder auf den in seine rote Toga gehüllten Tod, dem es nichts ausmachte, dass der schmale Körper der Schlange über seinen Arm kroch, auf die Schulter und von dort aus auf den Kopf, auf dem ein schwarzer Schlapphut mit nach unten gezogener Krempe saß.
    Die dünne Schlange verschwand für einen Moment im Schatten der Krempe und tauchte dann mit ihrem Kopf im linken Auge des Schädels wieder auf, von wo aus sie ihren Weg fortsetzte.
    Spätestens jetzt hätten einige sensible Zuschauer anfangen müssen zu schreien. Doch der Schock

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