1474 - Das Supremkommando
Pedrass Foch nannte, wurde sofort aufgezeichnet. Es handelte sich um Daten, die dem von den Terranern entwickelten galaktozentrischen Bezugssystem entnommen waren. Sie waren höchstens auf plusminus zwei Lichtjahre genau. Man würde den Computer in den Sternkatalogen nachsehen und die präzisen Angaben für den Metagrav-Flug ermitteln lassen müssen.
Für Daarshol war das von geringer Bedeutung. Der Syntron brauchte höchstens eine halbe Minute, um die gewünschten Informationen zu produzieren. Dann lag etwas vor, womit der Standortkommandant yon Nirva das Supremkommando beeindrucken konnte: ein Satz von Koordinaten eines Punktes, an dem man den Gegner empfindlich treffen konnte.
Inzwischen genoß Pedrass Foch das Nachlassen des Schmerzes. Er hatte Dokh gegeben, was er wollte - oder vielmehr, was er auf Befehl des Standortkommandanten zu beschaffen hatte. Es fühlte sich gut an, wieder schmerzfrei zu sein. Über die Hergabe der Koordinaten machte er sich keine Gedanken.
Paolamon war ein Widder-Stützpunkt von geringer Bedeutung. Wichtiger war, daß Pedrass Foch das Wirken des Supremkommandos von innen her kennenlernte.
3.
Die Information ging über die geheime Frequenz unverzüglich ans Supremkpmmando weiter. Daarshol erhielt eine Bestätigung, die zum Ausdruck brachte, daß man seine Aktivität zu schätzen wisse und er entsprechend belohnt werden würde, wenn sich die Vernichtung des Widder-Stützpunkts Paolamon tatsächlich als ein Erfolg von strategischer Bedeutung herausstelle. Über den Ablauf der Aktion informierte man den Standortkommandanten von Nirva nicht auf dem offiziellen Weg. Aber Daarshol hatte seine eigenen Informationsquellen, die es ihm ermöglichten, .auf dem laufenden zu bleiben.
Inzwischen erwartete er die Ankunft des Herrn der Straßen, Simedon Myrrho. Es wäre dem Kommandanten überaus lieb gewesen, wenn sich der Angriff auf Paolamon erfolgreich hätte abschließen lassen, bevor Myrrho auf Nirva eintraf. Dann hätte er die versprochene Belohnung gleich aus den Händen des Herrn der Straßen entgegennehmen können. Allein schon deswegen verfolgte er die Mitteilungen, die ihm seine Informationsquelle machte, mit größter Aufmerksamkeit.
Es gab jedoch noch einen anderen Aspekt, den er nicht aus den Augen lassen durfte. Er wußte recht genau, daß er ein Risiko eingegangen war. Er verließ sich auf die Aussagen, die Pedrass Foch gemacht hatte. Was, wenn der Gefangene die Koordinaten des WJfdder-Stützpunkts Paolamon nur verraten hatte, um die cantarischen Streitkräfte in eine Falle zu locken? Pripoch hatte Andeutungen gemacht, daß Foch womöglich in der Lage sein könne, die Reaktionen seines Körpers gegenüber therapeutischen Maßnahmen bewußt zu steuern. Wäre es da nicht denkbar, daß er auch die Schmerzen, die Dokh ihm zufügte, um ihn zum Sprechen zu bringen, nach Belieben zu ertragen vermochte? Und daß er Aussagen machte, die nicht erpreßt, sondern statt dessen auf ein bestimmtes Ziel ausgerichtet waren?
Hier steckte Daarshol in einem Dilemma. Es lag nach wie vor in seinem Interesse, den Terraner aus dem Weg zu schaffen, damit er nichts über die klägliche Rolle, die Daarshol auf Phönix gespielt hatte, aussagen konnte. Wenn Pedrass Foch die Angaben bezüglich des Stützpunkts Paolamon in verräterischer Absicht gemacht hatte, dann war dies ausreichender Anlaß, ihn auf der Stelle hinzurichten.
Andererseits hätte Daarshol den Zorn des Supremkommandos zu fürchten, wenn der Angriff auf Paolamon zum Mißerfolg wurde.
Er wußte nicht recht, was er sich wünschen sollte. Wenn die Cantaro den Mdder-Stützpunkt vernichteten, war ihm eine Belohnung sicher, die vermutlich die Form einer Beförderung annehmen würde. Aber dann hatte er noch immer den gefangenen Terraner an den Händen, der jederzeit über die Ereignisse auf Phönix zu sprechen beginnen mochte. Was würde aus Daarshol, wenn bekannt wurde, daß er auf der Welt der Freihändler versagt hatte?
Dann mußte er auf seinen ursprünglichen Plan zurückgreifen: einen Medo-Roboter - warum nicht Dokh? - so umzuprogrammieren, daß er den Gefangenen quasi aus Versehen vom Leben zum Tode beförderte. Er konzentrierte sich auf diese Idee, während er sich von Dokh alle Viertelstunde Bericht über den Zustand des Gefangenen erstatten ließ.
Pedrass Foch gab sich inzwischen genußvoll der Ruhe hin. Er hatte den Cantaro gegeben, was sie von ihm haben wollten. Der Schmerz der Tortur war gewichen. Paolamon würde von den
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