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1478 - Tiefsee-Schrecken

1478 - Tiefsee-Schrecken

Titel: 1478 - Tiefsee-Schrecken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Idee.«
    »Auch etwas zu trinken?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Lassen Sie mal. Außerdem ist Ihr Fisch bestimmt nicht salzig.«
    »Darauf können Sie sich verlassen.« Zwischen zwei Scheiben helles Brot klemmte er den Lachs. Ich legte das Geld hin, nahm das Lachsbrot entgegen, biss hinein und musste anerkennend nicken, weil der Mund zum Sprechen zu voll war.
    »Na, habe ich zu viel versprochen, Mister?«
    Ich aß erst den Mund leer. »Auf keinen Fall haben Sie das. Dieser Fisch schmeckt ausgezeichnet.«
    »Das liegt daran, wie ich ihn behandle. Es ist ein Geheimrezept. Sie können sich darauf verlassen, dass sie so einen Fisch nirgendwo anders bekommen. Auch nicht beim Händler. Wichtig sind die besonderen Zutaten und die Art des Räucherns.«
    »Das glaube ich Ihnen.« Mit einer Papierserviette wischte ich mir die Finger ab, weil sie doch ein wenig fettig geworden waren. In meinem Fall war ich noch nicht weiter gekommen. Das sollte sich ändern, und ich kam aufs Thema zu sprechen.
    »Sie kennen hier im Ort sicherlich jeden.«
    »Das kann man so behaupten.«
    »Auch Orson Keene?«
    Er sagte nichts. Ich sah nur seinem Gesicht an, dass ihm die Frage nicht gepasst hatte.
    »Was soll das? Sind Sie wegen der Funde gekommen? Wenn ja, dann gibt es nichts zu sehen. Da ist schon alles gesagt worden, verstehen Sie? Ich denke auch, dass Orson seine Ruhe haben will.«
    »Kann ich verstehen.«
    »Was wollen Sie dann noch hier?«
    »Nur mit ihm sprechen, das ist alles. Außerdem bin ich nicht von der Presse. Ich komme von einem archäologischen Institut in Glasgow. Der Fund hat sich bis zu uns herumgesprochen, und jetzt möchten wir ihn gern untersuchen. Aber zuvor müssen wir mehr über ihn wissen.«
    »Die Knochen sind bei der Polizei, habe ich gehört. Dahin können Sie sich wenden.«
    »Das werde ich noch tun. Ich möchte allerdings auch die Meinung eines Einheimischen hören. Oder meinen Sie nicht, dass die Ansichten aus dem Volk der Wissenschaft weiterhelfen können?«
    Der Fischverkäufer schaute mich an. Ich war ihm wohl einigermaßen sympathisch, und er erklärte mir, wo ich Orson Keene finden konnte. »Aber sagen Sie nicht, dass Sie die Adresse von mir haben.«
    »Keine Sorge, das werde ich nicht. Und vielen Dank auch für den Fisch. Er war super.«
    »Schon okay.«
    Ich ging wieder zu Maxines Geländewägen. Die Strecke hätte ich auch zu Fuß gehen können, obwohl Keene nicht direkt im Ort wohnte, sondern am Rande. Er lebte allein in einem kleinen Haus vor den Dünen und würde bei Sturm das Rauschen des Meeres hören können.
    Auf einer schmalen Straße verließ ich den Ort, wobei der Asphalt bald verschwand und ich über einen sandigen Weg rollte. In der Gegend standen ein paar Häuser, die durch die nahen Dünen geschützt waren, und bei einem Haus war eine weiße große Vier an die Steinwand gemalt worden.
    Ich stoppte und musste nicht ins Haus gehen, denn Orson Keene werkelte in seinem kleinen Vorgarten herum. Er kümmerte sich um die Herbstblumen, hielt auch eine Schere in der Hand und drehte sich um, als er den Motor nicht mehr hörte.
    Ich stieg aus dem Wagen. An den Seiten war das Grundstück mit zwei niedrigen Wällen eingefasst. Vorn, wo ich mich befand, reichte ein normaler Zaun aus.
    »Mr. Orson Keene?« fragte ich.
    Der Mann runzelte die Stirn. »Warum?«
    »Ich würde gern mit Ihnen reden.« Er schüttelte den Kopf und holte dabei tief Atem. Die Mütze nahm er nicht vom Kopf. Dafür konnte ich seinen prächtigen Bart bewundern, der wie ein graues Gestrüpp den unteren Teil seines Gesichts bedeckte. Er schaute mich sehr misstrauisch an, und ich hütete mich davor, sein Grundstück zu betreten.
    »Ich rede mit keinem Reporter mehr.«
    »Das kann ich verstehen.«
    »Dann verschwinden Sie!«
    »Ich bin kein Reporter.«
    »Ist mir auch egal.«
    »Ich bin Polizist.«
    Jetzt stutzte er zumindest. Seine Augen verengten sich. »Mag sein, ich kenne Sie nur nicht.«
    »Das ist auch schlecht möglich. Ich komme aus London. Mein Name ist John Sinclair, und bitte, das ist mein Ausweis.«
    Noch immer leicht misstrauisch nahm er das Dokument entgegen.
    Er hielt es vor seine Augen, gab mir den Ausweis wieder zurück, hob die Schultern und fragte: »Na und?«
    »Ich würde gern mit Ihnen sprechen.«
    »Ich habe nichts getan. Kein Gesetz übertreten und…«
    »Darum geht es nicht.«
    Keene grinste. »Habe ich mir fast gedacht. Sie denken mehr an meine Funde.«
    »Sie haben richtig gedacht.«
    Orson Keene hob die

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