1479 - Prophet des Todes
daraus bauen", erläuterte Cruish. „Wozu?" fragte einer der Ärzte. „Was bringt uns das?"
„Wir müssen davon ausgehen, daß sehr bald ein weiteres Raumschiff kommt. Dann wird hier ein neues Labor errichtet, vielleicht eine Klon-Fabrik. Und wenn das der Fall ist, möchte ich den Roboter einschleusen. Mit seiner Hilfe werden einige unserer Leute ständig tn der Fabrik sein. Sie werden uns alles berichten, was dort geschieht. Der Paladin wird eine bewegliche Festung mitten in den feindlichen Arüagen sein."
Der Gedanke war so kühn, daß er die Vorstellungskraft vieler Siganesen überstieg. Einige Wissenschaftler sprachen sich energisch gegen den Plan aus, weil sie nicht glaubten, daß er sich realisieren ließ. Doch Donan Cruish ließ sich nicht beirren. Er trieb die Arbeiten an dem Roboter voran, und im Jahr 1001, als erneut Aras auf Siga landeten und mit dem Bau einer Klon-Fabrik begannen, schien der Paladin einsatzbereit zu sein.
Doch da ergaben sich unerwartete Komplikationen. Das biologisch lebende Gewebe versagte immer wieder, und es bildeten sich Wunden, die nur unter der sorgfältigen Pflege der Ärzte abheilten. Daraus folgte, daß man den Paladin noch nicht zu den Aras schicken konnte. Die hochqualifizierten Mediziner hätten augenblicklich gemerkt, daß mit ihm etwas nicht stimmte.
Weitere Komplikationen ergaben sich mit def cantarischen Sprache. Sie war für einen Siganesen nicht zu bewältigen. Also konnte man nicht, wie man es bei anderen Paladin-Modellen getan hatte, direkt in ein Mikrophon sprechen und die Worte über im Mund versteckte Lautsprecher abstrahlen. Für den Fall, daß der Paladin Cantarisch sprechen mußte, wurde ein vorprogrammierter Syntron benötigt, der diese Aufgabe übernahm. Und daran drohte das Projekt zu scheitern. Die Siganesen arbeiteten viele Jahre an diesen beiden Problemen, und es dauerte bis zum Jahre 1142, bis der Paladin-Roboter wirklich einsatzbereit war. „Ich weiß so wenig über die Geschichte unseres Volkes", sagte Clare Thou. Das Chronometerzeigte den 30.6.1146 an. „Das hängt damit zusammen, daß wir seit Jahren in höchster Not und Bedrängnis leben", erwiderte die Historikerin, „und ich fürchte, es wird sich nicht ändern. Im Gegenteil."
„Ich weiß, was du damit sagen willst. Unser Volk wird untergehen, und bald wird es niemand mehr geben, der sich für unsere Geschichte interessiert."
Einige Explosionen in der Nähe der Höhlenanlage machten deutlich, daß ihre Befürchtungen nur allzu berechtigt waren. „Wenn doch nur Hilfe käme", seufzte Dorta Mara. „Reginald Bull müßte eigentlich längst hier sein."
„Daran muß ich auch immer wieder denken", gab die junge Frau zu. „Heleios hat uns signalisiert, daß Reginald Bull mit der CIMARRON zu einer Hilfsaktion aufbrechen wird. Aber wer weiß, wie es jetzt auf Heleios aussieht? Vielleicht braucht man dort eher Hilfe als wir hier auf Siga. Donan Cruish hat angedeutet, daß die Situation der Widder äußerst schwierig geworden ist."
Unmittelbar nach der HALUTA und dem Posbi-Fragmentraumer BOX-17411 kehrte die ANDRASSY am 17.7. mit Sato Ambush und Dao-Lin-H'ay nach Heleios zurück.
Die HALUTA und der Fragmentraumer waren unterwegs gewesen, um das Kontrollfunknetz zu vermessen. Während der Posbi-Raumer in einer Umlaufbahn um den Planeten blieb, landete das Schiff der Haluter mit Icho Tolot, Tenquo Dharab und Lingam Tennar auf Heleios. Icho Tolot nahm kurz nach der Landung Verbindung mit Sato Ambush auf und lieferte einen kurzen Bericht ab.
Ambush eröffnete ihm, daß sich die Situation der Organisation im großen und ganzen nicht verändert hatte. „Noch immer sind die meisten Schiffe bei Rettungsaktionen im Einsatz", teilte er über Telekom mit. „Uber ARINET treffen weiterhin Hiobsbotschaften ein, aber vermehrt auch Erfolgsmeldungen. So haben wir von Rhodan von der Eastside gehört, daß die ODIN mehrere Blues-Flüchtlingstransporte in Sicherheit gebracht hat. Aus dem System von Gladors Stern meldete die CIMARRON dagegen, daß die Rettung der siganesischen Widder weitaus schwieriger ist als erwartet."
Sato Ambush fügte hinzu, daß die ANDRASSY ohne Irmina Kotschistowa und Jennifer Thyron von Lokvorth zurückgekehrt war.
Die beiden todgeweihten Fsauen hatten die Einsamkeit gesucht, um dort das Ende abzuwarten.
Ambush atmete erleichtert auf, als er wenig später erfuhr, daß Ronald Tekener nicht auf Heleios war.
Dadurch blieben ihm allzu peinliche Fragen erspart.
Ambush verließ sein
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