148 - Operation Harmagedon
nie gedacht, dass wir so schnell vorankommen.«
»Ich auch nicht, General. In spätestens drei Tagen erreichen wir das Ringgebirge.« Im Nacken spürte Black Aruulas Blicke.
»Falls der Nebel rechtzeitig kommt, können wir vielleicht morgen schon die ersten Spähtrupps vorausschicken.«
»Ich bin sicher, dass er pünktlich kommt. Und Ihnen ein Kompliment, Mr. Black. Sie haben ihre Truppen hervorragend im Griff.«
»Danke, General.« Auf dem ISS-Funkgerät blinkte ein optisches Signal. »Eine Nachricht von Sir Leonard. Ich beende die Verbindung.«
Mr. Black nahm das ISS-Funkgerät, ging auf Empfang und drückte es ans Ohr. »Black. Ich höre.«
»Gabriel hier. Ein kurzer Lagebericht von Commander Drax aus der ISS, Mr. Black. Fudoh und die Unsterblichen stehen kurz vor dem Pazifikwall in Bereitschaft. General Yoshiro und Takeo haben südlich von Ihnen ein Lager aufgeschlagen. Sie sind nur zehn Stunden vom Gebirge entfernt. Mein Sohn Rulfan und der G-Mutant haben ihre Armeen vereinigt. Sie und Radeks Truppen werden wohl noch mindestens vier Tage bis zum Gebirge brauchen. In zwei Tagen sollte der Nebel einsetzen, und zwei Tage später, am neunten Oktober, schlagen wir los. Ich hoffe, die Daa'muren lassen uns noch so viel Zeit.«
»Ich bin optimistisch, Sir Leonard.« Er blickte kurz zu Aruula. »Wie geht es Commander Drax? Können Sie ihn bitte von Miss Aruula grüßen?«
Die Antwort ließ eine Sekunde auf sich warten. »Aber natürlich«, sagte Sir Leonard. Die Verbindung schien schlechter zu werden, denn seine Stimme krächzte leicht. »Er und Mrs. Tsuyoshi sind wohlbehalten in der Raumstation angekommen und haben die Lage im Griff.«
»Schön zu hören, Sir.«
Mr. Black beendete das Gespräch und hängte das Gerät zurück in seine Halterung. Von hinten kam die unvermeidliche Frage Aruulas. »Ist alles gut gegangen?« Ungewisse Furcht schwang in ihrer Stimme mit.
Black drehte sich um und lächelte sie an. »Alles bestens. Er ist okay, und Sir Leonard wird ihm Ihre Grüße ausrichten. Sie werden sehen, Miss Aruula, schon bald haben Sie ihn zurück…«
Epilog
Zentralasien, Kometenkrater, Anfang Oktober 2521
Grao'sil'uuna lehnte die Leiter gegen das Gerüst. Smythe kletterte hinauf, fixierte das MLS-Relais an der Nuklearbombe, kletterte wieder herunter, stieg in den ARET, und weiter ging es zum nächsten Gerüst mit der nächsten Bombe.
Ein feiner Dunst bedeckte den trockenen Seegrund. Ein ungewöhnlich warmer Ostwind brachte feuchte Luft über die Berge. Smythe wünschte sich dichten Nebel herbei. Dann würde er das nächste Gestänge und die nächste Bombe wenigstens nicht sehen müssen. Es reichte, wenn sich die Bomben nachts in seinen Albträumen um ihn versammelten.
Neben dem Bombengerüst stand ein autarker Multifunktionspanzer; daa'murische Beute aus russischen Beständen eines Bunkers in Helsinki. »Ora'sol'guudo erwartet uns«, sagte Grao'sil'uuna.
Nicht nur der Sol. Weitere hochgestellte Daa'muren waren bei der großen Echse. Die meisten kannte Smythe bereits und konnte sie voneinander unterscheiden. Wenn man lange genug unter Teufeln lebte, gewannen sie sogar etwas wie ein individuelles Profil. Grao'sil'uuna stieg aus, Smythe folgte ihm.
Sein Kopf schmerzte, seine Knie schienen mit warmem Quecksilber gefüllt zu sein.
»Du wirkst erschöpft, Jeecob'smeis«, wandte sich der Sol direkt an den Professor aus der Vergangenheit.
»Ich schlafe nicht gut in letzter Zeit. Die Schilddrüsenüberfunktion macht mir zu schaffen, wissen Sie?«
Smythe zwang sich zu einem Grinsen. »Und die Vorfreude natürlich.«
»Die wievielte Bombe wirst du hier mit dem Zünder versehen, Jeecob'smeis?« Der Sol streckte seine Reptilienklaue nach dem Gerüst aus.
»Die fünfhundertste.« Smythe gab sich Mühe, seine Stimme feierlich klingen zu lassen.
»Dann habe ich also richtig gezählt. Nur noch wenige Tage und du kannst die Bombenkette zünden, Jeecob'smeis! Das ist gut, das ist sehr gut! Wir brauchen übrigens nicht hetzen. Lass dir nur die Zeit, die du brauchst. Gründliche und fehlerlose Arbeit hat absolute Priorität.«
»Sind Sie da sicher?« Der Oberdaa'mure wirkte entspannt und gelassen, und das verwirrte Jake Smythe. »So weit ich die Leute auf diesem Planeten kenne, werden sie alles tun, um ihre Kräfte zu bündeln und anzugreifen.«
»Das ist mir selbstverständlich bewusst, Jeecob'smeis. Doch wir müssen uns keine Sorgen wegen unserer Feinde machen.«
Er wandte sich an denjenigen unter seinen
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