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148 - Operation Harmagedon

148 - Operation Harmagedon

Titel: 148 - Operation Harmagedon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell
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und Links des Hundemeisters griffen die Krieger zu den Waffen. Die blanken Klingen in den Fäusten, sprangen Edi und Rolando von Poruzzia ganz nach vorn, als stürmte dort ein imaginärer Angreifer den steilen Wildpfad herauf. Rudgaar sah aber niemanden.
    »Ruhig, ganz ruhig«, raunte er den Doyzdoggern zu. Das Gekläffe ging in böses Knurren über. Die Tiere stemmten sich gegen die Ketten. Bulldogg und Münges von Coellen hinter ihm, die ebenfalls jeder drei oder vier Hunde führten, hatten Mühe sie zu halten.
    »Tawatzen!«, brüllte Grandlord Percival. Der Hüne stand plötzlich zwischen den Edelkriegern aus Poruzzia und schoss einen Pfeil ab. In die Beerenhecken und vollkommen ziellos, wie es Rudgaar scheinen wollte, denn er sah nicht eine der gefährlichen Riesenratten. Und so traute er seinen Augen kaum, als auf einmal eine auffallend helle Taratze durch das Buschwerk zwischen einer Birkengruppe brach. Sie hatte es nicht eilig, denn ein Pfeil steckte in ihrem Brustfell – sehr langsam kippte sie nach vorn und schlug im Unterholz auf.
    »Awischt, vadammte Tawatze!« Der Hüne aus Britana spannte schon den nächsten Pfeil in die Sehne.
    »Nicht schießen!«, rief eine krächzende, fast tonlose Stimme. »Bei Wudan und Murrnau! Nicht schießen!«, eine andere. Sie benutzten die Sprache der Wandernden Völker. Es raschelte und knackte im Unterholz. Drei oder vier graue Gestalten traten winkend aus der Deckung von Büschen und Bäumen: Nosfera.
    Greif sprang auf, riss an seiner Kette und fletschte knurrend die Zähne. Sofort schlugen auch die anderen Doyzdogger wieder an. »Ruhig, Alter!« Rudgaar zog seinen Leitrüden zurück.
    »Nicht schießen!« Von hinten rief Rulfan von Coellen.
    Begleitet von zwei Kämpfern aus Marienthal, lief er an die Spitze der Marschkolonne. Mit angelegten Strahlern traten sie den Nosfera entgegen. »Wer seid ihr?«
    Rudgaar schwante Übles, und als stampfende Schritte sich näherten und riesige Pranken zwei junge Birken und eine drei Meter hohe Hecke wie nichts nach links und rechts zur Seite bogen, bestätigte sich seine Ahnung: Ein grobknochiger, muskelbepackter Fleischberg stand zwischen den Bäumen und beäugte die knurrenden Hunde und die kampfbereiten Krieger mit gleichgültiger Miene. Sogar die Edelkrieger aus Poruzzia und Percival von Landán wichen zurück. Nur Rulfan nicht.
    »Du musst der Mutant sein, der sich G-13 nennt«, sagte er.
    Der Hüne nickte stumm. Aus seiner Miene war nicht abzulesen, ob er für den Tod der Taratze Vergeltung üben wollte.
    Schnell fuhr Rulfan fort: »Ich wusste, dass du und deine Truppe irgendwo in dieser Gegend seid. Das Hauptquartier in London will, dass wir gemeinsam Sibirien durchqueren.«
    Zwei Nosfera warfen sich neben die tote Taratze ins Unterholz, bissen ihr in den pelzigen Hals und saugten ihr Blut.
    Rudgaar konnte ihre Schluckbewegungen erkennen; Ekel würgte ihn.
    »Habt ihr Reittiere und Fluginsekten?«, wollte sein Heerführer Rulfan wissen.
    G-13 nickte stumm. Nach und nach traten weitere Nosfera auf den Wildpfad. Auch Guuls und Wulfanen und Taratzen.
    Und dann erkannte Rudgaar, dass die Rattenmonster gefesselt waren.
    Es stellte sich heraus, dass die inzwischen achtzigköpfige Horde ein Taratzenrudel überfallen hatte. Die knapp zwanzig Überlebenden führten sie als Gefangene mit sich. Man hatte den zwei Meter großen Ratten zugesagt, sie nach der Schlacht am Kometenkrater wieder freizulassen. Bedingung: Sie mussten auf der Seite der Allianz gegen die Daa'muren kämpfen und bis dahin den Nosfera als »Nahrungsquelle« dienen.
    Die beiden Nosfera neben der toten Taratze standen auf und wischten sich das Blut von den welken Mündern. Zwei ihrer Gefährten machten sich jetzt über den frischen Kadaver her.
    Rulfan und Paul-Xaver von Leyden verhandelten mit G-13 und seinen Hauptleuten. Man kam überein, dass ihre Mutantenarmee die Vor- und Nachhut stellte. Rudgaar hatte darum gebeten, weil seine Hunde in der Nähe dieser Gestalten keine Ruhe geben würden.
    Eine Stunde später stiegen die beiden vereinigten Armeen den Waldhang hinab.
    Rulfan aktivierte sein Funkgerät. Der Hundemeister hörte, wie er seinen Vater Sir Leonard informierte: »Wir haben die Mutanten aus Hamburg gefunden. Noch vor Sonnenuntergang werden wir die sibirische Steppe erreichen. Wie weit sind Mr. Black und Aruula…?«
    ***
    Südliches Sibirien, 49° 2' Nord, 81° 45' Ost, Anfang Oktober 2521
    Es war so kalt geworden, dass die meisten Engländer ihre

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