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1483 - In den Ruinen von Lokvorth

Titel: 1483 - In den Ruinen von Lokvorth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Besitz sofort wieder zu verlieren. Er war nicht der Typ des gerissenen, geschäftstüchtigen Plutokraten.
    Dabei hatte sich alles so gut angelassen. Er hatte eine Glückssträhne gehabt und war entschlossen gewesen, die Gunst der Stunde zu nutzen.
    Es war erst vor wenigen Wochen gewesen, als er zu dem Schluß gekommen war, daß das Nichtshaben auch nicht die wahre Lebenseinstellung war. Als Angehöriger der Habenichtse war man stets auf Almosen angewiesen, denn von der Luft konnte man nicht leben, und das, was man zum Beißen brauchte, mußte man sich erbetteln.
    Nun herrschte auf Lokvorth zum Glück ein ausgewogenes Gleichgewicht. Für jeden Pessimisten gab es einen Optimisten, für die Trübsinnigen gab es die Seelsorger, für die Plutokraten die Händler, für die Nonsensredner geduldige Zuhörer und für die Besitzlosen gab es Samariter wie die Dicke Nudel.
    Zaeddel hatte als Habenichts also nie Hunger leiden und auch nie Trübsal blasen müssen, Depressionen wareri ihm so frernd wie der Wert von Geld und seinen Äquivalenten.
    Doch eines Tages war die Wandlung mit ihm geschehen. Der Zufall wollte es, daß er in die Nähe des Verwunschenen Platzes kam - zu jenem unseligen Ort, von dem Menschen spurlos verschwanden.
    Wohin auch immer diese Leute verschleppt wurden, sie konnten ihre Habe dorthin offenbar nicht mitnehmen.
    Um es kurz zu machen: Zaeddel ,war über einen Ranzen gestolpert, der vollgestopft war mit den schönsten dreidimensionalen Bildern, die er je gesehen hatte. Es waren Fotos und Zeichnungen und Collagen von historischen Ereignissen, aber nicht ausschließlich von solchen. Es waren auch Pornos und Erinnerungsfotos darunter und sogar einige Holographien, die bewegte Abläufe zeigten.
    Ein Schatz für einen Sammler, Ballast für einen Besitzlosen.
    Aber Zaeddel brachte es nicht über sich, diese Sammlung einfach liegen zu lassen. Er nahm den Ranzen an sich und klapperte mit ihm die einschlägigen Treffpunkte ab. Doch, verdammt noch mal, niemand wollte diesen Schatz geschenkt haben. Er bekam für jedes Relikt den Gegenwert in Naturalien. Und das brachte ihn auf den Geschmack des süßen Lebens. Zum erstenmal in seinem armseligen Leben, so sah er seine Vergangenheit plötzlich, wurde er froh und satt, ohne betteln zu müssen.
    Als der Inhalt des Ranzens aufgebraucht war, holte ihn die Vergangenheit jedoch wieder ein, und er mußte der Dicken Nudel Befriedigung verschaffen, wenn er nicht Hungers sterben wollte.
    Wie er es plötzlich haßte, sich beim Essen zusehen zu lassen und den Fraß auch noch über alle Maßen loben zu müssen. Denn, bei aller Sympathie: Die Nudel war zwar eine leidenschaftliche Köchin, aber auch eine miserable.
    Und darum machte er sich erneut zum Verwunschenen Platz auf, in der Hoffnung, als Leichenfledderer Erfolg zu haben. Diesmal, das nahm er sich fest vor, würde er den so erworbenen Besitz nicht verprassen, sondern durch geschickte Tauschgeschäfte vergrößern. Durch diese Methode waren alle Plutokraten groß geworden, wenn sie ihre Reichtümer nicht gerade geerbt hatten.
    Aber am Verwunschenen Platz gab es nichts zu hdlen. Er fand lediglich einen von irgendeinem Raubtier halb zerkauten Damenschuh. Und dann hörte er die Stimme: „Bist du ein Scout, ein Pfadfinder, ein Botschafter gar - dann mache ich dich reich."
    Zu der Stimme gehörte die halbtransparente, flimmernde Gestalt eines Humanoiden - eines Mannes, wie die Stimmlage verriet. Zaeddel erholte sich rasch von seiner Überraschung und fragte: „Was soll ich tun und was springt für mich dabei heraus?"
    „Nur eine Nachricht überbringen -und dafür Syntronisches kassieren", sagte die Stimme. „Du bekommst die Belohnung vom Empfänger der Botschaft."
    Da Zaeddel ohnehin nichts zu verlieren hatte, waren sie sich schnell handelseinig. Es verursachte ihm zwar ein mulrniges Gefuhl, sich in das Hoheitsgebiet der Gorga zu wagen, aber er ließ den Empfänger der Nachricht namens Eburtharavanong ins Freie kommen und entledigte sich in sicherer Entfernung von der Fleischfresserin seiner Aufgabe.
    Und dann besaß er eine Box voll der schönsten syntronischen Bauteile, die er je gesehen hatte, blankpoliert, ohne Kratzer, jedes ein mikrotechnisch.es Kunstwerk.
    Damit machte er sich auf zu den Tauschbörsen in der Straße der Basare. Den ersten Mikrochip tauschte er gegen ein Wagenrad ein. Ein Gramm gegen einen halben Zentner - wenn das kein gutes Geschäft war! Und in dieser Tour ging es weiter. Zum Schluß war er im Besitz

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