1483 - In den Ruinen von Lokvorth
abliefen, habe ich keinen Einfluß genommen. Darum kann ich euch auch keinen Weg ins Humanidrom weisen."
„Aber du weißt, daß sich mindestens hundert Nakken im Humanidrom befinden?" hakte Ambush ein. „Natürlich - aber es sind wohl mehr als hundert Nakken."
„Was treiben sie dort?"
„Die Nakken?"
Xukhnoq sah Ambush verwundert an. „Du glaubst doch nicht, daß sie mir darüber Rechenschaft abgelegt haben. Da ihre Tätigkeit nicht in militärische Bereiche fiel, war ich auch nicht darüber informiert.
Das zumindest weiß ich, die Nakken arbeiten im Humanidrom nicht an uns betreffenden Projekten. Weder für uns Cantaro im allgemeinen, noch für das Supremkommando."
„Was tun sie dann?" fragte Loydel. „Sie sind mit irgendwelchen Forschungen beschäftigt", antwortete Xukhnoq. „Mehr weiß ich wirklich nicht, und es kümmert mich auch nicht."
„Das müssen wir dir wohl glauben
*
, sagte Ambush enttäuscht; bisher war ihnen Xukhnoq noch keine große Hilfe gewesen, der Pararealist hatte sich mehr von ihm erwartet. „Aber es ist für uns nur schwer vorstellbar, daß du über die Möglichkeiten,. wie man ins Humanidrom gelangen kann, nicht Bescheid weißt. Du bist doch General. Und so unwissend?"
„Muß ich euch wirklich unsere hierarchische Ordnung erklären?" meinte der Cantaro. „Das würde zu weit fuhren und euch auch nicht weiterhelfen. Aber mir fällt da etwas ein, das euch vielleicht weiterhelfen könnte."
„Das ist doch schon etwas", sagte Loydel. „Laß hören, Xukhnoq."
„Als für die Sicherheit des Humanidroms Verantwortlicher," erklärte Xukhnoq, „habe ich natürlich auch die Lokvorther im Auge behalten, um etwaige Umtriebe rechtzeitig erkennen und im Keim ersticken zu können. Reine Routineaufgabe, und das ging Hand in Hand damit, geeignete Kandidaten für die Menschentransporte herauszufiltern. Im allgemeinen sind die Lokvorther ungefährlich. Aber in letzter Zeit wurden meine Agenten auf einen von ihnen aufmerksam, der sich überaus verdächtig machte. Er hat sich nichts Emsthaftes zuschulden kommen lassen, denn sonst hätten wir ihn uns vorgenommen. Aber wir haben ihn, so gut es eben ging, unter Beobachtung gehalten. Er ist ein Humanoide mit unbekannter Volkszugehörigkeit. Sein Name ist Balaam ..."
„Balaam?" entfuhr es Ambush. „Schon wieder Balaam."
„Du kennst ihn also." Xukhnoq war gar nicht überrascht; offensichtlich war dieser Plutokrat bei Insidern eine lokale Berühmtheit. „Haltet euch an ihn. Balaam weiß vermutlich mehr über das Humanidrom als irgendwer sonst - ausgenommen die Nakken selbst. Aber es würde mich nicht einmal wundern, wenn er sogar zu diesen Beziehungen hätte."
„Wo können wir diesen Balaam finden?"
„Meine Agenten haben leider nie herausgefunden, wo er seinen Sitz hat", antwortete Xukhnoq. „Er ist offenbar mit allen Wassern gewaschen. Aber er hatte zu allen wichtigen Gruppierungen in Lokvorth-Therm Kontakte. Zuletzt, so haben meine Agenten gemeldet, besonders zu Lokvorthern, die dem gesprochenen Wort huldigen. Sie werden Wortaristokraten und auch Maulhelden und -artisten genannt. Es gibt da verschiedene philosophische Strömungen, aber allen ist ihnen gemeinsam, daß sie alles zerreden oder niederschreien. Sie bedienen sich einer furchtbar entstellten Ausdrucksweise, die Außenstehenden unverständlich bleibt. An sie müßt ihr euch halten."
„Danke für den Tip", sagte Ambush und dachte an das letzte Gespräch, das er mit Benno Oporat geführt hatte. Benno war bei diesen Nonsensrednern, und er hatte ebenfalls diesen Namen genannt: Balaam. „Ich glaube, wir haben da geeignete Verbindungen."
„Es freut mich, wenn ich euch helfen konnte", sagte Xukhnoq. „Nun erwarte ich die Einhaltung eures Teils des Abkommens. Schützt mich!"
„Wir werden alles Nötige veranlassen", versprach Ambush. In diesem Moment wußte er jedoch noch nicht, wie bald er sein Versprechen würde einlösen müssen.
*
Gleich nachdem Sato Ambush und Loydel Shvartz den Cantaro verlassen hatten, traf ein Anruf von der IGUA-LA ein. Der ferronische Kommandant schien die Angelegenheit für wichtig genug zu halten, um sie selbst in die and zu nehmen. Und er verlangte entweder Sato Ambush oder Loydel Shvartz persönlich zu sprechen.
Loydel nahm des Gespräch entgegen. Ambush stand ihm zur Seite. „Es tut sich etwas in der Cantaro-Flotte", meldete Rennier Stomal. „Wir haben eine Reihe von Hyperfunksprüchen von Xukhnoqs Flaggschiff KHEESA
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