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1483 - In den Ruinen von Lokvorth

Titel: 1483 - In den Ruinen von Lokvorth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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„Eburtharavanong sein Name."
    „So heißt doch niemand!" empörte sich die Dicke Nudel, weil sie hinter dem Wort eine Obszönität vermutete.
    Am Nebentisch saß ein Blue, der mitgehört hatte und es sich nicht verkneifen konnte, seinen Kommentar abzugeben. „Aber wirklich!" zirpte er. „So würde die Nudel nicht mal ihre Eintöpfe benennen."
    Man sagt den Blues nach, daß sie wieselflink seien, aber dieser Blue konnte nicht einmal schnell genug schauen, und schon hatte ihm Rosemarie den Napf aufgesetzt, und der Eintopf rann ihm übers Gesicht.
    Er nahm es gelassen hin, denn das unterdrückte Gekichere aus dem Hintergrund schien ihn mit der bösen Tat zu versöhnen. „Was ich noch sagen wollte", fuhr der Blue unbeirrt fort, „ich habe von einem Nonlok gehört, auf den die Beschreibung paßt. Er heißt aber nicht so, wie die Nudel ihre Eintöpfe nie nennen würde, sondern gibt als Namen Sato an. Er ist jedoch nicht allein. Und es heißt, daß er Verbindung mit Aristos aufnehmen will. So, und jetzt verlasse ich diese Bruchbude und komme nie mehr wieder."
    Zaeddel sagte noch einmal seinen Spruch auf, wie köstlich der Eintopf gewesen sei, verdrehte verklärt die Augen und folgte dem Blue auf die Straße. „He, Tellerkopf, auf ein Wort."
    Der Blue blieb stehen und sagte griesgrämig: „Mit Nudels Eintopf auf dem Kopf schmerzt das Schimpfwort noch mehr."
    „Es war nicht so gemeint", entschuldigte sich Zaeddel. „Ich wollte dich nur noch fragen, ob du weißt, in welcher Gegend dieser Sato zuletzt gesehen wurde."
    „Das kann ich dir sagen. Ein Freund von mir hat ihm und seinen Begleitern einen Streich gespielt. Anstatt zu den Aristos hat er sie zu Klaeffer geschickt. Den Spaß würde ich gerne miterleben!"
    „Ach du Schreck!" entfuhr es Zaeddel. Denn Klaeffer war der fürchterlichste Maulakrobat, den man sich vorstellen konnte, und er machte seinem Namen alle Ehre. Es hieß, daß es ihm sogar schon mal gelungen war, den berühmten - und wortgewältigsten - Aristo Johannes niederzuschreien. Wenn Sato und sein Freunde an Klaeffer und sein Bande gerieten, dann konnte er, Zaeddel, sein Geschäft abschreiben. Aber vielleicht war es noch nicht zu spät, und die Vorstellung, bis ans Ende seiner Tage gute Miene zu Nudels zähem und steinhartem Spiel machen zu müssen, beflügelte ihn zusätzlich.
    Er wußte, wo Klaeffer und seine Bande zu finden waren. Ihr Versteck lag in einer Kathedrale mit unglaublicher Akustik. Und Zaeddel rannte so schnell, wie es ihm seine schwachen Beine erlaubten.
    Plötzlich gesellte sich ein muskulöser Ara, offenbar ein Klon, den es von irgendwo nach Lokvorth verschlagen hatte, an seine Seite und hielt mit ihm Schritt, Er trug die Shirt-Shorts-Tracht der Huckepack-Läufer. „Dürfte ich statt deiner laufen, Bruder?" erkundigte er sich. „Darf ich dich bitten, bei mir aufzusitzen?"
    „Dich schickt ein gütiges Schicksal", sagte Zaeddel atmenlos.
    Der Ara ging vor ihm in die Hocke, und Zaeddel ließ sich ihm auf den Rücken fallen und umklammerte ihn wie ein Ertrinkender, und der Huckepack-Läufer sprintete los wie eine Rakete. „Wohin soll's denn gehen, Bruder?"
    „Zu Klaeffers Kathedrale", sagte Zaeddel unbekümmert.
    Rumms! da saß er auf der Straße. Der Ara drehte sich noch einmal um und zeigte ihm im Davonlaufen den Vogel.
    Zaeddel rappelte sich auf und setzte seinen Weg zu Fuß fort; ans Laufen dachte er längst nicht mehr, wie denn auch: mit dem Eintopf der Dicken Nudel im Bauch! Es war ja auch nicht mehr weit, fünfhundert Meter höchstens noch. Klaeffers Revier lag gleich am östlichen Ende der Straße der Basare, in der sich Zaeddel befand. Hier herrschte ein ziemliches Gedränge, und Zaeddel mußte seine dünnen Ellbogen einsetzen, um sich einen Weg durch die Menge zu bahnen.
    Ein Hüne von einem Mann versperrte ihm den Weg, und Zaeddel wollte ihn beiseite schubsen. Aber da kam er an den Falschen. Der Mann wandte sich ihm zu und fragte drohend: „Willst du etwa Streit, Kleiner?"
    Der Bursche hatte einen eigenartigen Akzent, aber in seiner Angst wußte Zaeddel ihn nicht einzuordnen.
    Eine junge Frau, die offenbar zu dem Hünen gehörte, kam von einem der Händlerstände zurück, nahm ihren renitenten Begleiter am muskulösen Arm und redete folgendermaßen beruhigend auf ihn ein: „Da da du di ni' 'zürn. Aba da ru' du, Benny."
    Jetzt erst sah er, daß die beiden Stirnbänder mit der schlichten Aufschrift „Wort ist Macht
     
    *
     
    trugen. Es waren Aristos, denn Akrobata

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