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149 - Haus der mordenden Schatten

149 - Haus der mordenden Schatten

Titel: 149 - Haus der mordenden Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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lief über den harten, ausgefahrenen und
von der Sonne ausgetrockneten Boden. Am Wegrand wuchsen kümmerliche Sträucher
und Unkräuter.
    Der Weg, den er ging, führte direkt zum
Strand, der an dieser Stelle anfangs sehr steinig war, sich in seiner Qualität
dann aber besserte.
    In einer von zerklüfteten Felsen
eingeschlossenen Bucht mündete der Weg auf einem steinigen, ovalen Platz, den
ein paar verkrüppelte Bäume und armselige Dornensträucher umstanden.
    Rechts ging es hier nicht weiter. Dafür war
der Erdhügel zu hoch und zu steil.
    Es konnte nur links weitergehen. Hier gab es
allerdings keinen Weg, sondern nur noch den weichen tiefen Sand des Ufers.
    Dort von irgendwo in der Dunkelheit, sich
möglicherweise an das vorspringende Steilufer schmiegend, müßte der Zeit und
der Entfernung nach das Beach Hotel liegen.
    Larry stapfte unverdrossen durch den Sand.
Tintenschwarz lag das weite Meer zu seiner Rechten, das in ewiger Unruhe seine
Wellen an den menschenleeren Strand warf.
    Der steife Wind traf Larrys Gesicht, zerrte
in seinen Haaren und trug den Geruch salziger Luft in seine Nase.
    Brent war schon eine Stunde unterwegs, kam in
dem lockeren Sand allerdings nur langsam voran.
    Da vorn - am schräg über die Bucht laufenden
Steilufer - meinte er plötzlich einen länglichen Schatten zu sehen und ein
kleines Licht. . .
    Das Beach-Hotel?
    Ja, das mußte es sein.
    X-RAY-3 wunderte sich zwar darüber, daß kein
direkter Weg dorthin führte. Möglicherweise wurde das Hotel gar nicht mehr
benutzt. Der Gedanke daran erfüllte ihn mit einem gewissen Unbehagen. Dann war
sein Fußmarsch hierher völlig sinnlos gewesen.
    Aber immerhin brannte da vorn an dem länglich
dunklen Gebäude Licht. Also war das Haus bewohnt. Zumindest konnte er von dort
wenigstens telefonieren. Das war den Weg wert!
    Larry stutzte plötzlich.
    Vor ihm am Strand - lag eine weibliche
Gestalt.
    Sie lag bäuchlings im Sand und hatte ihre
langen, braun gebräunten Beine weit von sich gestreckt.
    Sie trug einen weißen, knapp sitzenden
Bikini» der in der Dunkelheit leuchtete.
    Die Arme hatte die Fremde neben dem Körper
liegen, den Kopf ein wenig seitlich und dem Wasser zugewandt.
    Ihr langes, schwarzes Haar war zu einem
Knoten am Hinterkopf zusammengesteckt.
    Larry Brent atmete auf, und unwillkürlich
spielte ein leichtes Lächeln um seine Lippen.
    Es gab also doch Hotelgäste. Warum das
Mädchen allerdings jetzt in der Dunkelheit noch am Strand lag, konnte er sich
nicht sofort erklären. Der kühle, vom Meer her blasende Wind war nicht gerade
angenehm.
    Aber vielleicht erwartete sie hier jemand.
    Er ging weiter.
    Die Fremde rührte sich nicht.
    Das Rauschen der Wellen und das Säuseln des
Windes schluckte die knirschenden Schritte des
einsamen Spaziergängers.
    Wellen spülten an den Strand. Das Wasser
schwappte so weit ans Ufer, daß der Kopf der Fremden benetzt wurde.
    Benetzt? Das Wasser schwappte über ihren Kopf
hinweg, und mit jeder neu ans Ufer spülenden Welle, wurde der kunstvoll
gebundene Knoten weiter aufgelöst, so daß im nächsten Moment der Augenblick
erreicht war, in dem die Haarpracht sich löste und das weit offene,
pechschwarze Haar Kopf und Gesicht der Fremden völlig verdeckte. Wie ein
Schleier, der auf dem Wasser schwamm.
    Larry hatte das Gefühl, eine eiskalte Hand
tastet seinen Rücken hinab.
    Brent warf sich nach vorn. Jetzt - aus diesem
Blickwinkel war deutlich zu sehen, daß der Kopf der dort am Strand liegenden
Frau ständig im Wasser lag und angespült wurde!
    X-RAY-3 war mit zwei, drei schnellen
Schritten bei der Fremden, ließ seine Tasche fallen, bückte sich und drehte
sofort den von langem, durchweichtem Haar bedeckten Kopf der Frau herum.
    Der Kopf ließ sich ohne Widerstand wie bei
einer Marionette schlaff und kraftlos bewegen.
    Die Frau rührte sich nicht, sie schlug nicht
mal die Augen auf. Das konnte sie auch nicht mehr. Sie - war tot!
     
    *
     
    Sekundenlang starrte Larry Brent in das
längliche schmale Gesicht. Die Augen der Toten waren geschlossen, der Mund halb
geöffnet.
    Oberhalb der rechten Lippe hatte die Fremde
einen kleinen Leberfleck, der diesem stillen, friedlichen Gesicht einen
merkwürdigen Reiz verlieh.
    Mechanisch fühlte Larry den Puls an der
eiskalten Hand.
    Er hörte das Herz ab.
    Hier war nichts mehr zu machen. Die junge
Frau in dem weißen Bikini mußte seit vielen Stunden tot sein. An diesen
abgelegenen Strand kam niemand, und so hatte noch niemand sie gefunden.
    Brent legte die

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