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15 Tante Dimity und die Geister am Ende der Welt (Aunt Dimity Down Under)

15 Tante Dimity und die Geister am Ende der Welt (Aunt Dimity Down Under)

Titel: 15 Tante Dimity und die Geister am Ende der Welt (Aunt Dimity Down Under) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Atherton
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sagte Ruth. » Du musst ihn pflegen…«
    » …und du musst ihn lieben«, sagte Louise. » Aber um seiner selbst willen…«
    » …und nicht wegen uns«, sagte Ruth. » Wenn ein Geschenk zur Last wird…«
    » …hört es auf, ein Geschenk zu sein«, sagte Louise.
    » Hört auf, so zu reden«, sagte Bree. » Ihr lebt doch noch.«
    » Aber nicht mehr lange«, sagte Ruth. » Lori?«
    » Ich bin hier«, sagte ich und trat vor.
    » Danke«, sagte Ruth.
    » Danke«, sagte Louise.
    Es war das erste Mal, dass sie unabhängig voneinander etwas sagten. Ich war derart überrascht und berührt, dass ich beinahe meine Manieren vergaß, brachte aber ein knappes » Keine Ursache« hervor.
    » Sag Will und Rob, dass wir uns darauf verlassen…«
    » …dass sie unsere Tradition fortsetzen«, sagte Louise. » Ohne Zwillinge…«
    » …wäre Finch nicht mehr dasselbe«, sagte Ruth.
    » Ich richte es ihnen aus«, versprach ich.
    » Bree ist ein kluges Mädchen«, fuhr Ruth fort. » Wenn sie hier bleibt und sich nicht nur um unseren Garten kümmern will…«
    » …sondern auch um ihre geistige Entwicklung, musst du ihr helfen, die Universität zu besuchen«, sagte Ruth. » Ganz in der Nähe…«
    » …soll es eine recht gute geben«, sagte Louise.
    » Ja, Oxford ist gar nicht mal schlecht«, stimmte ich lächelnd zu. » Macht euch keine Sorgen. Wenn Bree bei irgendwas Hilfe braucht, bekommt sie sie.«
    » Lori ist eine Frau, auf die man sich verlassen kann, Bree«, sagte Ruth. » Wenn du Unterstützung nötig hast…«
    » …steht sie dir zur Seite«, sagte Louise. » Selbst wenn das bedeutet, dass sie ihre Familie im Stich lassen…«
    » …und bis ans Ende der Welt reisen muss«, sagte Ruth.
    » Ich würde alles noch einmal tun, wenn ihr mich bittet«, sagte ich.
    » Das werden wir nicht«, sagte Ruth. » Du hast uns unseren Schatz…«
    » …nach Hause gebracht«, sagte Louise. » Ich hoffe, du verzeihst uns, Lori…«
    » …aber wir würden gerne noch etwas Zeit mit unserer Urgroßnichte allein sein«, vollendete Ruth. » Würdest du Nell bitten…«
    » …Suppe und Sandwiches hinaufzubringen?«, sagte Louise. » Und vielleicht etwas…«
    » …Mohnkuchen«, sagte Ruth. » Das arme Mädchen…«
    » …muss aufgepäppelt werden«, sagte Louise.
    Ich ging hinaus, damit die Schwestern Bree bewundern und ihre Zukunft planen konnten, und damit sie mehr über das Mädchen erfuhren, das sie vom ersten Augenblick an liebgewonnen hatten. Sie sollten es genießen, Tanten zu sein, nachdem sie so lange darauf hatten warten müssen. Als ich die Schlafzimmertür schloss, sah ich noch, wie sich ihre Lippen zu einem eineiigen Lächeln formten.
    Es sollte das letzte Mal sein, dass ich dieses Lächeln sah.

20
    Ruth Violet Pym und Louise Rose Pym starben am nächsten Tag. Sie hauchten ihr Leben an einem goldenen Oktoberabend aus, in dem Haus, in dem sie es schon immer verbracht hatten. Der Pfarrer, Nell und Kit waren bei ihnen, ihre Urgroßnichte hielt sie bei den Händen.
    In St. George’s war nicht genug Platz für die Trauergäste. Sie kamen aus der ganzen Gegend, füllten die Kirche und den Friedhof und standen sogar auf der Straße. Auch wenn große granitfarbene Wolken die Sonne verdeckten, wer einen Regenschirm mitgebracht hatte, brauchte ihn nicht zu benutzen. Der Herbstregen erwies der Zeremonie Respekt und machte an diesem Tag Pause.
    Theodore Bunting, der Pfarrer von St. George’s, hatte Lautsprecher am Glockenturm installiert, aber da die Gemeinde sich nur Geräte leisten konnte, die seine Stimme wie die einer erkälteten Maus klingen ließen, war ich ganz froh, drinnen zu sitzen.
    Die Dorfbewohner waren natürlich zeitig erschienen, um ihre gewohnten Plätze einzunehmen, auch wenn die vorderste Reihe von den Sargträgern besetzt wurde, die entsprechend ernst dreinschauten. Ich saß ebenfalls in der ersten Reihe, zum einen, weil mein Mann Bill zu den Sargträgern gehörte, zum anderen, weil Bree uns gebeten hatte, ihr Beistand zu leisten. Will und Rob konnten sich nicht entscheiden, was interessanter war, die beiden identischen Särge oder Brees Nasenring, aber immerhin behielten sie ihre Kommentare für sich. Ich schickte einen stummen Dank für die Segnung der Selbstbeherrschung gen Himmel. Bree, um die nicht nur viele Gerüchte kreisten, saß rechts neben mir am Rand der Bank, dicht am Mittelgang. Ohne mein Wissen hatte sie den verschneiten Tag in Queenstown genutzt, um Einkäufe zu machen; sie trug schwarze

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