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1501 - Nachts, wenn die Träume kommen...

1501 - Nachts, wenn die Träume kommen...

Titel: 1501 - Nachts, wenn die Träume kommen... Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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war er fertig, und er schaffte es auch nicht, ganz ruhig auf dem Tisch liegen zu bleiben.
    »Soll ich dich woanders hinbringen?«
    »Und wo?«
    »Auf ein Lager.«
    »Ist das hier?«
    »Du kennst es. Hier in meinem Haus.«
    »Ist gut.«
    Dracula II hob den Menschen an, als wäre er leicht wie eine Feder.
    Saladin ließ alles mit sich geschehen. Seine Brust brannte, als würden sich kleine Flammen hineinfressen, und er wusste, dass es noch nicht überstanden war. Wenn ein Wundbrand auftrat oder es in seiner Brust anfing zu eitern, dann sah es böse aus. Dann würde er sogar in dieser verdammten Vampirwelt sterben.
    Dass es einmal so weit kommen würde, damit hätte er niemals gerechnet.
    Er hatte sich immer auf bestimmte Feinde konzentriert, doch die große Gefahr war von einer ganz anderen Seite gekommen, und das musste er leider eingestehen.
    Er wurde abgelegt. Der Tisch war hart gewesen. Hier erlebte er das Gegenteil. Ein weiches Lager, das aus zwei übereinandergelegten Matratzen bestand.
    »Kannst du mir was zu trinken besorgen?«, flüsterte er.
    »Was denn?«
    »Wasser.«
    »Das gibt es hier nicht.«
    »Scheiße, du hast es doch in deinem Haus hier. Das weiß ich genau.«
    »Ja, in Flaschen.«
    »Dann her damit.«
    »Moment.«
    Der Vampir verschwand im Hintergrund, und Saladin wurde das Gefühl nicht los, dass Dracula II die Lage genoss. Ja, er genoss sie, denn so brauchte er seine Macht nicht zu teilen.
    Das Innere seines Mundes fühlte sich an, als wäre es mit Wüstenstaub ausgefüllt. Er brauchte unbedingt Flüssigkeit. Kein Blut, sondern normales Wasser.
    Mallmann kehrte zurück. Er sah aus wie der große Sieger, und sein Lächeln wollte einfach nicht aus seinem Gesicht verschwinden. In der Hand hielt er eine Plastikflasche. Sie war mit klarem Wasser gefüllt und hatte einen farbigen Schraubverschluss. Zwar hielt er sie nahe vor das Gesicht des Hypnotiseurs, aber Saladin hatte seine Augen geschlossen und öffnete sie erst, als ihm Mallmann die Öffnung an die Lippen setzte.
    »So, dann trink!«
    Das ließ sich Saladin nicht zweimal sagen. Er war auch froh, dass Mallmann ihm dabei half, sich aufzurichten, so konnte er fast normal trinken. Nur wenig Wasser rann an seinem Kinn entlang.
    Es war für ihn ein Genuss. Er konnte nicht aufhören und trank die Flasche leer.
    »Noch was?«, fragte Mallmann.
    »Später.«
    »Ist gut.« Dann folgte die nächste Frage. »Was hast du jetzt vor? Nach dieser Operation?«
    »Ich will meine Ruhe haben.«
    »Also schlafen?«
    »Ja.«
    »Und dann?«
    Saladin konnte sogar schon wieder grinsen. »Ich bin nicht tot. Ich habe Glück gehabt, und weil ich noch lebe, kann ich auch denken. Mein Gehirn funktioniert, und ich habe nichts, aber auch gar nichts vergessen. Das ist am wichtigsten.«
    »Du willst Rache.«
    »Und wie!«
    Mallmann nickte. »Das kann ich mir vorstellen. Ich will dich zwar nicht beleidigen, aber du liegst hier in einer fremden Welt, in einer anderen Dimension. Wie willst du es dann schaffen, dich zu rächen?«
    Ein wenig mühsam hob Saladin den rechten Arm. Er tippte dabei gegen seine Stirn.
    »Hier oben«, flüsterte er, »hier oben ist alles in Ordnung, das lass dir gesagt sein. Mein Kopf funktioniert. Ich könnte mich auch wegbeamen, aber das will ich gar nicht, denn ich habe andere Dinge vor. Ich werde meine Kräfte bündeln, und ich werde es schaffen, mit der anderen Seite Kontakt aufzunehmen.«
    »Sinclair?«
    »Nein, vergiss ihn. Es gibt da eine Frau, mit der ich abrechnen werde. Ich brauche nicht zu ihr, denn die Rache wird ihren Anfang in meinem Kopf nehmen.«
    »Darauf setzt du?«
    »Ja.«
    »Dann kann ich dich jetzt verlassen?«
    »Wann immer du willst. Ich muss mich ausruhen. Ich will tief schlafen. Und wenn ich erwache, das schwöre ich dir, ist meine Zeit gekommen.«
    Mallmann sagte nichts. Er schaute nur in die Augen des Hypnotiseurs und las darin ein grausames Versprechen.
    »Ich bin gespannt, ob es klappt«, sagte er dann. »Und wenn es dir gelingt, was wirst du dann tun?«
    »Ich mache weiter, Will. Von hier aus nehme ich mir einen nach dem anderen vor. Darauf kannst du dich verlassen,«
    »Dann viel Glück, mein Freund«, sagte der Supervampir und ließ Saladin allein…
    ***
    Schlafen!
    Rose Nelson lachte sich selbst aus, als sie daran dachte. Das würde sie nie schaffen. Die Nacht zuvor hatte sie fertiggemacht, und die neuen langen Stunden der Dunkelheit lagen vor ihr. Sie hatte alles über sich ergehen lassen, die Protokolle, die Verhöre,

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